1. April
Offensivspieler Dennis Kruppke01.04.1980
Ein Löwengeburtstag
Dennis Kruppke wurde am 1.4.1980 in Münster geboren. Im Alter von 3, 4 Jahren zog er mit seinen Eltern nach Lübeck. Dort begann er mit Vereinsfussball.
Zunächst kickte er beim VfL Vorwerk, bevor es ihn zu Olympia Bad Schwartau zog. In einem Punktspiel für diesen Verein begegnete er dann (ca. 1993) zum ersten Mal Deniz Dogan, der später beim VfB Lübeck und danach für lange Zeit beim BTSV sein Mannschaftskamerad sein sollte. Dem Team von Dogan schenkte er gleich ´mal drei Tore ein. „Dogi“ hat es bis heute nicht vergessen. Nachdem Kruppke anschließend auch noch eine Zeit lang für den FC Dornbreite Lübeck die Fussballschuhe geschnürt hatte, wechselte er 1995 zum größten Verein der Region, dem VfB Lübeck. Dort schaffte der Eintracht Frankfurt-Fan, der den Bundesliga-Torschützenkönig der Spielzeiten 1992/93 (20 Treffer) und 1993/94 (18 Treffer) Anthony Yeboah zum Vorbild hatte, im Jahr 2000 den Sprung in die 1. Herrenmannschaft. In der Saison 2000/01 kam er in 25 Spielen der Regionalliga Nord zum Einsatz und schoss dabei schon 8 Tore. Es folgte eine weitere Regionalliga-Saison mit 29 Einsätzen und 4 Treffern, gekrönt im Sommer 2002 vom Aufstieg des VfB in die 2.Bundesliga. Zweiter Aufsteiger war in diesem Jahr … Eintracht Braunschweig. Während die „Löwen“ jedoch nach einer Spielzeit wieder absteigen mussten, hielten die Marzipanstädter die Klasse. Kruppke hatte dazu mit 29 Einsätzen und 5 Toren beigetragen.
Die guten Leistungen des Offensivspielers waren spätestens in dieser Saison auch Freiburgs Trainer Finke aufgefallen, der ebenfalls aus dem Norden Deutschlands stammte (Nienburg/Weser) und dort auch seine ersten Trainer-Stationen hatte (u.a. TSV Havelse). Finke verpflichtete Kruppke für den SC, der die Zweitliga-Saison 2002/03 mit dem (Wieder-) Aufstieg in die Bundesliga abgeschlossen hatte. Nach gerade einem Jahr Zweitliga-Fussball hieß es für Dennis nun also bereits: Bundesliga! Die erste Saison verlief rundum erfolgreich. Dennis wurde in 28 Punktspielen eingesetzt, erzielte dabei einen Treffer und die Freiburger hielten die Klasse.
Auch die Bundesliga-Saison 2004/05 war für Kruppke persönlich keine schlechte. Am Ende standen 26 Einsätze und wiederum ein Treffer in seiner Statistik. Nur leider hatte sein Verein aus dem Breisgau den Abstieg dieses Mal nicht vermeiden können. So begegneten sich der SC Freiburg mit Dennis Kruppke und Eintracht in der Saison 2005/06 zum zweiten Mal im neuen Jahrtausend (nach 2002/03) in der 2.Bundesliga, denn die „Löwen“ hatten nach zwei Jahren Drittklassigkeit erneut den Aufstieg ins Unterhaus des Deutschen Fussballs geschafft. Kruppke kam in dieser Spielzeit auf 21 Punktspiele und 2 Tore. Während Eintracht sich am Ende als Zwölfter über den Klassenerhalt freuen durfte, verpassten der 1,79m große Angreifer und der SC den Wiederaufstieg in die Bundesliga als Vierter nur denkbar knapp. Die gleiche Plazierung sprang für die Freiburger auch am Ende der nächsten Spielzeit 2006/07 heraus. Kruppke war daran allerdings nur wenig beteiligt, weil er sich nach einer für ihn enttäuschenden Hinrunde (mit 7 Einsätzen und 0 Toren) in der Winterpause an seinen alten Verein, den VfB Lübeck, hatte ausleihen lassen. Dort bestritt er in der Rückrunde 15 Spiele in der Regionalliga Nord und traf dabei 7x ins Schwarze. Für die neue Saison kehrte er allerdings in den Breisgau zurück. Aber auch die neue Zweitliga-Saison 2007/08 lief für Dennis nicht gut in Freiburg. Zum einen stellte ihn sein Trainer nur noch in 3 Hinrundenbegegnungen (0 Tore) auf, zum anderen versuchte Finke, ihn zum Abwehrspieler in der Viererkette umzuschulen.
Kruppke war mit seiner Situation unzufrieden. Genau so erging es zu diesem Zeitpunkt dem BTSV und allen seinen Anhängern. Nach der desaströsen Abstiegssaison 2006/07 drohten die Blau-Gelben, in der Regionalliga Nord nun sogar die Qualifikation für die neu geschaffene 3.Liga zu verpassen. Obwohl bereits Tabellenplatz 10 ausreichte, fehlten den „Löwen“ im Winter hierzu satte 5 Punkte. Verstärkungen mussten her für das Team von Coach Benno Möhlmann! So erhielt auch Kruppke ein Angebot. Da Dennis, der sich selbst als „bodenständigen Norddeutschen“ und als „Familienmensch“ bezeichnet, möglichst heimatnah wechseln wollte und der VfB Lübeck aufgrund von erheblichen finanziellen Schwierigkeiten dieses Mal als neuer, alter Verein nicht in Frage kam, sagte er in Braunschweig zu. Am 4.1.2008 unterschrieb er in der Löwenstadt einen 2 ½-Jahres-Vertrag (bis 30.6.2010). Mit ihm kamen in der Winterpause Domi Kumbela und Valentin Nastase.
Der Start von Eintrachts neuer Nummer 32 verlief vielversprechend. Im Vorbereitungsspiel auf die Rückrunde beim Bundesligisten VfL Wolfsburg gelang ihm beim 1:1 gleich der Treffer für die „Löwen“. Die daraufhin in ihn gesetzten Hoffnungen der Fans auf möglichst viele Rückrunden-Treffer konnte er jedoch nicht erfüllen. Auch gehandicapt durch eine zwischenzeitlich erlittene Muskelzerrung verpasste er einige Punktspiele und traf bei seinen 13 Einsätzen, davon 3x eingewechselt, nur 1x ins Tor. Egal, Eintracht schaffte dennoch am letzten Spieltag den Sprung auf den erforderlichen 10.Tabellenplatz. Kurioserweise war es genau Kruppkes Heimatverein, der den Blau-Gelben diesen Sprung ermöglichte. Hätte der – bereits als Absteiger feststehende – VfB Lübeck am letzten Spieltag nicht bei Rot-Weiß Essen mit 1:0 gewonnen, wäre Eintrachts 2:0 gegen Borussia Dortmunds Amateure nichts wert gewesen.
So aber durfte der BTSV in der Saison 2008/09 mit 19 anderen Vereinen in der eingleisigen 3.Liga antreten. „Krupper“, wie er von seinen Mannschaftskameraden genannt wird, hatte bei den Fans erneut Hoffnungen auf viele Tore von ihm geweckt, da er im Rahmen der Saisoneröffnung gegen ZSKA Sofia (1:1) wiederum das Braunschweiger Tor geschossen hatte. Und wieder wurde nichts daraus! Bereits im ersten Saisonspiel (2:0 bei Erzgebirge Aue) zog sich der von Neu-Trainer Lieberknecht als Stammspieler vorgesehene Angreifer eine Knieverletzung (Knorpelschaden) zu, die eine OP erforderlich machte. In Verbindung mit einer Folgeverletzung kostete ihn dies einen Großteil der Hinrunde. So kam Kruppke letztendlich „nur“ auf 26 Punktspiele (2x eingewechselt) und 5 Treffer. Alle seine Tore waren das 1:0 für die Blau-Gelben und führten zu Siegen. Außerdem waren zwei „goldene“ Tore dabei – am 18.Spieltag beim SV Sandhausen und am 23.Spieltag bei Bayern München 2. So hatte „Krupper“ also auch seinen Anteil an der „Konsolidierung“ der Blau-Gelben in Liga 3 (mit Tabellenplatz 13).
Die Folgesaison 2009/10 in der 3.Liga verlief für Eintrachts Stürmer mit der Nummer 32 dann endlich einmal ohne Verletzungssorgen. Als Stammspieler stand er in 36 Partien auf dem Platz (2 Gelb-Sperren) und schoss dabei 15 (!) Tore. Die Verantwortlichen des BTSV verlängerten daher seinen Vertrag am 3.5.2010 gleich einmal um 3 Jahre (bis 30.6.2013). Schade nur, dass Eintracht den Aufstieg in die 2.Bundesliga als Tabellenvierter am Ende knapp verpasste!
Wer als „Löwen“-Fan geglaubt hatte, „Krupper“ könne diese Trefferzahl nicht mehr toppen, wurde bereits in der nächsten Saison 2010/11 (gern) eines Besseren belehrt. Der mittlerweile zum Mannschaftskapitän beförderte Offensivspieler traf in 34 Einsätzen 16x und trug dadurch zum souveränen Aufstieg der Blau-Gelben in die 2.Bundesliga kräftig bei. Die Sportzeitschrift „Kicker“ stufte seine Leistungen in der „Rangliste des Deutschen Fussballs“ für die 3.Liga auf der Position Mittelfeld-offensiv als „Herausragend“ ein, sowohl bei Saison-Halbzeit (1.Platz) als auch am Ende (2.). Trotz seiner vielen Tore war Dennis nur Fünfter der Torjägerliste geworden. An erster Stelle rangierte mit 19 Treffern … sein Mannschaftskamerad Kumbela! Die „Braunschweiger Zeitung“ sprach daher schon früh (10.11.2010) vom „K & K-Sturm“ und der „Kicker“ später vom „Ungleichen Traumpaar“ (18.4.2011).
Auch eine Klasse höher traf Eintrachts in Walle heimisch gewordener Mannschaftskapitän zweistellig! In der Zweitliga-Saison 2011/12 gelangen ihm in 32 Partien (1x eingewechselt) 10 Tore. Für den „Kicker“ waren seine Leistungen im offensiven Mittelfeld (in der Rangliste des Deutschen Fussballs) in der Hinrunde erneut „Herausragend“ (3.Platz), dieses Mal allerdings schon an den Ansprüchen für die 2.Bundesliga gemessen. Da auch Kumbela 10 Treffer gelangen und die anderen Eintracht-Kicker insgesamt guten Fussball boten, geriet der BTSV niemals in Abstiegsnöte und erreichte das Ziel Klassenerhalt als 8. der Abschlusstabelle locker.
Die Folgesaison 2012/13 verlief für die „Löwen“ noch besser. Womit niemand rechnen konnte, das trat ein: Eintracht Braunschweig schaffte bereits im zweiten Zweitligajahr den direkten Aufstieg in die Bundesliga! Und „Krupper“ mitten drin, zumindest in der Hinrunde.
Nach 17 Spieltagen hatte die „Nr.32“ bereits 8 Treffer erzielt und Eintracht führte die Tabelle an. Logisch dass dies auch dem „Kicker“ nicht verborgen geblieben war: Erneut in der „Rangliste“, erneut „Herausragend“ für die 2.Bundesliga, dieses Mal Platz 2. Der BTSV entschloss sich daher früh, den Vertrag des nun schon fast 33jährigen, der so wichtig für das Mannschaftsgefüge war, ein weiteres Mal zu verlängern. Am 4.12.2012 unterschrieb Dennis einen neuen 2-Jahres-Vertrag (bis 30.6.2015). In der Winterpause war es dann aber zunächst erst einmal mit dem Fussballspielen vorbei: Innenbandanriss im Knie am 11.1.2013 – Pause! Glücklicherweise verlor die Mannschaft auch ohne ihn nicht den Faden. Zwar fielen die „Löwen“ hinter Hertha BSC auf den zweiten Tabellenplatz zurück, der Vorsprung auf den Dritten betrug jedoch durchgehend 10 Punkte und mehr. Erst am 29.Spieltag konnte Kruppke erstmals wieder eingewechselt werden, erzielte dabei sofort ein Tor (das 3:1 beim SV Sandhausen). Zu allem Überfluss zog er sich im Spiel darauf eine unangenehme Prellung zu, die seinen Einsatz am 31.Spieltag in Ingolstadt verhinderte, als die Blau-Gelben den Aufstieg durch Vrancics Last-Minute-Freistoßtor perfekt machten. In den letzten 3 Spielen stand Eintrachts Kapitän dann wieder auf dem Platz. Im abschließenden Saisonspiel gegen den FSV Frankfurt, das den vielen Aufstiegspartys vorausging, erzielte er noch einmal beide Eintracht-Tore (Endstand 2:2). Insgesamt konnte er am Ende auf 23 Punktspieleinsätze (2x eingewechselt) und auf 11 Tore zurückblicken. Zudem lag er im „Kicker“ bei der Durchschnittsbenotung aus allen Spielen mit einem Wert von 3,02 bei den Feldspielern auf dem 4.Platz. Eine Bilanz, die sich -- trotz Verletzungspause -- sehen lassen konnte!
Leider ging es für „Krupper“ in der Bundesliga-Saison 2013/14 nicht so weiter. Zwar bestritt er am 1.Spieltag (gegen Werder Bremen, 0:1) nach einer Pause von 3.010 Tagen erstmals wieder ein Bundesligaspiel, es sollten aber nicht mehr besonders viele folgen. Auch bedingt durch eine Muskelverletzung und mehrere kleinere Blessuren absolvierte er nur 15 Spiele in Liga 1. Nur 6x stand er in der Startelf. Ein Treffer gelang ihm überhaupt nicht.
Da Eintracht – nicht ganz unerwartet – den Klassenerhalt nicht schaffte, ist für Dennis in der Saison 2014/15, seinem – vorerst -- letzten Vertragsjahr, wieder 2. Bundesliga angesagt. Unabhängig davon, wie viele Einsätze er noch für die Blau-Gelben absolvieren wird, steht bereits jetzt schon fest, dass er sich durch sein Auftreten und seine Leistungen als wahrer „Löwe“ erwiesen hat. Die Eintracht-Fans werden ihn nicht vergessen.
Bis zum Ende der Saison 2013/2014 absolvierte Dennis Kruppke für den BTSV 13 Regionalliga-Spiele (1 Tor), 96 Partien in der 3.Liga (36 Tore), 55 Begegnungen in der 2. Bundesliga (21 Tore) und 15 Bundesligaspiele (0 Tore). Insgesamt stand er also in 179 Punktspielen für Eintracht auf dem Platz. Er erzielte dabei 58 Treffer.
Addiert man „Kruppers“ Einsätze in Lübeck und Freiburg hinzu, so kommt man auf 362 Einsätze (69 xBL, 115x 2.BL, 96x 3.L, 82x RegL-N) in den höchsten drei Ligen mit 86 Toren (2/28/36/20). Keine schlechte Karriere!
Wer mehr über Dennis Kruppke wissen möchte, sollte auch in den „Eintracht aktuell“–Heften des 33.Jahrgangs Nr.11 (Interview), des 34.Jg./Nr.10 (Interview), des 34.Jg./Nr.17 (gemeinsames Interview mit Brinkmann und Schanda), des 35.Jg./Nr.7 (Vorstellung), des 37.Jg./Nr.7 („Face[book]-Reporter fragen“) und des Jg. 2014/15 Nr. 8 nachlesen. Im „Kicker“ kam Kruppke in den letzten Jahren in den Ausgaben vom 4.10.2012, 10.12.2012, 18.7.2013 und 12.9.2013 zu Wort.
[Stand: Januar 2015]