14. April
Eintracht – 1.FC Köln 0:5 (0:1)14.04.1973
DFB-Pokal Viertelfinale, Hinspiel – 1972/73
DFB-Pokal ! – Eine angenehme Abwechslung für die diese Saison von leichten Sorgen erfüllte Eintracht-Seele!
Im Viertelfinal-Hinspiel empfing Eintracht Braunschweig am 14.4.1973 die Mannschaft des 1.FC Köln im Stadion an der Hamburger Straße.
Zum zweiten Mal seit Einführung der Bundesliga hatte der BTSV das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht und zum zweiten Mal waren die Kölner der Gegner. Während in der Saison 1967/68 nur deshalb ein Wiederholungsspiel in Köln (2:1 für den FC) stattfinden musste, weil die Begegnung in Braunschweig auch nach Verlängerung keinen Sieger hatte (1:1) [Elfmeterschießen gab es noch nicht], waren in der Saison 1972/73 – wie schon in der Spielzeit zuvor -- gleich von der 1.Runde an bis zum Halbfinale Hin- und Rückspiel vorgesehen.
Eintracht hatte sich zunächst gegen den Regionalligisten Stuttgarter Kickers auswärts 1:1 und zuhause mit 5:1 durchgesetzt und danach im Achtelfinale im März 1973 den Namensvetter aus Frankfurt souverän ausgeschaltet. Nach dem 1:0 für die „Löwen“ in der Okerstadt (Tor: Gerwien) konnten die Frankfurter, die allerdings ohne Grabowski und Hölzenbein geschwächt antreten mussten, sich glücklich schätzen, im Heimspiel wenigstens ein schmeichelhaftes 2:2 (Tore: Bründl, Gerwien) erreicht zu haben. Der FC war über Fortuna Köln (1:2 ausw / 4:0 nV.) und den HSV (2:2 ausw. / 4:1) in das Viertelfinale eingezogen.
In der Runde der letzten 8 waren die Bundesligisten unter sich. Während mit Bayern München (1.), dem FC Köln (3.), den Gladbachern (4.), den Offenbacher Kickers (6.) und dem 1.FC Kaiserslautern (10.) fünf Vereine dabei waren, die im Vorderfeld oder im gesicherten Mittelfeld der Bundesliga-Tabelle zu finden waren, war der Abstiegskampf bei den anderen drei Teilnehmern noch ein Thema. Werder Bremen (12. mit 24:32-Punkten) stand davon noch am besten da, gefolgt von Hertha BSC (14., 21:33, aber mit einem machbaren Heimspiel als Nachholpartie). Der BTSV wies als 13. mit 22:34-Punkten (nach 28.Spieltagen) die schlechteste Ausgangslage auf. Gut, vier Mannschaften lagen mit noch mehr Minuspunkten belastet (2-Punkte-Wertung) hinter den „Löwen“, aber zwei davon wiesen nur einen Rückstand von einem Punkt auf und der erste Abstiegsplatz war nur 3 Punkte entfernt. Darüber hinaus boten die Blaugelben diese Spielzeit keine konstanten Leistungen. Man konnte nie prognostizieren, wie sie sich präsentieren. Mal spielten sie grottenschlecht wie ein Absteiger, mal zeigten sie sich sogar Spitzenteams im Eintracht-Stadion überlegen. Die Rückrundenpartie gegen den 1.FC Köln (23.SpT) war so ein Spiel gewesen. Beim 2:0-Heimsieg hatten sie dem FC keine Chance gelassen.
In Erinnerung an diese Begegnung und auch an das 0:0 vergangene Woche gegen die starke Borussia aus Mönchengladbach, wo beide Mannschaften eine ausgezeichnete Leistung geboten hatten, strömten um die 10.000 Eintracht-Fans an diesem Sonnabend überwiegend optimistisch ins Stadion. Sie rechneten sich für ihre Eintracht durchaus Chancen aus. Was im Rückspiel in Köln wird, konnte man danach sehen.
Ihr Optimismus wich spätestens nach spätestens einer Stunde Spielzeit tiefer Frustration. Zu diesem Zeitpunkt führten die Kölner durch zwei Tore des Nationalspielers Wolfgang Weber schon 2:0 (38., 57.). Doch damit nicht genug. Der FC legte durch Hein (71.) und Hennes Löhr (77., 89.) noch drei Treffer nach. Dem BTSV gelang nicht einmal der Ehrentreffer.
0:5! Das hatten sich die Mannen um den frischgebackenen Nationaltorwart Bernd Franke natürlich ganz anders vorgestellt. Zur Entschuldigung der Blaugelben konnte man nur anführen, dass sie ausgerechnet in diesem Spiel auf ihren erfahrenen Abwehrrecken Peter Kaack verletzungsbedingt verzichten mussten.
Nach diesem Ergebnis war das Rückspiel in Köln vier Tage später (Mittwoch, 18.4.) natürlich nur noch Formsache – sehr zum Ärger vom Schatzmeister des FC, der nur 4.000 Zuschauer im Müngersdorfer Stadion begrüßen durfte. Diese allerdings bekamen eine ansehnliche Partie zu sehen, die der FC bei Gegentreffern von Gersdorff und Gerwien mit 3:2 gewann.
Eintracht war damit aus dem DFB-Pokal ausgeschieden und konnte sich somit voll auf den Klassenerhalt konzentrieren. Das gelang den „Löwen“ nicht! Nach nur einem Sieg in den letzten sechs Saisonspielen (3:2 gg Hannover 96) stiegen sie als Tabellen-Vorletzter erstmals aus der Bundesliga ab. Bis heute sollten drei Abstiege folgen: 1980 (nach 6 Jahren Bundesliga), 1985 (nach 4 J BuLi) und 2014 (nach 1 Jahr).
Der 1.FC Köln dagegen erreichte über Kickers Offenbach (5:0/1:1) das Pokalfinale und unterlag dort Borussia Mönchengladbach am 23.Juni mit 1:2 n.V.. Es war das denkwürdige Finale, wo sich Günter Netzer selbst einwechselte und den Siegtreffer in der Verlängerung erzielte.
[Stand: Dezember 2021]

Eintracht – SV Wehen Wiesbaden 3:1 (1:1)14.04.2010
34. Spieltag 3. Liga – 2009/2010
Am 34. Spieltag der Drittliga-Saison 2009/10 empfing Eintracht den Zweitligaabsteiger SV Wehen Wiesbaden.
Es tat sich eine Menge beim BTSV in diesen Tagen!
Trainer Lieberknecht hatte Ende März die Prüfung zum DFB-Fussballlehrer bestanden und stand der Mannschaft nun wieder die ganze Trainingswoche zur Verfügung.
Zudem hatte Eintrachts Führung die Aktion 'Einmal Löwe, Immer Löwe – die lebenslange Dauerkarte von Eintracht Braunschweig' gestartet. Mit Schreiben vom 8.4.2010 erhielten die Dauerkarteninhaber die Möglichkeit, eine solche Dauerkarte, die lebenslang zum Besuch der Punkt-, Pokal- und Freundschaftsspiele für die Profimannschaft, die U23, die U19 und U17 berechtigte, zu erwerben. Das Angebot war auf 200 Stehplatzkarten zum Preis von 1.967 Euro und 150 Sitzplatzkarten für je 3.967 Euro beschränkt. Der Verkauf startete am 12. April. Bereits am ersten Tag erwarben 10 Fans das Lebenslang-Ticket.
Dass diese Aktion letztendlich ein voller Erfolg wurde, hatte auch mit den Leistungen der Mannschaft zu tun. Eigentlich war man mit der Erwartung in die Saison gegangen, einen Platz unter den ersten Zehn der Tabelle erreichen zu können. Bereits in der Hinrunde deutete sich jedoch an, dass das Team unter Umständen zu mehr in der Lage sein würde. Nach vier Spieltagen führten die 'Löwen' die Tabelle an. Nach 16 und 18 Spieltagen belegten sie Platz 3, den Relegationsplatz. Danach tauchten sie zwar für eine Weile nicht mehr unter den ersten Vier der Tabelle auf, verloren aber nie völlig den Anschluss, zumal sie gegenüber der Konkurrenz meist noch mit ein, zwei Nachholspielen in Rückstand waren. Eine Siegesserie von vier gewonnenen Begegnungen in Folge zwischen dem 31. und 33. Spieltag inklusive eines Nachholspiels (1:0 beim 1.FC Heidenheim; 3:0 gegen den Wuppertaler SV; 3:0 bei Werder Bremen 2; 2:1 beim VfB Stuttgart 2) katapultierte Eintracht dann zurück ins Rennen um die Aufstiegsplätze. Die 'Braunschweiger Zeitung' gab die Stimmung der Fans nach dem letzten gewonnenen Spiel daher mit der Überschrift 'Vierter Erfolg in Folge – Eintracht träumt weiter' vollkommen korrekt wieder.
Vor dem Spiel gegen die Hessen hatte die – angesichts von mehr als 40 Spielausfällen im Winter immer noch nicht vollständig begradigte – Tabelle folgendes Aussehen:
1. VfL Osnabrück (33 Spiele) 56 Punkte, +12 Tore
2. Erzgebirge Aue (32) 56, +10
3. FC Ingolstadt 04 (33) 53, +19
4. Eintracht (32) 53, +15
5. 1.FC Heidenheim (32) 51, + 9
6. Kickers Offenbach (33) 50, +17
7. Carl Zeiss Jena (31) 49, + 6
Da das noch offene Nachholspiel der Blau-Gelben am 21.4.2010 beim Tabellenletzten (20.) Holstein Kiel stattfinden würde, sahen viele Fans ihren Verein bereits auf Platz 2.
Zunächst musste aber erst die Begegnung gegen den SV Wehen Wiesbaden am 14.4. gewonnen werden. Und das erschien nun wahrlich nicht einfach.
Zum einen musste der BTSV auf seinen erfolgreichsten Torschützen Dennis Kruppke (3. der Torjägerliste mit 14 Treffern) und mit Marco Calamita auf einen weiteren Stürmer verzichten. Zum anderen hatte der schlecht in die Saison gestartete Zweitliga-Absteiger Wiesbaden unter seinem (seit Februar) neuen Trainer Lettieri in die Erfolgsspur zurückgefunden und zuletzt sieben Spiele in Folge nicht verloren (5 Siege, 2 Remis).
15.500 Zuschauer begaben sich an diesem Mittwochabend erwartungsfroh ins Eintracht-Stadion.
Sie sahen eine in Halbzeit 1 total überlegene 'Löwen'-Elf und waren zum Pausenpfiff dennoch frustriert. Die hoch verdiente Führung durch Winterzugang Kumbela (26.) hatte ein übler Abwehrfehler (36.) zunichte gemacht. So stand es zur Pause nur Unentschieden 1:1.
In der zweiten Halbzeit brauchte Eintracht eine Zeit, um wieder ins Spiel zu finden. Insbesondere der unermüdlich anfeuernden Fangemeinde war es zu verdanken, dass es der Mannschaft Mitte der zweiten Hälfte wieder gelang, Druck aufzubauen. Trotzdem schien es nach 80 Minuten noch so, als sollte der erlösende Treffer nicht mehr gelingen. Dann aber! Freistoß Boland, der Ball prallt ab und Henn steht richtig! Tooor! 2:1! Der Rest war Formsache bei bester Stimmung. In der letzten Minute gelang dem 'King' Onuegbu mit seinem zehnten Saisontreffer noch das 3:1. Gut für `s Torverhältnis!
Zwar bewirkte der Sieg der Blau-Gelben keine ßnderung in der Tabelle, da auch die Konkurrenz gewann
(Jena – Jahn Regensburg = 3:1 ; Osnabrück – RW Erfurt = 3:1;
Bor. Dortmund2 – Aue = 1:3; Ingolstadt – Heidenheim = 4:3),
aber Eintracht hatte seine Hausaufgaben gemacht. Fünf Siege in Folge!
Und dann war da an diesem Abend ja noch das Transparent vor der Kurve mit der Aufschrift 'Kämpft für das Derby'.



[Bild von B.Grimm]

Genau! Eintracht hatte gute Chancen auf den Aufstieg in Liga 2 und Hannover 96 war massiv vom Abstieg aus der Bundesliga bedroht. Nach 30 Spieltagen lagen die West-Peiner auf dem 16. Tabellenplatz, dem Relegationsplatz, und rutschten am darauffolgenden Wochenende durch ein 0:7 bei Bayern München sogar auf Platz 17 ab. Die Vorzeichen für ein Derby in der nächsten Saison standen günstig.
Am Ende kam alles anders. Der BTSV spielte in Sandhausen und Kiel Unentschieden und verlor in Aue. Am Ende blieb nur Platz 4. Die 'Roten' dagegen retteten sich durch einen Sieg am letzten Spieltag beim VfL Bochum noch vor dem Abstieg.
Die Okerstadt konnte dennoch stolz auf seine Kicker sein. Und wer an der Leine wohnt, ist ohnehin gestraft genug..., sagt man.