23. April
Stürmer Ahmet Kuru23.04.1982
Ein Löwengeburtstag
Ahmet Kuru wurde am 23.4.1982 in Rotenburg geboren. 1997 ging er zu Werder Bremen und kam dort in der zweiten Mannschaft (Amateure) zum Einsatz. Eintracht-Trainer Krüger wurde auf den Stürmer aufmerksam und holte ihn zur Saison 2004/2005 nach Braunschweig.
Krüger hatte mit den Neuverpflichtungen für diese Saison insgesamt ein glückliches Händchen. Die neuen, jungen Spieler Martin Amedick, Benjamin Siegert, Jan Tauer, Ahmet Kuru u. a. trugen mit ihren Leistungen erheblich dazu bei, dass Eintracht am Saisonende den Aufstieg in die 2. Bundesliga feiern konnte. Kuru hatte zu diesem Aufstieg 24 Saisontreffer beigesteuert und wurde damit Torschützenkönig in der Regionalliga Nord. Ein Torschützenkönig im Trikot der Braunschweiger Eintracht!! Sein schönstes Tor erzielte Kuru, der in allen 36 Saisonspielen auf dem Platz stand, bereits am dritten Spieltag im Heimspiel gegen den VfB Lübeck (6:2), als er bei einem seiner vier Tore an diesem Tag per Fallrückzieher traf. Dieser Treffer wurde dann auch zum "Tor des Monats" gewählt und belegte bei der Wahl zum "Tor des Jahres" einen guten dritten Platz. Fast ebenso schön war Kurus Tor zum 1:0-Sieg am letzten Spieltag der Hinrunde bei Arminia Bielefeld Amateure, als er eine Viertelstunde vor Schluss von der Mittelinie loszog und auf dem Weg zum Tor vier Gegner ausspielte. Am Wichtigsten aber waren sicherlich seine beiden letzten Saisontore am vorletzten Spieltag beim SC Paderborn (3:1), die den Grundstein dafür legten, dass Eintracht den Aufstieg am letzten Spieltag wieder aus eigener Kraft schaffen konnte.
In der folgenden Zweitligasaison 2005/2006 kam Kuru in 29 Spielen zum Einsatz. Er traf dabei sieben Mal. Vier seiner Treffer erzielte er bereits in den ersten fünf Begegnungen. Gut erinnern sich die Eintracht-Fans an seinen 3:2-Siegtreffer am 3. Spieltag beim Bundesliga-Absteiger Hansa Rostock, der allen mitgereisten das sonnige Wochenende in Warnemünde verschönte.
In den Folgespielen gelang es Kuru nicht mehr häufig, sich entscheidend durchzusetzen. Die Meinungen, woran das lag, gehen bis heute auseinander. Teilweise wird der Standpunkt vertreten, Kuru habe letztendlich doch nicht den Biss, die Klasse und Schnelligkeit für die 2. Liga gehabt, andere dagegen meinen, Kuru wäre mit einem zweiten beweglichen Stürmer neben sich, den Trainer Krüger selten aufbot, weiterhin ähnlich erfolgreich gewesen.
In der für Eintracht desaströsen Zweitliga-Saíson 2006/2007 stand Kuru in der Hinrunde 15x auf dem Platz, traf dabei aber kein einziges Mal. Er verließ Eintracht daher in der Winterpause und wechselte zum FC St. Pauli. Von dort ging es nach 1 ½ Jahren weiter zu Antalyaspor, die im Sommer 2008 gerade in die erste türkische Liga aufgestiegen waren. Inzwischen spielt Kuru in der zweiten türkischen Liga. [Stand: Sommer 2011]

Auch wenn die letzte Zeit für Ahmet Kuru bei den "Löwen" nicht erfolgreich war, so werden alle Blaugelb-Infizierten den 1,78 m großen sympathischen Türken mit dem spitzbübischen Grinsen, für den es eine eigene Tormusik gab und für den ein eigener Fanschal existiert (siehe Bild oben), doch immer als den Stürmer in Erinnerung behalten, der Eintracht mit sehenswerten Toren so manchen Sieg und den Aufstieg 2004/2005 bescherte.

Mittelfeldspieler Mirko Boland23.04.1987
Ein Löwengeburtstag
Mirko Boland wurde am 23.4.1987 in Wesel geboren.
Bereits 1992 schloss er sich einem Fussballverein an. Bei der SV Rees kickte er zehn Jahre, bis Schalke 04 auf ihn aufmerksam wurde und ihn im Jahr 2002 zu den „Knappen“ holte. In der Jugend des S04 blieb er zwei Jahre und wechselte anschließend 2004 zum MSV Duisburg. Dort erhielt er auch seinen ersten Profivertrag.
Als der damalige Trainer der „Zebras“ Peter Neururer dem 1,74m großen Mittelfeldspieler im Laufe des Jahres 2008 mitteilte, dass er zur Zeit im Kader des MSV wenig Chancen habe – Dafür sei dem Medien-Peter heute noch gedankt! – und man ihn deshalb verleihen wolle, sah sich Boland nach einem neuen Verein um. So absolvierte er am 9./10.12.2008 ein Probetraining beim BTSV und überzeugte. Die anschließenden Verhandlungen zwischen den Vereinen drehten sich insbesondere um die Frage einer Ausleihe oder einer ständigen Verpflichtung. Schließlich setzte sich die Braunschweiger Seite durch. Der Vertrag beim MSV mit einer Laufzeit bis zum 30.6.2009 wurde noch in der Winterpause aufgelöst und Boland unterschrieb bei den „Löwen“ am 7.1.2009 einen Vertrag über 1 ½ Jahre bis zum 30.6.2010. Es sollte nicht die letzte Unterschrift bleiben, die er unter einen Vertrag in der Stadt an der Oker setzte…!
Der ehemalige Jugend-Nationalspieler, der in seiner Zeit im Ruhrpott das Fachabitur (in Wirtschaft und Verwaltung) gemacht und anschließend Zivildienst in einem Altersheim geleistet hatte, suchte sich die Rückennummer 10 aus. Wie er später einmal sagte, war seine Wahl dieser Nummer, die häufig von Spielmachern getragen wird (Netzer/Bor.M´Gladbach; Overath/1.FC Köln; Wosz/VfL Bochum usw.), eher zufällig erfolgt. Frei waren zu diesem Zeitpunkt nur die Nummern 10, 11 und ab 41. Die „11“ mochte er nicht, hohe Nummern erschienen ihm unangebracht, also blieb nur die „10“.
Boland, der die ersten Nächte in Ermangelung einer eigenen Wohnung beim Mannschaftskameraden Tim Danneberg campierte, startete bei den „Löwen“ in der 3.Liga sofort durch. Gleich im ersten Spiel nach der Winterpause gegen Kickers Emden gelang ihm der Siegtreffer zum 2:1. Marc Rothermund, Journalist bei der „Braunschweiger Zeitung“, beschrieb seine Leistung danach mit den Worten: „Ständig unterwegs, fast schon zu viel. Den schönen Treffer zum 2:1 hat er sich durch seinen Einsatz verdient.“ Mirko Boland wurde danach in allen Begegnungen der Rückrunde eingesetzt. Trainer Lieberknecht ließ ihn meist im Mittelfeld spielen, bot ihn aber (nach dem Innenbandriss von Ken Reichel) auch gelegentlich als Linksverteidiger auf. In den 18 Einsätzen der Rückrunde der Saison 2008/09 gelang Boland noch ein weiterer Treffer. Beim legendären 5:5 gegen Fortuna Düsseldorf traf er zum 4:4, hatte vorher jedoch bereits einen Foulelfmeter verschossen.
Am Stammspieler-Status von „Bole“, wie er von seinen Mannschaftskameraden genannt wird, änderte sich auch in den Folgejahren nichts.
In der Drittliga-Saison 2009/10 stand die „Nr.10“ in 35 Partien, davon nur 1x als Einwechselspieler, auf dem Platz. Der Mittelfeldspieler, der sich inzwischen mit Freundin Denise (Floristin) und dem neu angeschafften Hund „Poldi“ in Braunschweig eingerichtet und seinen Vertrag bei den Blau-Gelben Ende März 2010 um zwei Jahre (bis 30.6.2012) verlängert hatte, schoss dabei drei Tore. Während er seinen zweiten Treffer zum 3:1-Endstand gegen Bayern München 2 am 36.Spieltag noch angemessen in der Südkurve auf dem Zaun von Block 9 sitzend feierte, vergoss er nur einen Spieltag später bald nach seinem dritten Treffer bittere Tränen – wie viele Eintracht-Fans auch. Der BTSV hatte die Begegnung, die über den Aufstieg in die 2.Bundesliga entschied, bei Erzgebirge Aue mit 1:2 verloren. „Bole“ hatte noch den Ausgleich zum 1:1 gemacht und mit unbändigem Einsatz versucht, das Spiel zu drehen – vergeblich! Die Tränen, die er danach vor dem Block der „Löwen“-Fans vergoss, schufen jedoch eine Verbindung zwischen ihm und vielen Fans, die bis heute nicht abgerissen ist.
In der Folgesaison 2010/11 nun musste kein Eintracht-Fan weinen. Es sei denn, vor Glück! Die „Löwen“ stiegen als souveräner Drittliga-Meister in die 2. Bundesliga auf. Boland hatte in 37 (2x eingewechselt) der 38 Begegnungen auf dem Platz gestanden und 3x ins gegnerische Netz getroffen. Besonders wichtig war sein drittes Tor im letzten Spiel vor der Winterpause, als er drei Minuten vor dem Abpfiff gegen den 1.FC Saarbrücken zum spielentscheidenden 1:0 traf. Die einzige Partie, die er aufgrund eines Magenvirus versäumte, war ausgerechnet die am 32.Spieltag, mit der die Blau-Gelben schon sechs Spieltage vor Saisonende den Aufstieg klarmachten (1:0 bei der SpVgg Unterhaching).
Die Sportzeitschrift „Kicker“ stufte „Bole“ für seine Leistungen in der Saison in seiner „Rangliste des Deutschen Fussballs“ für die 3. Liga auf der Position „Außenbahn offensiv“ am Jahresende mit „Herausragend“ (4.Platz) ein und führte ihn am Saisonende noch im „Blickfeld“ auf.
Auch in der 2. Bundesliga war Eintrachts Wirbelwind im Mittelfeld unumstritten. Er absolvierte 32 Partien (nur 1x eingewechselt) und traf dabei 2x ins Schwarze. Eintracht hatte seinen Vertrag bereits frühzeitig (3.11.2011) um weitere zwei Jahre (bis 30.6.2014) verlängert. Man wusste, was man an seiner „Nr.10“ hatte, die in der Saison 2011/12 zu den meist gefoulten Spielern der 2.Bundesliga zählte. In der „Rangliste“ des „Kicker“ tauchte Boland auch wieder auf: am Jahresende im „Blickfeld“. Dass sein Name am Saisonende dort gänzlich fehlte, konnte er verschmerzen, zumal seine Mannschaft das Saisonziel, den Klassenerhalt, mit Platz 8 sicher erreicht hatte.
Erklärtes Ziel des BTSV vor der Saison 2012/13 war es, sich in der 2.Bundesliga zu etablieren. Am Ende reichte es zu viel, viel mehr. Eintracht stieg als Tabellenzweiter (hinter Hertha BSC, aber vor den 1.FC Kaiserslautern und 1.FC Köln) nach 28jähriger Abstinenz wieder in die Bundesliga auf! Boland hatte mit 30 Punktspiel-Einsätzen (wieder nur 1x eingewechselt) und 4 Treffern zum unerwarteten Aufstieg beigetragen. Sein letztes Tor erzielte er am 30.Spieltag im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue (Endstand 1:1). Er traf zum 1:0 und wurde doch zum tragischen Held der Partie. In der 2.Halbzeit holte er einen Schuss eines Auer Spielers für den bereits geschlagenen Petkovic in Nationaltorhüter-Manier mit der Hand aus dem Winkel und handelte sich dafür die „Rote Karte“ ein. Er fehlte daher im Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt, in dem die „Löwen“ vorzeitig den Aufstieg schafften. Wie bereits beim Aufstieg nach Liga 2 im Jahr 2011 durfte „Bole“ im entscheidenden Spiel wieder nicht mitwirken. Dieses Mal konnte er den Aufstieg aber wenigstens live vor Ort miterleben. Er reiste seiner Mannschaft per Zug nach und fieberte auf den Zuschauerrängen mit.
Ebenso wie zehn (!) andere Eintracht-Spieler fand Mirko wieder Aufnahme in die „Kicker“-„Rangliste“ für die 2.Liga. Zur Saisonhalbzeit wurde er bei der „Außenbahn offensiv“ in der Kategorie „Herausragend“ als zweitbester Spieler eingestuft, am Saisonende fand er immerhin noch Erwähnung im „Blickfeld“.
Die Bundesliga-Saison 2013/14 stellt für den „kleinen“ Mittelfeldspieler, der sich als Fan des 1.FC Köln outete, wohl den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere dar. Er stand in 33 Begegnungen (4x eingewechselt) auf dem Platz (1 Tor) und bildete mit Karim Bellarabi, der in der Folgesaison bei Bayer Leverkusen zum Nationalspieler reifte, häufig die Flügelzange der Blau-Gelben.
Bei allen sechs Siegen von Eintracht, also auch beim 3:0-„Derby“sieg gegen Hannover 96 wirkte er mit. Das 1:0 beim VfL Wolfsburg, dem der erste Saisonsieg folgte (2:0), bereitete er mustergültig vor. Die einzige Partie, die er versäumte, war einer Gelb-Sperre nach fünf gelben Karten geschuldet.
Obwohl recht frühzeitig feststand, dass der Klassenerhalt für die Blau-Gelben eine ganz schwierige Mission werden würde, verlängerte „Bole“ seinen Vertrag bei den „Löwen“ am 19.3.2014 gleich um 3 Jahre (bis 30.6.2017). Und das ohne „Wenn“ und „Aber“. Während sich später herausstellte, dass andere Spieler ihre Verträge nur für die 1.Liga geschlossen hatten, gilt sein Vertrag auch für die 2.Bundesliga. Warum Mirko Boland Eintracht u.a. die Treue hält, erklärte im „Eintracht aktuell“-Heft Nr.15 aus der Bundesliga-Saison. Er sagt dort: „Eintracht Braunschweig ist ein ganz besonderer Verein. Man muss hier spielen, um das zu erfahren. … Stimmungsmäßig kommt nicht wirklich etwas an das Eintracht-Stadion heran. Selbst auf Schalke oder Dortmund … ist es nicht so wie hier in Braunschweig. Das ist einfach eine ganz spezielle Stimmung, die für mich einmalig ist.“ – Danke, „Bole“ !
Da Eintracht die Bundesliga als Tabellenletzter wieder verlassen musste, kickt Boland, der sich bei den Fans schon lange den Titel „Fussball-Gott“ verdient hat, in der Saison 2014/15 wieder in der 2.Bundesliga für den BTSV.
Und nun darf geraten werden, wie viele von den 19 Punktspielen bis zu Winterpause „Bole“ bestritten hat. – Richtig! 19!
Die Eintracht-Fans hoffen, dass der kleine Fussball-Gott seinen 90 Spielen in der 3.Liga (8 Tore), den 81 in der 2.Bundesliga (6 Tore) und den 33 Bundesligaspielen (1 Tor), insgesamt also 204 Punktspielen (15 Tore) für die „Löwen“ noch zahlreiche Einsätze folgen lässt. Warum nicht noch einmal in der Bundesliga? Wenn alle Eintracht-Spieler solche „Löwen“ wären wie „Bole“, müsste es doch klappen!
Wer mehr über Mirko Boland wissen möchte, sollte auch in den „Eintracht aktuell“–Heften des 34.Jahrgangs Nr.12 (Vorstellung), des 35.Jg./Nr.13 (Interview), des 37Jg./Nr.13 („Bild-Interview: nur mit Gesten und Gebärden), des 38.Jg./Nr.3 („Face[book]-Reporter fragen“) und der Nr.15 des Jg. 2013/14 („Dribbling“) nachlesen.
[Stand: Januar 2015]

Eintracht – Kickers Offenbach 2:1 (1:0)23.04.2011
35. Spieltag 3. Liga – 2010/11
"Ihr seid jetzt Legende!
Feiern ohne Ende!
Nie mehr 3. Liga!
BTSV!"
Unter diesem "Motto" stand das Punktspiel der 3. Liga am 23.4.2011 zwischen Eintracht Braunschweig und Kickers Offenbach.
Die "Löwen" hatten es geschafft! Durch ein 1:0 bei der SpVgg Unterhaching 13 Tage zuvor hatten sie bereits fünf Wochen bzw. sechs Spieltage vor Saisonende den Aufstieg in die 2. Bundesliga klargemacht. Der Gesang "Werdet zur Legende, kämpfen bis zum Ende für die 2.Liga ..", der die Blau-Gelben durch die gesamte Spielzeit 2010/11 begleitet und motiviert hatte, war Geschichte! Nur noch Feiern war in der Stadt Heinrich des Löwen angesagt!
Auch die Spieler hatten kräftig gefeiert, wie sich in den Resultaten der letzten beiden Begegnungen wiederspiegelte. 1:1 gegen SV Babelsberg (13. der Tabelle) und 0:0 bei Wacker Burghausen (18.) – hungrige Löwen können mehr!
In diesem Spiel wollten die "Löwen" nun aber wieder richtig zubeißen, zumal es mit den Offenbachern noch eine offene Rechnung zu begleichen galt. Zum Hinspiel am 16. Spieltag war der BTSV als Tabellendritter gefahren. Die Kickers waren (hinter Hansa Rostock) Tabellenzweiter. Obwohl Eintracht im Spiel haushoch überlegen war, führten die Hessen zur Pause mit 2:0. Verkehrte Welt! Die Blau-Gelben ließen sich jedoch nicht verunsichern und schafften noch ein hochverdientes 2:2. Für die Leistung dennoch zu wenig! Eintrachts Sturm auf die Tabellenspitze wurde dadurch um 3 Wochen verzögert. Erst mit dem 4:1 beim 1.FC Heidenheim am 19. Spieltag eroberte sich der BTSV Tabellenplatz 1 – und gab ihn nicht mehr her.
Kickers Offenbach dagegen hatte seit dem Spiel gegen Eintracht geschwächelt und immer mehr an Boden gegenüber den beiden Führenden Eintracht und Hansa Rostock verloren. Auch die Entlassung von Trainer Wolfgang Wolf, ehemals u.a. beim VfL Wolfsburg tätig (1998-2003), hatte nichts geholfen. Am 34. Spieltag war das Team erstmalig seit Saisonbeginn aus den Aufstiegsplätzen herausgefallen. Das 2:2 daheim gegen den VfB Stuttgart 2 war zu wenig, um den Vorbeimarsch des SV Wehen Wiesbaden (2:1 beim VfR Aalen) auf Platz 3 der Tabelle zu verhindern. Die Offenbacher (57 Punkte) lagen nun einen Punkt hinter ihrem hessischen Nachbarn und nur zwei Punkte vor RW Erfurt und Dynamo Dresden. Sie mussten dringend punkten, um den Relegationsplatz zurückzuerobern. Eintracht (75 Punkte) und auch Hansa (70) waren ohnehin uneinholbar.
Für die blau-gelbe Gemeinde gab es vor Spielbeginn einen weiteren Grund zum Feiern. Domi Kumbela, mit 16 Treffern gemeinsam mit Dennis Kruppke Zweiter der Torjägerliste in der 3. Liga, hatte seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert. Damit stand fest, dass Eintrachts Stammelf mit Ausnahme des zu Bayer Leverkusen in die Bundesliga wechselnden Karim Bellarabi zusammenbleiben würde.
21.200 Zuschauer bedeuteten an diesem Ostersonnabend im Stadion an der Hamburger Straße "Ausverkauft"! Sie sahen bei schönstem Wetter zunächst eine Choreografie, die die Wiedereinführung des runden Wappens ("Traditionswappen") zum Ziel hatte: "Das Runde Logo soll es sein, steht für Erfolg im Sportverein". Eine bemerkenswerte Initiative der Fans, die – nach erfolgter Mitglieder-Befragung – dazu führte, dass der BTSV zur Saison 2012/13 wieder mit einem neuen, runden Wappen antrat.




[Bilder von B.Grimm]

Im Spiel selbst knüpften die "Löwen" nun wieder an die starken Leistungen der Saison an, die den vorzeitigen Aufstieg ermöglicht hatten, und beherrschten ihren Gegner bis zur 65. Minute nach Belieben. Völlig verdient führten sie mit 2:0. Kumbela (auf Pass des Geburtstagskindes Mirko Boland in der 19. Minute) und Bellarabi (per Heber in der 47. Minute) hatten die Treffer erzielt. Fünf weitere Chancen ließen die Blau-Gelben ungenutzt. Die Kickers, in deren Reihen mit Husterer und Huber ehemalige Eintracht-Spieler standen, die aber wiederum auf ihren Torjäger vom Dienst Occean verzichten mussten, hatten dem nicht eine Gelegenheit entgegenzusetzen. So fiel der Anschlusstreffer in der 70. Minute zum 2:1 völlig überraschend. Mehr passierte jedoch nicht mehr. Den Ausgleich hatten die Offenbacher auch nicht verdient, wie ihr Trainer Gerstner zugab: "Wir können froh sein, dass wir nicht höher verloren haben."
Für Kickers Offenbach war dieses 1:2 der Anfang vom Ende aller Aufstiegshoffnungen. Durch die Niederlage rutschten sie auf Platz 6 der Tabelle ab. Da sie in den verbleibenden drei Spielen nicht einen einzigen Punkt holten, beendeten sie die Saison als Siebter. Für die Kickers wiederholte sich damit das Szenario aus der Vorsaison. Auch in der Spielzeit 2009/2010 hatten sie die gesamte Liga dominiert (Tabellenführer nach 18 Spieltagen), um dann in der zweiten Saisonhälfte einzubrechen.
Für Eintracht bedeutete der Sieg fast schon die sichere Meisterschaft in der 3. Liga, da Hansa Rostock am Ostersonntag nur 0:0 beim Tabellenletzten Bayern München 2 spielte. Acht Punkte betrug nun der Vorsprung der "Löwen" auf den Zweitplatzierten. Und das bei nur noch drei ausstehenden Partien!
Niemand zweifelte daran, dass die Blau-Gelben auch am Ende vorn sein und dabei jede Menge Drittliga-Rekorde aufgestellt haben würden. Den Rekord mit den meisten Punkten (von Union Berlin aus der Saison 2008/09) hatten sie mit 78 bereits eingestellt. Die Rekorde der am meisten erzielten Tore (72 des FC Ingolstadt aus der Saison 2009/10) und der meisten Siege (22 von Union Berlin aus der Saison 2009/10) gehörten mit 73 Treffern und 24 Siegen bereits ihnen. Aber da ging noch mehr ...