7. Juli
rechte Außenbahn Benjamin Siegert07.07.1981
Ein Löwengeburtstag
Benjamin Siegert wurde am 7.7.1981 in Berlin geboren.
Er begann seine fussballerische Laufbahn bei Hertha Zehlendorf und wechselte im Sommer 2000 zu Tennis Borussia. Dort wurde der VfL Wolfsburg auf den Jugendnationalspieler aufmerksam und holte ihn zur Saison 2001/02 in die Volkswagenstadt. In Wolfsburg wurde Siegert in der zweiten Mannschaft eingesetzt. Ein einziges Mal kam er zu einem Einsatz in der Bundesliga (am 33.SpT der Saison 00/01 beim 3:0 gegen Eintracht Frankfurt, eingewechselt in der 83. Minute. Seinen größten Erfolg feierte er dort mit dem Amateurteam, als seine Mannschaft im DFB-Pokal Borussia Dortmund ausschaltete (am 25.8.2001 mit 1:0). Es sollte nicht sein einziger Pokal-Sieg gegen den BvB bleiben ...
Seit dem Winter 2004 war Michael Krüger Trainer des BTSV. Da dieser zuvor die Wolfsburger Amateure trainiert hatte, kannte er Siegert natürlich und hielt ihn für stark genug, die "Löwen" zu verstärken. Der BTSV verpflichtete den linken Außenbahnspieler daher zur Saison 2004/05. Neben ihm wechselten u.a. Amedick, Kuru und Tauer in die Okerstadt.
Siegerts erste Saison bei den Blau-Gelben wurde sofort zur Erfolgsgeschichte. Er zählte als linker Außenverteidiger von Anfang an zur Stammelf, kam in 33 (von 34) Spielen zum Einsatz und durfte am Ende gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden den Aufstieg in die 2. Bundesliga feiern. Zur alles entscheidenden Begegnung gegen die Amateure von Arminia Bielefeld am letzten Spieltag (3:2) lief er mit blau-gelb gefärbten Haaren auf. Er war es auch, der in diesem Spiel Stuckmann nach seinem "Eigentor" zum 0:1 aufmunterte, den Ball aus dem Netz holte, schnell zum Anstoßpunkt beförderte und damit ein Zeichen setzte. Ein Treffer gelang Siegert in dieser Spielzeit allerdings nicht. Dafür konnte er einen weiteren Pokalerfolg gegen einen Erstligisten bejubeln. Nach dem Zweitligisten Wacker Burghausen (1:0 n.V.) schaltete Eintracht in der zweiten Runde Hertha BSC aus (3:2).
Auch die Zweitliga-Saison 2005/06 verlief für Siegert und die "Löwen" erfolgreich. Die Blau-Gelben erreichten das Ziel Klassenerhalt letztendlich ohne Not, obwohl in dieser Spielzeit (mit vier Absteigern) nicht einmal 41 Punkte (des 15. Dynamo Dresden) zum Klassenerhalt ausreichten. Siegert zählte weiterhin zur ersten Elf und hatte in 31 Punktspiel-Einsätzen zum Erfolg beigetragen. Auch ein Treffer war ihm nun gelungen. Beim 2:0 am 14. Spieltag bei Erzgebirge Aue traf er zur Führung. Grund zum Jubeln hatte er ebenfalls wieder im Pokal. In der ersten Runde schaltete Eintracht den Bundesligisten Borussia Dortmund aus (2:1).
Im folgenden Zweitliga-Jahr wurde Siegert meist im linken Mittelfeld aufgeboten. Die Umstellung auf diese etwas andere Spielposition dürfte ihm allerdings weniger Probleme bereitet haben als die häufigen Umstellungen auf einen neuen Übungsleiter. Es war die Saison 2006/07, in der bei den Blau-Gelben so ziemlich alles schief ging, was schief gehen konnte. Fünf Trainer (Krüger, Kronhardt, Vasic, Reimann, Demuth) hatte der BTSV bis zum Saisonende aufgeboten, aber keinem war es gelungen, die Eintracht vor dem Abstieg in die Drittklassigkeit zu bewahren. "Benny" Siegert zählte bei allen diesen Trainern zur Stammelf. Am Ende hatte er in 32 Punktspielen auf dem Platz gestanden (1 Tor; am 14.SpT beim 1:1 in Burghausen). Es wäre noch eine Begegnung mehr gewesen, wenn ihm der Patenonkel seiner Tochter, der KSC-Spieler Maik Franz, am 22. Spieltag nicht durch ein rüdes Foul, für das er sich auf dem Platz nicht einmal entschuldigte, eine üble Knöchelverletzung zugefügt hätte. .
Nach bereits 30 Spieltagen stand der BTSV rechnerisch als Absteiger fest. Ein paar Tage später teilte Eintrachts Nummer 7 dem Verein mit, für die neue Saison beim Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden unterschrieben zu haben.
In Wehen blieb Siegert zwei Spielzeiten. Er bestritt für die Hessen 59 Zweitligaspiele (2007/08: 31; 2008/09: 28) und erzielte dabei 6 (4, 2) Treffer. Sein außergewöhnlichstes Tor gelang ihm am 5.10.2007. Im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth schlug der Ball schon nach 8 Sekunden im gegnerischen Gehäuse ein. Siegert kann damit bis zum heutigen Tag für sich in Anspruch nehmen, das schnellste Tor im deutschen Profi-Fussball erzielt zu haben. Auch seine Pokal-Erfolge setzten sich in Wiesbaden fort. Mit dem SV Wehen Wiesbaden gewann er am 28.1.2009 im Achtelfinale 1:0 beim Bundesligisten Karlsruher SC.
Nach dem Abstieg des SV Wehen Wiesbaden aus der 2. Bundesliga im Sommer 2009 verließ Siegert die Hessen. Wie aus seinem Umfeld bekannt wurde, hätte er sich auch eine Rückkehr zu den "Löwen" gut vorstellen können. Zu einer Verpflichtung kam es jedoch nicht. Stattdessen unterschrieb er beim VfL Osnabrück, der ebenfalls gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen war. In der 3. Liga absolvierte er für den VfL in der Spielzeit 2009/10 36 Spiele und traf dabei 3x ins Schwarze. Einen Treffer davon erzielte Siegert gegen Eintracht (goldenes Tor am 20. Spieltag in Osnabrück). Wie er hinterher selbst sagte, war dieses Tor für ihn eine Genugtuung. Er hatte sich sehr darüber geärgert, dass ihn ein Teil der "Löwen"-Fans bei seinen Auftritten mit dem VfL gegen die Blau-Gelben auspfiff.
Am Ende der Saison hatte Benjamin Siegert mit den Osnabrückern den direkten Wiederaufstieg in Liga 2 geschafft. Zudem konnte er mit den Lila-Weißen seinen Pokalerfolgen gegen Bundesliga-Mannschaften zwei weitere hinzufügen. In der 2. Runde wurde der Hamburger SV mit 7:5 n.E. ausgeschaltet. Im Achtelfinale bezwang der VfL zudem Borussia Dortmund mit 3:2. Schon wieder der BvB! Zum dritten Mal! Und dieses Mal hatte Benny sogar noch einen Treffer (zum 3:1) erzielt.
In der Zweitliga-Saison 2010/11 bestritt Siegert für die Lila-Weißen 28 Begegnungen (1 Tor). Zu seinen Mannschaftskameraden zählte nun seit Januar 2010 wieder Jan Tauer, der vom BTSV im Februar 2007 zum schwedischen Erstligisten Djurgardens IF gewechselt und von dort nach Deutschland zum VfL zurückgekehrt war. Der VfL Osnabrück beendete die Saison als Tabellensechzehnter und musste daher die Relegation gegen den Dritten der 3. Liga bestreiten. In diesen Duellen setzte sich Dynamo Dresden (1:1/3:1n.V.) durch und der VfL stieg wieder ab. Siegerts dritter Abstieg aus Liga 2!
Benjamin Siegert wechselte daraufhin zum Aufsteiger in die 3. Liga Preußen Münster und bestritt für die Münsteraner in der Saison 2011/12 22 Punktspiele ( 4 Tore). Preußen schaffte den angestrebten Klassenerhalt. Bennys Vertrag dort läuft noch ein Jahr weiter.
Bis zum Ende der Saison 2011/12 umfasst Siegerts Karriere nun 1 Bundesligaspiel, 150 Zweitligaspiele, 58 Drittligaspiele und zudem noch Regionalligaspiele. [Stand: Mai 2012]