27. November
Eintracht - Carl Zeiss Jena 6:0 (2:0)27.11.2010
18. Spieltag 3. Liga - 2010/11
Am 27.11.2010 stellte sich im Punktspiel der 3. Liga Carl-Zeiss Jena im Stadion an der Hamburger Straße vor.
Die Fans der Eintracht waren in dieser Saison 2010/2011 aus dem Feiern kaum herausgekommen. Nicht genug, dass die 'Löwen' die Mehrzahl der gespielten 17 Begegnungen gewonnen hatten, meist waren es auch noch Kantersiege gewesen. 3:0, 3:0, 4:0, 4:1, 5:0, 3:0, 3:0, 3:0 lauteten die Ergebnisse von acht Spielen. Mit insgesamt 11 Siegen, 3 Unentschieden und 3 Niederlagen stand der BTSV mit 36 Punkten und einem Torverhältnis von 38:9 vorn in der Tabelle. Aber nicht ganz vorn! Hansa Rostock mit dem ehemaligen (Aufstiegs-) Trainer von Eintracht Vollmann hatte noch 2 Punkte mehr auf dem Konto.
Punktgleich mit den Blau-Gelben folgte Kickers Offenbach auf Platz 3. Die Kickers lagen nach 11 Spieltagen noch 6 Punkte vor den 'Löwen', hatten ihren Vorsprung aber immer mehr eingebüßt und am 17. Spieltag schließlich eine unerwartete 0:1-Niederlage beim Tabellenachtzehnten hinnehmen müssen. Der Auswärtspunkt beim VfB Stuttgart 2 langte dem BTSV daher, um in der Tabelle vorbeizuziehen.
Die Mannschaft, die den Offenbachern die überraschende Niederlage zugefügt hatte, war Carl-Zeiss Jena gewesen. Die Thüringer hatten nach einem ausgesprochen schlechten Saisonstart ihren Trainer entlassen und sich unter ihrem neuen Coach Wolfgang Frank, der in den 70er Jahren für die Eintracht gestürmt hatte, wieder stabilisiert. Die letzten 5 Spiele gingen nicht verloren, die letzten beiden Begegnungen wurden sogar gewonnen. Mit 17 Punkten belegte Carl-Zeiss nun Platz 16 und war selbstbewusst genug, sich auch in Braunschweig etwas auszurechnen.
Eintrachts Erfolge – inzwischen war das Team schon wieder seit 7 Spielen unbesiegt – hatten auch Braunschweigs Publikum euphorisch bzw. neugierig gemacht. Trotz winterlichem Wetter fanden an diesem Samstag knapp 16.000 den Weg ins Stadion. Sie sahen ein Spielfeld, das dank eingeschalteter Rasenheizung gut bespielbar war, und konnten sich zum Anpfiff über eine sehenswerte Choreografie von Cattiva Brunsviga freuen. 'Gemeinsam dem Aufstieg entgegen'. Dazu erstrahlten die Blöcke 8 und 9 in den schönsten Farben der Welt.



[Bild von B.Grimm]

Noch mehr als die 'Choreo' machte aber das Spiel Freude – wenn man denn Eintracht-Fan war! So etwas hatten die Fans lange nicht mehr gesehen. Eintracht beherrschte Carl-Zeiss von Beginn an nach Belieben und erspielte sich Torchance auf Torchance. ßltere Besucher fühlten sich an die Saison 1973/74 erinnert, als die 'Löwen' nach dem ersten Bundesligaabstieg die Gegner in der Regionalliga reihenweise mit Ergebnissen wie 11:2, 10:0, 9:1 oder 8:1 'zerlegten'.
Mit Carl-Zeiss Jena gingen die Blau-Gelben schonender um. Am Ende hieß es 'nur' 6:0. 2x Kumbela (27., 60.), 2x Kruppke (51., 84.), Calamita (44.) und Bellarabi hatten die Treffer erzielt. Angesichts eines Chancenverhältnisses von 24:1 ein wahrhaft humanes Ergebnis! Hätten sich die 'Löwen' nicht den Luxus erlaubt, Chancen im Dutzend zu vergeben, und hätte nicht Jena-Torhüter Nulle hervorragend gehalten (u.a. Elfmeter Kumbela, 45.), wäre das Ergebnis an diesem Nachmittag wohl zweistellig geworden. Nulles Leistung war den Eintracht-Fans dann auch besondere Anerkennung wert. 'Außer Nulle könnt ihr alle gehen' sangen sie und beklatschten seine Ballkontakte.
Eine Blamage für den Rest von Jena, der sich desolat präsentierte und im Angriffswirbel des BTSV unterging! Nach dem Spiel charakterisierte die Presse das Spiel der Thüringer dann auch mit Begriffen wie 'nicht den Hauch einer Chance', 'Demütigung', 'nur ein Spielball', 'Lehrstunde', 'zu Bratwürsten gemacht' u. ä.. Die Erinnerung an das 0:7 vom 3. Spieltag zu Hause gegen den 1. FC Saarbrücken kehrte zurück...!
Den 'Löwen'-Fans war es egal. Sie hatten schon während des Spiels – wieder einmal – die LaOla zelebriert, freuten sich über den Sieg und feierten nach dem Schlusspfiff mit der Mannschaft.
An der Tabellenkonstellation hatte Eintrachts Sieg nichts geändert. Hansa Rostock (5:0 gegen Jahn Regensburg) und Kickers Offenbach (1:0 gegen den 1.FC Heidenheim) waren ebenfalls Siege gelungen. Allerdings hatte der Tabellenvierte SV Wehen Wiesbaden sein Spiel (2:3 bei TuS Koblenz mit dem ehemaligen Eintracht Manager Loos) verloren. Der Vorsprung der Blau-Gelben auf den ersten Nicht-Aufstiegsplatz betrug nun schon 8 Punkte. Eine gute Basis für das große Ziel!
Im 'Kicker' des darauffolgenden Montags fanden sich gleich drei 'Löwen' in der 'Elf des Tages': Kruppke, Kumbela und Boland – alle drei bereits zum 4x! Kruppke war gleichzeitig 'Spieler des Tages'.
In der Torjägerliste lagen Kumbela mit 12 und Kruppke mit 10 Toren nun auf den Plätzen 2 und 3. Es führte mit 15 Treffern Patrick Meyer vom 1. FC Heidenheim, dem nächsten Gegner Eintrachts ...

Eintracht – VfL Bochum 4:0 (2:0)27.11.2011
16. Spieltag 2. Bundesliga – 2011/12
Am 16. Spieltag der Saison 2011/12 empfing Eintracht die Mannschaft des VfL Bochum zum Punktspiel der 2.Bundesliga im Stadion an der Hamburger Straße.
Der BTSV spielte wieder da, wo er mindestens hingehört – in der 2. Bundesliga!
Nach dem Aufstieg aus der 3. Liga im Sommer 2011 war die Lust der Fans auf Bundesliga-Fussball groß. Knapp 13.000 hatten sich eine Dauerkarte gekauft. Und die Spieler auf dem Rasen machten schnell deutlich, dass dieser Kauf keine Fehlinvestition gewesen war.
Angetreten mit dem Ziel, als Neuling den Klassenerhalt zu schaffen, hatten die „Löwen“ die Liga anfangs gerockt. 9 Punkte nach 4 Spielen, 17 nach 8 und 19 Punkte nach 10 Spielen bei nur einer einzigen Niederlage bedeuteten durchgehend einen Platz in der Spitzengruppe. Von Abstiegskampf keine Spur! Allerdings hatte sich die Konkurrenz danach weitgehend auf die Spielweise des BTSV (schnelles Umschalten von Defensive auf Offensive) eingestellt und es folgte eine Serie von vier Niederlagen aus fünf Spielen, nur unterbrochen von einem Sieg (3:1) beim Tabellenführer SpVgg Greuther Fürth am 13.Spieltag. Aber was heißt „nur“? Mit 22 Punkten belegte der BTSV nach wie vor einen guten 7. Tabellenplatz und besaß 11 Punkte Vorsprung vor dem Tabellensechzehnten (Relegationsplatz) Mitaufsteiger Hansa Rostock. Grund zur Sorge bestand also nicht. Allerdings gab es nach den beiden letzten erfolglosen Heimauftritten (0:2 gegen Dynamo Dresden und 1:2 gegen Union Berlin) schon wieder die eine oder andere warnende Stimme, die darauf verwies, dass gerade erst in der Vorsaison Konkurrent Eintracht Frankfurt trotz 26 Punkten nach 17 Spielen noch aus der (ersten) Bundesliga abgestiegen war (als 17. mit 34 Punkten am Ende). Alles Quatsch, dachten die meisten Fans. Ein überzeugender Heimauftritt konnte aber keinesfalls schaden. Warum nicht gegen die Mannschaft aus der von Herbert Grönemeyer besungenen Stadt?
Der VfL Bochum hatte 34 (von 48) Jahren in der 1. Bundesliga verbracht und war am Ende der vergangenen Spielzeit als Dritter erst in der Relegation an dem Drittletzten der Bundesliga am Wiederaufstieg gescheitert (1:1/0:1 gegen Borussia Mönchengladbach). Diese Saison verlief für den VfL jedoch wesentlich unglücklicher. Nach einem Saisonstart mit nur 4 Punkten nach 8 Spieltagen fand sich der Verein am Tabellenende wieder. Trainer Funkel musste gehen und Bergmann kam (von Hannover 96 Zweite). Danach spielte das Team endlich erfolgreich, holte 13 Punkte aus 7 Spielen und belegte mit Platz 11 nun einen Mittelfeldplatz.
20.300 Zuschauer fanden an diesem Sonntag, den 27.11.2011, den Weg ins Stadion.
Es ging gut los für den BTSV, der auf Henn (Kreuzbandriss), Vrancic (Gehirnerschütterung) und Kessel („Rot“-Sperre) verzichten musste. Bereits nach 39 Sekunden traf Kruppke den Pfosten des gegnerischen Tores. Kumbela machte es drei Minuten später nach Vorbereitung von Boland besser. 1:0 nach 4 Minuten!



Das frühe Tor gab den Blau-Gelben Sicherheit und bewirkte, dass das Spiel weiter in eine Richtung ging. 18. Minute, Kruppke, 2:0!



Eintracht beherrschte seinen Gegner auch im Anschluss, erzielte bis zur Pause aber keinen Treffer mehr. Das wurde in Hälfte 2 wieder anders. In der 60. Minute traf Mirko Boland, der meistgefoulte Spieler der 2. Bundesliga laut den Statistiken (s. zu ihm auch „Eintracht aktuell“ 37.Jg. Nr.9, Seiten 20/21), zum 3:0



[alle 3 Bilder von B.Grimm]

und zwei Minuten vor dem Abpfiff erzielte Kruppke seinen zweiten Treffer zum 4:0. Für Dennis Kruppke war dies schon sein 9. Saisontor. Er führte damit die Torjägerliste gemeinsam mit fünf anderen Spielern an, von denen vier nach der Saison in die 1. Bundesliga bzw. „auf die Insel“ wechselten (Kruse von St.Pauli zum SC Freiburg, Proschwitz vom SC Paderborn zu Hull City, Occean von Greuther Fürth zu Eintracht Frankfurt und Volland von 1860 München nach Hoffenheim). Kruppke dagegen blieb bei Eintracht.
4:0 hieß es auch bei Abpfiff. Den Blau-Gelben war damit der höchste Sieg in der 2. Bundesliga seit dem 6:0 gegen Mainz 05 am 21.11.1992 gelungen. Bochums Trainer Bergmann stellte in den Interviews fest: „Das war ein sehr, sehr schlimmer Tag für uns.“
Boland, Dogan und Kruppke wurden für ihre sehr gute Leistung mit der Berufung in die „Elf des Tages“ der Sportzeitschrift „Kicker“ vom 28.11. belohnt.
Ein rundum gelungenes Fussball-Wochenende also für alle „Löwen“-Fans, wären da nicht die schweren Verletzungen von Bohl (Kreuzbandriss) und Correia (Innenbandriss) im Spiel passiert. Aber Trainer Lieberknecht würde sich schon etwas einfallen lassen …
Das tat er! Eintracht gewann auch die nächste Begegnung beim FC Ingolstadt (1:0) und beendete die Hinrunde als Sechster mit 28 Punkten. Abstiegssorgen stellten sich auch in der Rückrunde niemals ein.

Eintracht – VfL Bochum 1:0 27.11.2015
16. Spieltag  2.Bundesliga  – 2015/2016
Am 16.Spieltag der Saison 2015/16 empfing Eintracht zum Punktspiel in der 2.Bundesliga den VfL Bochum.
Es war an diesem 27.11.2015 ein wenig das Duell von zwei Mannschaften, die ihren Fans eine Zeit lang das Träumen vom Aufstieg in die Bundesliga ermöglicht, zuletzt aber kaum noch gepunktet hatten.
Beim VfL Bochum war es schon extrem. Gestartet war das Team aus der von Herbert Grönemeyer besungenen Stadt mit 5 Siegen in Folge. 15 Punkte nach 5 Spieltagen bedeuteten die Maximalausbeute. Logischerweise führte der VfL die Tabelle an. Es folgten 3 weitere Partien, in denen die Blau-Weißen ungeschlagen blieben. Zwar lauteten die Ergebnisse jeweils 1:1, aber 8 Spieltage ohne Niederlage muss man erst einmal schaffen. Die erste „0-Nummer“ am 9. Spieltag (1:2 zu Hause gegen den Zwölften 1.FC Kaiserslautern) konterten die Bochumer mit einem 5:0-Auswärtssieg beim damaligen Vierten der Tabelle SpVgg Greuther Fürth. Tabellenführer nach 10 Spieltagen: VfL Bochum. Danach lief fast gar nichts mehr. Mit drei Niederlagen und zwei Unentschieden (jeweils 1:1) betrug die Punktausbeute aus den letzten 5 Partien gerade einmal 2. Ein Abrutschen auf den 6. Tabellenplatz war die Folge.
Die Entwicklung bei Eintracht mutet dagegen harmlos an. Nach einem schlechten Saisonstart mit nur 1 Punkt aus 3 Partien holten die „Löwen“ 20 Punkte aus den folgenden 10 Spielen, u.a. erreichten sie auch ein 2:2 beim Tabellenführer SC Freiburg. Diese Serie führte sie bis auf Platz 5 der Tabelle mit Tuchfühlung (2 Punkte) zum Relegationsplatz. Danach jedoch spielten sie im Stadion an der Hamburger Straße nur 0:0 gegen den Abstiegskandidaten 1860 München und verloren anschließend beim 1.FC Nürnberg mit 1:2. Eine Niederlage, die laut Trainer Lieberknecht nie hätte eintreten dürfen. Folge: Tabellenplatz 7 mit 4 Punkten Rückstand auf Platz 3, einem mehr als der VfL Bochum.
Natürlich hatten beide Vereine noch alle Chancen, aber die Tendenz bei beiden war nun einmal negativ.
21.030 Fussballinteressierte wollten an diesem Freitagabend sehen, bei welchem Verein nun vielleicht wieder eine Wende zum Positiven erfolgte. Die meisten unter ihnen hofften natürlich auf einen Erfolg der Blau-Gelben.



[Bild von B.Grimm]

Bevor die Zuschauer ins Stadioninnere gelangten, mussten sie sich allerdings sehr genauen Einlasskontrollen (wie Abtasten, Taschen leeren usw.) unterziehen. Folge der Terroranschläge rund um das Länderspiel Frankreich gegen Deutschland am 13.11.2015 und des wegen Terrorwarnung abgesagten Länderspiels gegen die Niederlande in Hannover vom 17.11.2015. Da diese Kontrollen reichlich Zeit in Anspruch nahmen, standen noch viele Inhaber von Eintrittskarten kurz vor Spielbeginn draußen. Der Anpfiff wurde daher verschoben. Erst um 18.40 Uhr pfiff Schiedsrichter Winkmann (Kerken) die Begegnung an.
Der VfL, der mit seinem Torjäger Terodde und u.a. auch mit dem ehemaligen Eintracht-Kicker Timo Perthel (Bundesliga-Saison 2013/14) antrat, machte schnell deutlich, dass er überhaupt nicht daran dachte, sich hinten reinzustellen. Er spielte munter mit und nach vorn. Die erste Gelegenheit zur Führung bot sich aber dem BTSV. Einen Omladic-Schuss in der 19.Minute konnte der Bochumer Torwart Luthe jedoch noch über die Latte lenken. Kurz darauf sahen die Zuschauer dann Chancen im Minutentakt:
21.Minute: Nach der 1.Ecke für den VfL kam Losilla frei zum Kopfball, brachte aber keinen Druck hinter den Ball, sodass Gikiewicz ohne Mühe aufnehmen konnte.
Immer noch 21.: VfL-Offensivspieler Novikovas drang von rechts in den Strafraum ein, zog nach innen und schoss. Der Schuss wurde noch gerade so zur Ecke geblockt.
22.Minute: Die 2. Ecke für den Gast konnten die „Löwen“ nicht richtig klären. Mlapa kam frei zum Kopfball und traf den Pfosten. Den Abpraller beförderte Hoogland per Kopf genau in die Arme von Gikiewicz.
23.Minute: Nach einem schönen Angriff der Blau-Gelben über die rechte Seite wurde das Leder scharf Richtung Tor getreten. Hvilsom, der in diesem Spiel Mittelstürmer spielte, verfehlte nur knapp. Torwart Luthe konnte klären.
Zwar folgten danach keine weiteren hochkarätigen Chancen mehr, aber Langeweile kam trotzdem nicht auf. Nach 35 Minuten waren sich die Zuschauer einig, bisher einen sehr ansehnlichen und auch total verteilten Kick mit zahlreichen Ecken (9:4) und Chancen auf beiden Seiten gesehen zu haben. Als trotz der vielen Torszenen alles schon auf ein 0:0 zur Pause hindeutete, war es Hvilsom, der nach einem Angriff des BTSV den Ball von der rechten Seite flach in die Mitte passte, wo Khelifi wartete. Khelifi nahm den Ball direkt und … Tor! Tor für die Eintracht in der 42.Minute! 1:0! Außer der 5.Ecke für den VfL passierte danach nicht mehr viel. Pause! Die „Löwen“-Fans begossen die ein wenig glückliche Führung!
In Hälfte 2 tat sich zunächst nichts Aufregendes. Eintracht stand etwas defensiver, und die Bochumern kamen offensiv nicht mehr zum Zuge. Das Spiel plätscherte dahin, bis Eintracht endlich wieder ein offensives Zeichen setzte. Mit einem Grätschschritt leitete Reichel 30m vor dem gegnerischen Tor den Ball auf Holtmann weiter, der mit einem schönen Schuss einnetzte (57.). Der Schiedsrichter pfiff aber zu Recht „gestrecktes Bein“ und gab den Treffer nicht. Reichel kassierte sogar noch „Gelb“. Bis zum nächsten Höhepunkt, allerdings einem negativen, dauerte es wieder mehr als eine Viertelstunde. In der sonst absolut fairen Begegnung sah -- außer Reichel -- nur ein einziger Spieler die Gelbe Karte, diese jedoch 2x. Novikovas Gelb in Minute 69, Novikovas Gelb-Rot in Minute 74. Den daraus resultierenden Freistoß versenkte Baffo im Nachschuss im gegnerischen Gehäuse (75.). Allerdings … auch dieser Treffer zählte nicht. Decarli hatte zuvor im Abseits stehend den gegnerischen Torwart irritiert. Eine ärgerliche, aber nachvollziehbare Entscheidung des Schiedsrichtergespanns!
Danach kam etwas Hektik in die Partie, die der Gast nun mit einem Mann weniger zu Ende spielen musste. Bochums Trainer brachte mit Eisfeld für Terodde noch einen frischen Stürmer (80,), nachdem er zuvor schon Terrazino für Haberer eingewechselt hatte (66.). Lieberknecht dagegen stärkte mit dem Wechsel Sauer für Khelifi eher die Defensive (83.). Dennoch sah sich der BTSV nun plötzlich wieder gefährlicheren Angriffen des VfL ausgesetzt, der seine Eckenanzahl zwischenzeitlich auch schon auf 8 erhöht hatte. In Minute 86 wollte Reichel die Flanke des Bochumers Spieler Celozzi in den Eintracht-Strafraum verhindern, traf den Ball jedoch nur mit der Hand. Von dort sprang das Leder zu Terrazino, dessen Schuss ganz knapp am langen Pfosten vorbei zischte. Doppelt Glück für die „Löwen“! Die Handberührung von Reichel hätte man mit einem Elfmeter ahnden können, ja müssen.
So wie die Partie inzwischen lief, sehnten die „Löwen“-Fans den Abpfiff nun wirklich herbei. ‚Bevor da noch was passiert …!‘ Und tatsächlich! Nur 120sec später foulte Baffo den in den Strafraum der „Löwen“ eingedrungenen Eisfeld. Und dieses Mal pfiff Schiri Winkmann. Elfmeter für den VfL Bochum in der 89.Minute!
Aus Sicht des BTSV war es zum Haareraufen! ‚Bis auf die letzten fünf Minuten hatte man die 2. Hälfte doch total kontrolliert und nichts zugelassen. Und nun sollte man, sogar in Überzahl spielend, noch den Ausgleich kriegen?! Das durfte doch nicht wahr sein!‘ Es half alles nichts! Hoffen und auf Gikiewicz vertrauen!
Der VfL-Spieler Bastians lief an, schoss und … Gikiewicz hiiiielt! Gikiewicz hielt den allerdings auch recht schwach geschossenen Elfmeter. Er hielt Eintracht damit gleichzeitig den Sieg fest. Denn in der verbleibenden Spielzeit passierte außer dem Wechsel Boland für Holtmann nichts mehr. Nach 92min war Schluss. Sieg!
Eintracht 1, VfL Bochum 0 !!!
Großer Jubel bei allen „Löwen“-Fans! Nach dem Elfmeterpfiff des Schiris hatten sich doch schon Einige von einem Sieg gedanklich verabschiedet, daher war die Freude umso größer. Dank Gikiewicz! Nun konnte man in Ruhe das Fussball-Wochenende genießen und schauen, was die Konkurrenz machen würde.
Tabellenführer SC Freiburg musste wie der BTSV bereits am Freitag antreten und siegte beim Tabellenneunten 1.FC Heidenheim mit 2:1. Interessant aus Braunschweiger Sicht war auch das dritte Freitagsspiel. Dort hatte der 1.FC Kaiserslautern bei der SpVgg Greuther Fürth noch mit 4:2 nach 0:2-Rückstand gewonnen. Gut für die „Löwen“, da die Spielvereinigung zuvor Platz 5 der Tabelle belegt hatte (24 Punkte) und nun hinter Eintracht (25) zurückfiel. Am Sonntag gab es weitere positive Kunde. Der SV Sandhausen, zuvor Vierter (mit 25P.), hatte beim Tabellenletzten MSV Duisburg mit 0:3 verloren und fiel aufgrund des schlechteren Torverhältnisses ebenfalls hinter die Okerstädter zurück. Zudem hatte der Dritte der Tabelle (26P.), der FC St.Pauli in seinem Heimspiel gegen den 1.FC Nürnberg eine deutliche 0:4-Niederlage hinnehmen müssen. Eintracht hatte sich mit dem Sieg also auf den 4.Tabellenplatz verbessert und lag nur noch einen Punkt hinter Platz 3 zurück. Dass der Tabellenzweite RB am Montag 1:0 beim KSC gewann, störte da nur wenig. Zwar gönnt jeder Fan eines richtigen Fussballvereins dem Kunstprodukt aus Leipzig nicht das Schwarze unter ´m Fingernagel, aber wer will schon regelmäßig gegen „Die“ spielen!
Beste Chancen also für Eintracht Braunschweig, im Aufstiegskampf noch ein gewichtiges Wort mitzureden. Das Programm bis zur Winterpause mit zwei Auswärtsspielen bei Fortuna Düsseldorf, dem 15. der Tabelle, und dem SV Sandhausen, bei dem man noch nie verloren hatte, und einem Heimspiel gegen den 1.FC Kaiserslautern (9.) sah vielversprechend aus.
Und dann war da ja auch noch das Pokal-Achtelfinale beim Erstligisten VfB Stuttgart vor dem Weihnachtsfest zu bestreiten …!

[Stand: August 2017]

Eintracht – TSV 1860 München 2:1 (1:0)27.11.2016
14. Spieltag 2.Bundesliga – 2016/2017
27.11.
27. November 2016
Eintracht – TSV 1860 München 2:1 (1:0)
14. Spieltag 2.Bundesliga – 2016/2017
Am 14.Spieltag der Zweitliga-Saison 2016/17 erwartete Spitzenreiter Eintracht Braunschweig im Stadion an der Hamburger Straße den Tabellen-14. TSV 1860 München.
Die Süd-Löwen hatten in den letzten Monaten für jede Menge Schlagzeilen außerhalb des Rasenvierecks gesorgt. Erst gaben die 60er Anfang Juni die Verpflichtung von Trainer Runjaic zur neuen Saison bekannt, um ihn dann schon wieder am 22.November, also 5 Tage vor dem Spiel beim BTSV, wegen Erfolglosigkeit (auf dem 14.Tabellenplatz) zu entlassen. Dem Manager/Sportchef Eichin, der am 23.Juni für den am Tag zuvor gefeuerten Kreuzer übernommen hatte, erging es kaum besser. Zeitgleich mit der Entlassung des Trainers wurde er zum Sportdirektor degradiert – was das auch immer bedeuten sollte! Investor Hasan Ismaik, der gerade erst im „Kicker“-Interview vom 26.September realitätsfern bekräftigt hatte, „Die Champions League ist unser Traum“, war einfach mit den sportlichen Leistungen seiner 60er auf dem Rasen nicht zufrieden und hatte Maßnahmen ergriffen. Zwar hatte der TSV im DFB-Pokal durch ein 4:3 i.E. bei den Würzburger Kickers (schaltete den BTSV in Runde 1 mit 1:0 aus) das Achtelfinale erreicht, aber in der Meisterschaft lief es für das Team, dem 9,1% der „Kicker“-Leser in einer Umfrage Anfang August den direkten Aufstieg zutrauten (BTSV=4,1%), aber gleichzeitig auch 7,9% den direkten Abstieg, doch mehr als schleppend. Obwohl die Münchner neben anderen den ehemaligen HSV- und Bayern-Profi Ivica Olic und die bundesliga-erfahrenen Aigner (Eintr.Frankfurt) und Mölders (FC Augsburg) verpflichtet hatten, standen sie mit nur 12 Punkten einen Punkt vor dem Relegationsplatz 16. Lediglich drei Siege hatten sie errungen. Kein Wunder also, dass der „Kicker“ am 24.November titelte: „Und täglich grüßt der Löwe“.
Die wahren „Löwen“ aus Braunschweig grüßten dagegen von Tabellenplatz 1. Und das war gerade diese Spielzeit etwas ganz Besonderes. Mit dem VfB Stuttgart und Hannover 96 waren zwei Vereine abgestiegen, die beide die Absicht und das Potential mitbrachten, direkt wieder aufzusteigen, und das nach Expertenmeinung auch schaffen würden. Gegen Beide hatten die Blaugelben schon gespielt (0:2 beim VfB, 2:2 gg H96), aber dennoch noch die Spitzenposition inne. Eintracht führte mit 27 Punkten die Tabelle an, gefolgt vom VfB mit 26, den „Roten“ mit 24 und drei anderen Teams mit 22.
Also alles bestens beim BTSV? – Nicht so wirklich, denn die Blaugelben hatten die letzten drei Partien nicht gewonnen und dabei immer Führungen verspielt. Erst war aus einer 2:0-Führung Mitte der 2.Halbzeit bei Dynamo Dresden noch eine 2:3-Niederlage geworden, dann hatten sie wieder eine 2-Tore-Führung gegen Hannover nicht halten können und schließlich vermochten sie ein 1:0 beim VfL Bochum nicht ins Ziel zu bringen. Die Bochumer erzielten den Ausgleich in der 84.Spielminute. Zumindest Medien-mäßig wurde daraus eine „Krise“ gemacht, zu der Eintrachts Offizielle wiederholt Stellung nehmen mussten. Manager Marc Arnold, der seinen Vertrag gerade am 10.November um 2 Jahre (bis 30.6.2019) verlängert hatte, reagierte gelassen und sah den BTSV bei dieser Punktzahl mehr als im Soll.
Trainer Lieberknecht ging noch weiter und sagte: „Was wir leisten, ist überragend. Es wird in den nächsten Jahren für Eintracht Braunschweig nie eine Selbstverständlichkeit sei, da zu stehen, wo wir jetzt sind.“ (Wie wahr, wie wahr!!!)
So dachten auch die meisten Eintracht-Fans. Gegen einen Sieg gerade jetzt hatten aber auch sie nichts einzuwenden. ‚Damit das Gerede von der Krise endlich aufhört!‘ Das Fussball-Wochenende begann schon ´mal gut. Die „Roten“ hatten am Freitag beim Fünften Fortuna Düsseldorf beim 2:2 Punkte liegengelassen. Auch ein Samstagsergebnis entsprach den Interessen des BTSV. Der Sechste Dresden hatte ebenfalls nur ein 2:2 gegen Bochum erreicht. Damit war es drei der ersten sechs Teams nicht gelungen, voll zu punkten. ‚Jetzt noch ein Sieg von Eintracht,…!‘ Mit dieser Hoffnung bzw. Erwartung traten dann auch die meisten der 20.850 Zuschauer am Sonntag, den 27.11.2016 den Weg ins Stadion an.
Trainer Lieberknecht, der seine Spieler nun zum zweiten Mal hintereinander – nach April 2016, wo 1860 gerade Trainer Möhlmann gefeuert hatte – wegen des unmittelbar zuvor vorgenommenen Trainerwechsels bei den Münchnern (beide Male übernahm Bierofka übergangsweise) nicht vernünftig auf die Spielweise des Gegners vorbereiten konnte, schickte folgende Elf auf den Platz: Fejzic; Reichel, Decarli, Correia, Sauer; Omladic, Boland, Moll, Hernández; Kumbela, Nyman. Eintrachts Nationalspieler Nyman (Schweden) und Omladic (Slowenien), die beide für ihre Länder vor dem Bochum-Spiel im Einsatz waren, standen also in dieser Partie gemeinsam in der Startformation. In der Münchner Mannschaft standen neben Aigner, Mölders und Olic noch mit Torwart Ortega und Nachwuchsmann Uduokhai Spieler, die man aktuell aus der Bundesliga kennt (Arm.Bielefeld / FC Augsburg). Nachwuchsmann Florian Neuhaus (jetzt Gladbach) saß auf der Bank der Ersatzspieler. – Nicht zu fassen, wie viele sehr gute Fussballer ihre Jugend beim TSV verbracht haben und wie wenig der Verein daraus machen konnte!
Nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Alt (Heusweiler), den auch Investor Ismaik im Stadion erlebte, übernahm Eintracht sofort die Initiative. Kumbela (6.) und Nyman (8.) hätten bei ihren Chancen die Oker-„Löwen“ bereits früh in Führung schießen können. Von den 60ern kam nichts außer dem Versuch, das Spiel langsam zu machen, was noch dazu nur selten gelang. In der 16.Spielminute wurden die Bemühungen der Blaugelben belohnt. Nach einem geblockten Schuss von Omladic und einem Kopfballduell Kumbela/Perdedaj kam der Ball zu Nyman. Direktschuss mit links und flach schlug das Leder rechts unten im Münchner Gehäuse ein. Tooor! 1:0! ‚Läuft!‘
1860 kam erstmalig in der 20. Minute zu einer (ungefährlichen) Abschlussaktion. Auch danach fiel ihnen außer aggressivem Spiel (3 Gelbe Karten) nichts ein. Aber auch Eintracht schaltete nach der Führung 1, 2 Gänge zurück und begnügte sich mit der Spielkontrolle (5:2 Ecken). So blieb es bis zur Halbzeit bei einer weiteren Chance für den BTSV, die jedoch war hochkarätig. Omladic hatte aus 14m abgezogen, der Torwart war schon geschlagen, aber Mauersberger konnte 2m vor der Torlinie per Kopf klären (32.). Pause!
Die Münchner, die zwei neue Spieler einwechselten, kamen mutiger auf den Rasen zurück und erspielten sich in Minute 52 ihre erste Chance, doch den Direktschuss von Aigner hielt Fejzic. Danach war wieder Eintracht dran, das den Gast nun mehr kommen ließ und deshalb mehr Platz bei Kontern hatte. Zunächst erarbeitete sich Nyman mit einer schönen Einzelleistung über die linke Seite die Gelegenheit, die Führung auszubauen, aber sein Schuss ging vorbei (64.). Eine Minute später war es dann soweit. Ein langer Pass erreichte Kumbela, der nur noch einen Abwehrspieler sowie den Torwart vor sich hatte. Der Torjäger schirmte den Ball zunächst ab, drehte sich dann blitzschnell und schoss. Vom Bein des Verteidigers prallte der Mann zu Nyman, der seinerseits nun vom Torwart angegriffen wurde. Zurücklegen zu Kumbela und Einschieben durch die Nr. 7 war praktisch eins (65.). Tooor! 2:0! Schon das 9.Saisontor für Kumbela (2. der Torjägerliste)!
Nichts deutete nach gut 70 Minuten, als die Blaugelben das erste Mal wechselten (Biada für Nyman) daraufhin, dass sie noch einmal Schwierigkeiten mit dieser Partie bekommen würden. 1860 wirkte durch das 2:0 geschockt und hatte Eintracht bisher auch kaum gefordert. Es sollte aber anders kommen!
Nach einem guten 60er-Angriff und einem geblockten Lacazette-Schuss kam der zur Pause eingewechselte Aycicek zum Abschluss. Fejzic hielt den Schuss, ließ den Ball aber wieder fallen. Olic staubte ab (72.). 2:1 – durch einen Fehler des doch sonst so sicheren Torwarts des BTSV.
Fortan war es ein anderes Spiel. Der Gast drängte vehement auf den Ausgleich, und Eintracht war die Verunsicherung mehr und mehr anzumerken. Liendl-Schuss, „Jassi“ Fejzic hielt (74.); Karger-Schuss, „Jassi“ klärte zur Ecke (75.); „Jassi“ musste bei einem gegnerischen Angriff schon wieder eingreifen (77.). Auch wenn danach die Großchancen der Münchner zunächst erst einmal ausblieben, wirkten die Blaugelben alles andere als souverän. Trotz der lautstarken Anfeuerungen aus der Südkurve („Werdet zur Legende,…“) schienen Braunschweigs Spieler nur noch die verspielten drei Führungen der letzten Begegnungen im Kopf zu haben. Sie hangelten sich von Minute zu Minute. Dann waren bereits 88 Minuten vorbei und 1860 hatte gerade seine 5.Ecke nicht zum Ausgleich nutzen können. Offensivaktionen der Mannen von der Oker bis zu diesem Zeitpunkt nach dem Anschlusstor? – Nullkommanull! Gut, wenn man dann einen „Ballklauer“ wie Biada auf dem Platz hat. Dieser eroberte stark den Ball im Mittelfeld, hatte auf der linken Seite viel Platz und zog schließlich von schräg außen ab (89.). Auch wenn Ortega den Ball zur Ecke klären konnte, verschaffte das den Oker-„Löwen“ etwas Luft … und, vor allen Dingen, Zeit. Die (7.) Ecke spielten die Blaugelben gut aus und kamen durch den eingewechselten Schönfeld sogar zum Abschluss. Ein Teil der 3minütigen Nachspielzeit war somit schon verstrichen. Die Münchner gaben sich aber noch immer nicht geschlagen. Fast mit ihrem letzten Angriff versuchte Lacazette einen Heber, der ganz knapp am Tor vorbei ging. Fejzic wäre ohne Chance gewesen. ‚Puh!‘ Allgemeines tiefes Durchatmen im Stadion! Das war es dann aber auch. Punktlich nach 93 Minuten pfiff Schiri Alt ab.
2:1 – Sieg! Während sich die Mannschaft von den Fans feiern ließ, bestätigte Trainer Lieberknecht in der Pressekonferenz schon, dass nach dem Anschlusstreffer der „Müll, der sich dabei (Anmerkung: als Folge der drei Partien vorher) bei uns im Kopf abgelagert hat“ hochgekommen sei und die Mannschaft verunsichert habe. Er lobte sein Team für seinen Willen und die Leidenschaft und die Fans für ihre Anfeuerung.
Da der VfB Stuttgart seine Montagsbegegnung (gegen den 1.FC Nürnberg 3:1) gewann, blieben die Schwaben ärgster Verfolger des BTSV mit einem Punkt Rückstand (30 zu 29). Der Dritte aus Hannover und der Vierte aus Heidenheim lagen aber schon 5 Punkte zurück (25). Es sah gut aus für die Eintracht…! Entsprechend harmonisch verlief dann auch die Jahreshauptversammlung des BTSV am 1.12.2016, bei dem zudem ein Überschuss für das abgelaufene Haushaltsjahr bekanntgegeben wurde.
Anders sah es bei 1860 München aus. Der „Kicker“ titelte am 28.11. „Chaos und kein Ende in Sicht“ und bewies damit prophetische Fähigkeiten, denn der Abstieg ging weiter. Im Dezember erfolgten ein Medienboykott und Hausverbote für Journalisten. Außerdem wurde Sportdirektor Eichin „freigestellt“. Kurz vor Weihnachten wurde dann der neue Trainer verpflichtet. Pereira war zwar mit dem FC Porto 2x portugiesischer und mit Olympiakos Piräus 1x griechischer Meister geworden, hatte aber noch nie in der 2.Bundesliga gearbeitet. Im Februar 2017 entzog 1860, das zuvor in der Winterpause fünf neue Spieler verpflichtet hatte, noch Zeitungen die Akkreditierung. Alles half nichts. Am Saisonende musste der stolze TSV München 1860 als Tabellen-16. in die Relegation und scheiterte an Jahn Regensburg. Damit nicht genug: Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Lizenz für die 3.Liga nicht erteilt und 1860 musste in der Folgesaison in der Regionalliga. – Und das alles nur, weil sich die „Großkopferten“ um Wildmoser und Konsorten des TSV seiner Zeit darauf einließen, mit den Bayern die Allianz-Arena zu bauen und dabei ihre finanziellen Möglichkeiten total falsch einschätzten. Ein Traditionsverein, der 20 Spielzeiten in der Bundesliga kickte, am Abgrund! Traurig, traurig!
Traurig endete auch die Spielzeit für Eintracht! Die „Löwen“ wurden Dritter und scheiterten unter sehr, sehr unschönen Umständen am VfL Wolfsburg.
[Stand: April 2021]