28. Februar
Eintracht - Hamburger SV 4:3 n.V. (2:2, 2:2)28.02.1981
Viertelfinale DFB-Pokal - 1980/81
Am 28.2.1981 fand im Viertelfinale des DFB-Pokals die Begegnung zwischen Eintracht und dem Hamburger SV statt.
Eintracht war im Sommer zuvor das zweite Mal aus der Bundesliga abgestiegen und in der 2. Bundesliga Nord zu diesem Zeitpunkt (noch) lange nicht so erfolgreich wie erhofft.
Im Pokal meinte es der Fussballgott allerdings gut mit den Braunschweigern, indem er ihnen nacheinander fünf Heimspiele bescherte, in denen zunächst Siege gegen Fürstenfeldbruck, Preußen Münster, Stuttgarter Kickers und den SC Freiburg gelangen. Und nun stellte sich mit dem HSV der Spitzenreiter der Bundesliga im Stadion an der Hamburger Straße vor.
33.000 Zuschauer wollten sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Sie sollten den Besuch nicht bereuen, sofern sie Fans der Eintracht waren.


Das Spiel gestaltete sich zunächst wie erwartet. Der HSV begann spielsicher und ging folgerichtig mit 1:0 (durch ein Tor von Felix Magath) in Führung. Eintracht fightete jedoch zurück, gestaltete das Spiel in der Folgezeit ausgeglichen und führte zwischenzeitlich durch Tore von Hasse Borg und Geiger sogar 2:1. Nach 90 Minuten stand es 2:2. Als der HSV in der 98. Minute erneut in Führung ging, befürchteten viele wegen des Kräfteverschleisses, das sei es gewesen. Weit gefehlt! Michael Geiger schaffte noch vor Ende der ersten Hälfte der Verlängerung den Ausgleich und Ronnie Worm schoss in der 112. Minute das 4:3.
In der Folgezeit fiel kein Tor mehr. Eintracht hatte gewonnen und stand im Pokal-Halbfinale.
Uli Stein, Felix Magath und Franz Beckenbauer als Spieler des HSV und Ristic als Trainer standen mit leeren Händen da. Bezeichnend noch der Satz des Eintracht-Stürmers Günter Keute über Franz Beckenbauer: "Den kann man ja ausspielen!"
Das Halbfinale ging für Eintracht im April nach großem Kampf gegen den 1.FC Kaiserslautern am Betzenberg mit 2:3 verloren.
Die Erinnerung an den gelungenen Abend des 28. Februar jedoch wird keiner den Löwen-Fans nehmen können. Wer an diesem Tag in der Nordkurve stand, wird bei geschlossenen Augen wohl immer noch sehen, wie Ronnie Worm auf der Seite der Gegengerade anläuft, aus ca. 20 Metern flach abzieht und wie der Ball rechts vom Torwart im langen Eck einschlägt.

Hannover 96 – Eintracht 0:1 (0:0)28.02.1993
29. Spieltag 2. Bundesliga – 1992/93
Am 28.2.1993 machte sich der BTSV mit seinen Fans auf in 'die verbotene Stadt'. Im Punktspiel der 2. Bundesliga empfing Hannover 96 am 29.Spieltag der Saison 1992/93 die 'Löwen' aus der Okerstadt.
Eigentlich hatte die Saison doch so gut begonnen! Während sich die Profis bereits auf die Mammut-Saison mit 46 Spieltagen vorbereiteten (Trainingsbeginn: 10.Juni), spielte die A-Jugend von Eintracht noch um den DFB-Jugendkicker-Pokal mit. Und das sehr erfolgreich! Im Viertelfinale gewannen die Jungs um Vandreike und Roland Weisheit bei Borussia Mönchengladbach mit 3:2, um darauf im Halbfinale auch das Star-Ensemble von Bayer Leverkusen mit 4:2 n.V. auszuschalten. Im Finale wartete Vorjahressieger FC Augsburg. Mit viel Pech unterlagen die Spieler von Trainer Uwe Kliemann dem Gastgeber mit 6:5 n.E. (27.6.1992). Erst der 14. Elfmeter entschied. Wer über eine solche Jugend verfügte, konnte doch zuversichtlich in die Zukunft blicken und würde sicherlich auch in der 2. Bundesliga bestehen. Dachte man!
Die Realität sah anders aus! Vor dem 96-Spiel war Eintracht mit 23:33-Punkten (2-Punkte-Wertung!) 19. unter 24 Teams. Da am Saisonende 7 Mannschaften absteigen mussten, bedeutete diese Plazierung – Abstiegsplatz!
Die Vereinsführung hatte früh reagiert und bereits im Oktober den Trainer ausgetauscht sowie begonnen, neue Spieler zu verpflichten. Insgesamt kam es bis einschließlich der Winterpause zu sechs Neuverpflichtungen. Der rasche Erfolg stellte sich jedoch nicht ein. Immerhin wies der neue Coach Maslo, der die 'Löwen' bereits von 1979 bis 1983 betreut hatte, mit 11:11-Punkten eine ausgeglichene Bilanz auf. Zu wenig allerdings, um in der Tabelle wesentlich nach oben zu klettern.
Die 'Roten' standen (nach 8 Spielen ohne Sieg) mit 27:29-Punkten (14.) ebenfalls nicht gerade glänzend da und brauchten selbst jeden Punkt. Außerdem waren sie ihren Fans einen Sieg im 'Derby' schuldig, da Eintracht das Hinspiel mit 3:2 für sich entschieden hatte. Die Vorzeichen für 96 standen günstig, da die Blau-Gelben mit Buchheister (gesperrt), Butrej (verletzt) und Mahjoubi (Länderspiel) gleich auf drei Leistungsträger verzichten mussten.
Die Kulisse an diesem Sonntag war mit etwas mehr als 7.500 schon sehr dürftig für ein 'Derby'.
Eintracht bot mit Pfannkuch, Fokin, Nedic, Heskamp und Türr gleich fünf nachverpflichtete Spieler in der Startelf auf.
Spielerische Leckerbissen bekamen die Zuschauer nicht zu sehen. Die Abstiegsangst war beiden Mannschaften anzumerken. Der Kampf dominierte und Fouls häuften sich. Eins davon führte zu einer frühzeitigen Schwächung der 'Löwen'. Nach einem Ellbogenstoß sah Fokin bereits nach 23 Minuten die Rote Karte. Zur Freude des blau-gelben Anhangs behielt Eintracht trotz des Platzverweises seine Spielweise bei und gab auch das Offensivspiel nicht auf. Lediglich der Einsatz wurde noch einmal erhöht. Da Hannover seine Angriffe häufig unkonzentriert abschloss, stand es zur Pause folgerichtig 0:0.
Auch in Hälfte 2 änderte sich zunächst nichts. Dann der Paukenschlag! Abwehrfehler von 96, Heskamp ist da und vollstreckt zur Führung für die Gäste. 0:1 in der 58. Spielminute! Jaaa! Party im Eintracht-Block! Nun das Ergebnis halten! Die zehn 'Löwen' auf dem Platz spielten unbeeindruckt ihr Spiel weiter. Den 'Roten' gelang es trotz optischer Überlegenheit nicht, wirklich gefährlich zu werden. Sie agierten kopflos und machten sich ihre Angriffe durch eigene Fehler immer wieder selbst zunichte. Trotzdem stieg natürlich die Nervosität im blau-gelben Lager. Auch bei Trainer Maslo, den der Schiedsrichter in der 76. Minute wegen Meckerns auf die Tribüne schickte. Dann war es geschafft. Eintracht ließ kein Gegentor zu und der Schlusspfiff ertönte.
Sieg! Mit 10 Mann 1:0 bei Hannover 96 gewonnen!
Zur Belohnung kletterte Eintracht in der Tabelle einen Platz nach oben.
Aus Sicht des Nordens hatte die Tabelle nach dem Spieltag folgendes Aussehen:
14.) VfL Wolfsburg 27:31
15.) Hannover 96 27:31
16.) 27:31
17.) FC St. Pauli 26:32
18.) Eintracht 25:33
19.) VfL Osnabrück 25:33
20.) VfB Oldenburg 24:34
Sechs norddeutsche Vereine steckten im Abstiegskampf. Nur der SV Meppen stand ordentlich da (10.). Kein Wunder also, dass die Sportzeitschrift 'Kicker' 'Das Tief im Norden' bereits in seiner Ausgabe vom 18. Februar zum Thema gemacht hatte!
Aber was interessierten die 'Löwen' die anderen Vereine?! Sie brauchten weitere Siege, um aus dem Tabellenkeller herauszukommen. Und die holten sie! Zwar gelang in der nächsten Partie gegen den Tabellenzweiten VfB Leipzig (mit Edmond, Rische und Hecking) nur ein 1:1, dafür wurden die folgenden zwei Spiele gewonnen. Ein 1:0 beim Wuppertaler SV und ein 3:0 gegen Fortuna Köln (mit Zimmermann und Deffke) bedeuteten Tabellenplatz 14. Es sah wieder gut aus für den BTSV.
Am Saisonende stiegen drei norddeutsche Mannschaften ab: VfB Oldenburg, VfL Osnabrück und – Eintracht Braunschweig!
Trotz Abstieg bleibt den 'Löwen'-Fans eine Tatsache aus der Saison 1992/93 in positiver Erinnerung: Bis zum heutigen Tage ist es die einzige Saison (seit Bundesligagründung 1963), in der die 'Löwen' beide Punktspiele gegen die 'Roten' gewonnen haben. [Stand: Juli 2012]