17. April
Eintracht – VfL Osnabrück 1:0 (0:0)17.04.1993
36. Spieltag 2. Bundesliga – 1992/93
Es war zum Verrücktwerden in dieser Zweitliga-Saison 1992/93, in der 24 Mannschaften um 3 Aufstiegsplätze und gegen 7 Abstiegsplätze kämpften !
Die 'Löwen'-Fans waren nach der guten Leistung im letzten Heimspiel gegen den Tabellensechsten Hansa Rostock (1:1) eigentlich davon ausgegangen, den nächsten Heimauftritt ihrer Mannschaft ohne Abstiegssorgen genießen zu können. Beim Tabellenletzten Fortuna Düsseldorf, der schon sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz aufwies, würde Eintracht schon nicht verlieren. Und was passierte? Die Blau-Gelben ließen den ganzen Schwung aus den letzten sieben ungeschlagenen Begegnungen (10:4 Punkte; 2-Punkte-Regelung) vermissen und gaben die Partie vollkommen verdient mit 0:2 aus der Hand. Zwar kostete die Niederlage lediglich einen Tabellenplatz, aber der Abstand des BTSV (32:38-Punkte) zu Platz 18, dem ersten Abstiegsplatz, betrug nach 35 Spieltagen nun wieder nur noch einen einzigen Punkt. Wollte das Zittern denn gar nicht aufhören?
Das Heimspiel gegen den niedersächsischen Rivalen VfL Osnabrück am 17.4.1993 musste also unbedingt gewonnen werden, um ein Abrutschen in die Abstiegszone zu vermeiden. Ein Sieg sollte allerdings machbar sein, da der VfL mit zwei Punkten weniger als die 'Löwen' noch tiefer im Abstiegskampf steckte (20.).
Die 9.000 Zuschauer bekamen an diesem Sonnabend Abstiegskampf pur zu sehen. Beide Mannschaften agierten nervös und versuchten, die dadurch bedingten spielerischen Mängel durch unerbittlichen Einsatz wett zu machen. Jeder rannte und grätschte, was die Beine hergaben. Die Grenzen des Erlaubten wurden dabei regelmäßig überschritten. Die Zeit der Spielunterbrechungen war am Ende länger als die reine Spielzeit. Der gute Schiedsrichter Dr. Markus Merk behielt die Partie jedoch im Griff, indem er sieben gelbe Karten (2x Eintracht, 5x VfL) verteilte und in der letzten Spielminute noch einen Osnabrücker nach einer Tätlichkeit vom Platz stellte.
Im Spiel selbst erarbeiteten sich die Blau-Gelben ein leichtes Plus an Spielanteilen. Die beiden größten Chancen des Spiels boten sich aber den Lila-Weißen. Beide wurden vergeben. So wäre die Partie wohl gerechterweise 0:0 ausgegangen, wenn nicht der Osnabrücker Torwart bei einer Faustabwehr entscheidend gepatzt hätte. 57. Minute, Fehler Dreszer! Probst ist zur Stelle und vollstreckt zum 1:0.
Jubel nach dem 1:0 und Erleichterung nach dem Abpfiff beim blau-gelben Anhang. Spielerisch war das gar nichts, aber egal. Die 2 Punkte waren eingefahren. Das allein zählte!
Durch den Sieg kletterte Eintracht um einen Platz auf 14. Der Abstand zu Platz 18, den nun der VfL Wolfsburg mit 32:40-Punkten inne hatte, betrug wieder 2 Punkte.
Es sah nicht schlecht aus für den BTSV, zumal das nächste Auswärtsspiel beim neuen Tabellenletzten VfB Oldenburg stattfinden würde. 2x in Folge beim Tabellenletzten zu verlieren, war doch fast unmöglich.
Fast! VfB Oldenburg – Eintracht = 1:0 !
Zwar reparierte Eintracht den eingetretenen Schaden durch ein 1:0 im folgenden Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers, danach folgten jedoch drei Niederlagen am Stück. Besonders weh tat dabei die Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg am 40. Spieltag (0:1), die einen Abstiegsplatz zur Folge hatte.
Hiervon erholten sich die 'Löwen' nicht mehr und stiegen am Saisonende als 19. mit 41:51 Punkten ab. Der Tabellen-11. hatte gerade einmal 5 Punkte mehr auf dem Konto. So eng ging es in dieser Saison mit 24 Mannschaften zu!