18. Juni
Mittelfeldregisseur Thoralf Bennert18.06.1965
Ein Löwengeburtstag
Thoralf Bennert wurde am 18.6.1965 in Frankfurt/Oder geboren und startete von dort auch seine Fussballkarriere (Vorwärts Frankfurt/O.).
Von 1991 bis 1995 spielte der Jugendnationalspieler der DDR bei Union Berlin, anschließend für zwei Jahre bei Carl Zeiss Jena in der 2. Bundesliga. Im Sommer 1997 gelang es Eintracht, den zentralen Mittelfeldspieler zu verpflichten.
Unter dem neuen Trainer Lorkowski wurde Bennert zur zentralen Figur im Mittelfeld der "Löwen", zum Spiellenker. Auch dank seiner guten Leistungen gelang es den Blau-Gelben, in der Saison 1997/98 mit den übermächtig erscheinenden "Roten" von Hannover 96 mitzuhalten und die Regionalliga Nord zur Bühne des Zweikampfes dieser beiden Teams um den Meistertitel zu machen. Bennert spielte in den ersten 16 Saisonspielen immer von Anfang an, wurde nur selten ausgewechselt und erzielte dabei 4 Tore. Nachdem er mit einer kleineren Verletzung ein Spiel pausieren musste, stand er am 22.11.1997 wieder auf dem Platz, zog sich beim 1:0-Auswärtssieg beim VfL Hasetal Herzlake allerdings einen Kreuzbandriss zu. Die Verantwortlichen, Mannschaftskameraden und Fans waren geschockt. Einige befürchteten, dass der BTSV ohne seinen Regisseur nun leistungsmäßig abfallen würde. Das aber war nicht der Fall. Die "Löwen" verkrafteten den Ausfall und führten die Tabelle an, als Bennert am 8.4.1998 ins Team zurückkehrte. Bennert bestritt die letzten 5 Saisonspiele (kein Tor). Zum Meistertitel reichte es für die Blau-Gelben dennoch nicht, weil das vorletzte Saisonspiel gegen die "Roten" mit 0:1 verloren ging.
Auch die Folgesaison 1998/99 verlief für den sympathischen Spieler nicht "störungsfrei". Im Gegenteil! In den ersten 20 Spielen stand Bennert immer auf dem Platz, wenn er fit war (19x, 4 Tore). ). Er war sowohl bei Lorkowski (bis zu seiner Entlassung am 10.11.1998), als auch bei dessen Nachfolger Sandhowe (seit 24.11.1998 Cheftrainer) für die erste Elf gesetzt. So auch wieder am 22. Spieltag (Bennerts 20. Einsatz), an dem Eintracht sein Heimspiel gegen Sportfreunde Ricklingen mit 0:1 verlor. Danach geschah das Unfassbare! Sandhowe, der wegen Erfolglosigkeit schon unter Druck geraten war (nur 5 Punkte aus 4 Spielen), suspendierte Bennert und auch Jurgeleit "aus Leistungsgründen" aus dem Kader und nahm bei der Gelegenheit gleich noch dem Kapitän Pfannkuch die Binde wegen eines kritischen Fernsehinterviews ab. Präsident Dohr billigte diese Maßnahmen. Man kann darüber spekulieren, ob aus Überzeugung oder ob er sich vor einem weiteren Trainerwechsel nach nicht einmal drei Monaten scheute. Letztendlich retteten diese Maßnahmen Sandhowe aber nicht. Seine Entlassung erfolgte am 15.4.1999. Er hatte in 12 Spielen gerade einmal 16 Punkte geholt, während Lorkowski bei seiner Entlassung nach 14 Spielen 31 Punkte vorweisen konnte.
Jedenfalls wurde Bennert, der bei seiner Suspendierung "aus allen Wolken fiel", wie er sagte, nach dem 13.2.1999 nicht mehr eingesetzt. Erst am vorletzten Spieltag, dem letzten Heimspiel der "Löwen" am 14.5.1999, wurden Bennert und Jurgeleit zur Verabschiedung noch einmal für die letzten 15 Minuten eingewechselt.
Die 5.500 Zuschauer sorgten mit Ovationen für einen würdigen Abschied der Spieler.
Thoralf Bennert wechselte zur neuen Saison zu Holstein Kiel und beendete dort seine aktive Karriere.
In Vergessenheit wird Bennert bei den "Löwen"-Fans nicht geraten, da er auf dem Titelbild des Ende 1998 erschienenen Buches "Eintracht Braunschweig – Die Chronik" in Jubelpose abgebildet ist.