19. März
Eintracht – Fortuna Köln 3:0 (1:0)19.03.1993
32. Spieltag 2. Bundesliga – 1992/93
Zum Punktspiel der 2. Bundesliga empfing Eintracht am 19.3.1993 die Mannschaft von Fortuna Köln.
An der vor der Saison 1992/93 eingeführten Rückpassregel (Torwart darf mit dem Fuß gespielte Rückgaben nicht mehr mit der Hand aufnehmen) lag es sicher nicht, dass der BTSV mitten im Abstiegskampf steckte. Die Leistung der 'Löwen' stimmte einfach nicht. Vor der Winterpause war es die Abwehr, die immer wieder patzte (49 Gegentore in 25 Spielen), und nun entwickelte sich der Sturm zum Problemkind. Die im Winter verpflichteten Türr und Schweska konnten den zum VfL Bochum abgewanderten Aden bisher nicht annähernd ersetzen.
Hinzu kam natürlich auch, dass in dieser mit 24 Mannschaften aufgeblähten Liga am Saisonende fast ein Drittel absteigen musste. 7 Teams mussten runter! Die Folge war, dass 2/3 aller Vereine in Abstiegsängsten schwebten. Nicht umsonst bezeichnete der 'Kicker' die 2. Bundesliga als 'Die Achterbahn-Liga' (Ausgabe vom 18.3.1993). ´Mal wähnte sich eine Mannschaft in Sicherheit, und zwei Spieltage später stand sie schon wieder 'unter dem Strich'. Und umgekehrt.
Eintracht hatte es durch seinen dritten Auswärtssieg der Saison (1:0 beim Wuppertaler SV) endlich wieder einmal geschafft, einen Platz knapp oberhalb der Abstiegsränge zu belegen. Mit 28:34-Punkten (2-Punkte-Wertung) standen die 'Löwen' auf Platz 17 der Tabelle. Nun galt es, mit einem Heimsieg am 32. Spieltag die Abstiegssorgen weiter zu verringern.
Das aber war nicht leicht! Mit Fortuna Köln reiste der Tabellenfünfte (36:26) an, der sich noch Hoffnungen auf den Aufstieg machte. Allerdings war seit einigen Tagen etwas Unruhe im Verein. Club-Chef Jean Löring hatte Mitte der Woche den Spielmacher des Teams Pasulko wegen Disziplinlosigkeiten entlassen.
Der Mannschaft war diese Schwächung nicht anzumerken. Die 7.200 Zuschauer sahen eine Fortuna-Elf, die dem BTSV spielerisch überlegen war. Die 'Löwen' hielten mit kämpferischem Einsatz und kompakten Auftreten dagegen. Zudem stand die Abwehr mit den im Winter neuverpflichteten Pfannkuch und Nedic sicher. An diesem Freitagabend reichte das. Der Kölner Hupe sorgte mit einem Eigentor (per Kopf nach Einwurf Eintracht; 27.Minute) für die glückliche Halbzeitführung der Blau-Gelben und Mahjoubi machte mit einem haltbaren 30m-Schuss kurz nach dem Wechsel (52.) praktisch alles klar. Hoffart sorgte in der 90. Spielminute für den Endstand von 3:0.
Den 'Löwen' war es egal, dass das Ergebnis so gar nicht dem Spielverlauf entsprach. Sie freuten sich über Platz 14. So weit vorn in der Tabelle waren sie seit dem 12.Spieltag nicht mehr plaziert gewesen. St. Pauli (15.) und der Aufsteiger aus der VW-Stadt (16.) standen nun wieder (punktgleich) hinter ihnen.
Eintracht-Präsident Tenzer bezeichnete den Sieg als 'wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt'. Er war besonders erleichtert. Immerhin hatte er elf Tage zuvor gemeinsam mit den Vertretern der anderen Lizenzvereine den Antrag von Darmstadt 98 auf Reduzierung der Zweitliga-Absteiger am Saisonende von 7 auf 5 abgelehnt.
Fortunas Trainer Roggensack stellte für seine Mannschaft dagegen fest: 'Wir haben mit dieser Niederlage einen Teil unserer Aufstiegshoffnungen zu Grabe tragen müssen'. Recht hatte er! Die Kölner beendeten die Spielzeit als Sechster.
Braunschweig und seine Fans glaubten sich nun auf einem guten Weg. Die letzten fünf Spiele hatten 8:2-Punkte gebracht, und die von Trainer Maslo getätigten Spielerkäufe verstärkten das Team in der Abwehr deutlich. Vielleicht würden demnächst auch die neuen Stürmer zu echten Verstärkungen werden. Immerhin hatte Schweska das Siegtor in Wuppertal erzielt.
Die 4:4-Punkte aus den folgenden vier Partien schienen die positive Einschätzung zu bestätigen. Allerdings gab die Niederlage beim Tabellenletzten Fortuna Düsseldorf (am 35.SpT mit 0:2) zu denken...
Am Saisonende stieg Eintracht als 19. ab. Hätte der Antrag von Darmstadt 98 am 8.3.1993 auf Reduzierung der Absteiger Erfolg gehabt, wären die Blau-Gelben in Liga 2 geblieben. Darmstadt selbst hätte die geänderte Regelung nicht geholfen. Sie wurden 24. und damit Letzter.