24. August
TSV 1860 München - Eintracht 1:1 (1:0)24.08.1963
1. Spieltag Bundesliga - 1963/64
Am 24.8.1963 war Eintracht im Auswärtsspiel beim TSV 1860 München zu Gast. Es war das Premierenspiel für beide Teams in der neu geschaffenen Fußball-Bundesliga.
Eintracht hatte es geschafft! Die Blau-Gelben waren als dritter Vertreter aus dem Norden (neben dem Hamburger SV und Werder Bremen) in die (aus 16 Mannschaften bestehende) Fußball-Bundesliga aufgenommen worden. Ernst genommen wurden die Braunschweiger von der Konkurrenz und den sog. Fußball-Experten allerdings nicht! Aber das konnte sich ja ändern ...
35.000 Zuschauer wollten die Begegnung in München sehen. Darunter befanden sich auch einige 100 Eintracht-Fans.
Das Spiel nahm den erwarteten Verlauf. 1860 ging nach etwas mehr als einer Viertelstunde in Führung (Brunnenmeier, 17.). Wer allerdings erwartete, die Münchner 'Löwen' würden nachlegen und auf 2:0 und 3:0 erhöhen, sah sich getäuscht. Die Blau-Gelben unter ihrem neuen Trainer Johannsen spielten diszipliniert ihr Spiel. Zudem war Torwart Jäcker in glänzender Form. So ging es mit dem 1:0 in die Pause. Auch nach dem Wechsel gelang es den '60ern' nicht, Eintrachts Abwehr noch einmal entscheidend auszuhebeln. Im Gegenteil: In der 74. Minute gelang Gerwien der Ausgleich. Es war zugleich der Endstand.



Während die Eintracht-Spieler und ihre Fans jubelten, saßen die Spieler von 1860 deprimiert in der Kabine.
Eintracht hatte im ersten Bundesligaspiel bei den hoch gehandelten Münchner 'Löwen' ein 1:1 erreicht und damit zum Start der Bundesliga gleich für eine Überraschung gesorgt.
Es sollte nicht die letzte Überraschung der Blau-Gelben bleiben. Am Ende der Saison erreichte Eintracht einen soliden 11. Tabellenplatz.

Mal was anderes:
Wenn Du Interesse an einer Zusammenfassung der ersten drei Bundesliga-Jahre des BTSV hast, schaust Du dir am besten diese PDF hier an. Der Umfang des Textes beträgt dabei 6 DIN A4-Seiten!

Eintracht - Tennis Borussia Berlin 5:0 (3:0)24.08.1974
1. Spieltag Bundesliga - 1974/75
Zum Saisonauftakt der Spielzeit 1974/75 stellte sich am 24.8.1974 die Mannschaft von Tennis Borussia Berlin im Eintracht-Stadion vor.
Der BTSV hatte es also geschafft. Nach dem überraschenden Abstieg aus der Bundesliga 1973 war den "Löwen" die direkte Rückkehr ins Fussball-Oberhaus geglückt. Haarscharf war es zugegangen in der Aufstiegsrunde. Am Ende reichte ein um ein Tor besseres Torverhältnis gegenüber dem 1. FC Nürnberg. Aber wen interessierte das heute noch.
Viel interessanter waren dagegen die Personalentscheidungen, die nach dem Aufstieg gefallen waren.
Dass Aufstiegstrainer Knefler nicht weitermachen wollte, stand schon lange fest. Dass aber der als Nachfolger vorgesehene Trainer Fassnacht wegen versuchter Beamtenbestechung kurz vor Trainingsbeginn zu zwei Monaten Berufsverbot verurteilt wurde, war nicht vorherzusehen. So disponierte Eintracht um, und Präsident Fricke engagierte am Vorabend des WM-Finales (Deutschland – Holland = 2:1) Branco Zebec als Übungsleiter. Im Nachhinein ein Glücksfall für die Okerstädter!
Als potentielle Verstärkungen auf dem Platz wurden die Spieler Wolfgang Frank (für 230.000 DM vom AZ Alkmaar), Aleksandar Ristic (von Velez Mostar) und "Charly" Handschuh (für knapp 400.000 DM vom VfB Stuttgart) verpflichtet. An dem Schwaben war neben Eintracht auch TeBe interessiert gewesen. Sogar ein Probetraining hatte Handschuh bereits in Berlin absolviert.
Für einen Aufsteiger hatte Eintracht damit relativ viel Geld für Ablösesummen in die Hand genommen (knapp 1 Million DM). Handschuh und Frank belegten in der Rangliste der teuersten Spieler für diese Saison immerhin bereits die Plätze 7 und 9. Die teuersten Transfers waren Kliemann (für 850.000 DM von Eintr. Frankfurt zu Hertha), Wunder (für 777.777 DM vom MSV zu Bayern) und Bongartz (für 777.777 DM von Wattenscheid zu Schalke).
Die "Löwen"-Fans freuten sich wieder auf Bundesliga-Fussball und sahen der Saison optimistisch entgegen. In den gesamten Vorbereitungsspielen war die Mannschaft immerhin unbesiegt geblieben. Selbst das letzte Testspiel gegen die Rumänische Nationalmannschaft hatten die Blau-Gelben mit 3:1 souverän gewonnen.
So fanden sich an diesem Samstag knapp 20.000 im Stadionrund ein und hofften auf einen Erfolg gegen die Berliner, die ebenfalls im Sommer den Aufstieg geschafft hatten. Sie wurden nicht enttäuscht.
Eintracht diktierte das Spielgeschehen vom Anpfiff an nach Belieben. Die "Löwen" waren technisch besser, athletischer und zeigten die bessere Spielanlage. TeBe dagegen offenbarte eklatante Abwehrschwächen. Der vor der Saison von den Berlinern verpflichtete WM-Held von 1966 und Italien-Legionär Karl-Heinz Schnellinger (siehe Bild; mit Gersdorff) ging mit unter. Zwischen beiden Mannschaften lag mehr als ein Klassenunterschied. Lediglich in den ersten 15 Minuten der 2. Halbzeit war TeBe gleichwertig. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel jedoch bereits entschieden.
Bründl hatte den Torreigen schon in der 2. Minute eröffnet -- mit dem ersten Tor der laufenden Bundesliga-Saison! Frank hatte in der 14. Minute nachgelegt und Gersdorff in der 30. Minute den Halbzeitstand von 3:0 erzielt. Wiederum Gersdorff in der 60. und schließlich Häbermann in der 70. Spielminute sorgten für den Endstand von 5:0.



5:0 ! Auch in dieser Höhe war der Sieg verdient. Der Saisonstart war vollauf gelungen.
Bernd Gersdorff, der im letzten Winter nach einem halbjährigen Intermezzo bei Bayern München zu Eintracht zurückgekehrt war, erklärte nach dem Spiel: "Nun weiß ich, dass ich mit meiner Rückkehr alles richtig gemacht habe. In Braunschweig habe ich wieder mein Glück und meine Zufriedenheit gefunden." Dieser Aussage ließ er knapp drei Monate später Taten folgen. Mit etwa 300 Gästen feierte er im "Tango-Tanzpalast" seine Hochzeit.
Trainer Zebec hatte nach dem Spiel ganz andere Sorgen. Er musste sich um die Einrichtung seiner 3-Zimmer-Wohnung kümmern. Da er so spät von den Blau-Gelben verpflichtet worden war, hatte er hierzu bisher keine Zeit gefunden.
Durch den Sieg übernahm der BTSV Tabellenplatz 2. Erster Tabellenführer der Saison war Kickers Offenbach -- nach einem 6:0 gegen den amtierenden Deutschen Meister Bayern München.

Real Madrid – Eintracht 3:2 (2:1)24.08.1977
Freundschaftsspiel – 1977/78
Am 24.8.1977 trat Eintracht zu einem Freundschaftsspiel bei Real Madrid an.
Die Blau-Gelben hatten große Ziele in dieser Bundesliga-Spielzeit 1977/78. Nachdem die zweite deutsche Meisterschaft in der Vorsaison nur knapp (um 1 Punkt und 6 Tore) verfehlt worden war, wollte man die "Schale" nun wieder einmal nach Braunschweig holen. Mast hatte zu diesem Zweck die Ablösesumme von 1,6 Millionen DM locker gemacht und Paul Breitner von Real Madrid als Verstärkung in die Okerstadt geholt.
Im Rahmen der Wechselmodalitäten von den "Königlichen" zu Eintracht waren auch zwei sog. Ablösespiele vereinbart worden. Das erste fand kurz nach Beginn der Saison 1977/78 in Madrid statt.
Die "Löwen" waren mit dem Start in die Saison nicht unzufrieden. In der Meisterschaft hatten sie 4:2-Punkte auf dem Konto (1:2 beim FC Kaiserslautern, 3:1 gegen den VfB Stuttgart und 1:0 beim FC St. Pauli) und im Pokal bereits die dritte Runde erreicht. Da passte die Reise in die spanische Hauptstadt gut ins Bild.
Eintracht-Gönner Günter Mast hatte sich den Trip ca. 100.000 DM kosten lassen. Er charterte extra eine Boing 727 und lud alle wichtigen Personen aus dem Umfeld des BTSV ein.
80.000 Zuschauer füllten an diesem Mittwochabend das Stadion in Madrid und sorgten für eine Riesen-Stimmung.
Die Madrilenen waren neugierig auf ihr neues Team. Nachdem Real in der vorangegangenen Spielzeit nur enttäuschender Neunter geworden war und sich der Lokalrivale Atletico die Meisterschaft gesichert hatte, wurde für diese Saison wieder ein Spitzenplatz angestrebt.
Die "Löwen" trafen auf eine Mannschaft, in der mit Camacho, del Bosque, Santillana, Uli Stielike und dem neuen Stürmer Juanito Spieler von internationaler Klasse standen.
Der neu verpflichtete Juanito war es dann auch, der für die überlegenen Madrilenen bereits früh das 1:0 erzielte (10.Minute). Eintracht, das sich zunächst nur aufs Kontern verlegte, wurde in der Folgezeit nur dann gefährlich, wenn die Angriffe über Popivoda liefen. Camacho bekam ihn nur selten in den Griff. Dennoch war es eine Standardsituation, die zum Ausgleich führte. Ecke Handschuh, Kopfball Frank, 1:1. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang Pirri das verdiente 2:1 für Real (44.). Nach dem Wechsel fielen noch zwei Tore. Zunächst gelang Frank mit seinem zweiten Treffer der erneute Ausgleich (52.), dann traf Wolff für die "Königlichen" zum Sieg (62.). 3:2.
Reals Sieg ging in Ordnung. Der guten Laune der "Reisegesellschaft" schadete er auch nicht.
Die Stimmung wurde nur dadurch getrübt, dass die Wechselabsichten von Eintrachts Goalgetter Wolfgang Frank bekannt wurden. In diesem Zusammenhang spielten Franks Ehefrau und Familie Breitner eine Rolle.
Während Real Madrid seine Saisonziele erreichte und spanischer Meister wurde, verlief die Spielzeit für den BTSV absolut enttäuschend. Unfrieden im Team ergab am Saisonende Platz 13. Breitner verließ die Blau-Gelben wieder (zu Bayern München). Frank hatte das bereits in der Winterpause getan (zu Borussia Dortmund).