1. Mai
Außenstürmer Danilo Popivoda01.05.1947
Ein Löwengeburtstag
Danilo Popivoda wurde am 1.5.1947 in Jugoslawien geboren.
Bis 1975 spielte er ausschließlich in seinem Heimatland und wurde dort auch Nationalspieler. Seit der Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland, bei der der dribbelstarke Außenstürmer mitwirkte und u. a. auch beim 2:0 der Deutschen gegen die Jugoslawen in der Zwischenrunde in der Startelf stand, bemühten sich einige renommierte Bundesligavereine um seine Verpflichtung. Letztendlich konnte sich Eintracht gegen die schärfsten Mitkonkurrenten Bayern München und Schalke 04 durchsetzen und Popivoda als Neuzugang für die Saison 1975/76 verkünden. Den Ausschlag gab für Popivoda nicht das Geld, denn Schalke mit seinem Trainer Max Merkel hatte mehr geboten, sondern wohl mehr der Umstand, dass mit Zebec ein Landsmann Trainer bei der Eintracht war.
Der Start von Popivoda bei den "Löwen" verlief alles andere als glücklich. Bereits in der Saisonvorbereitung zog er sich in einem Spiel der Intertotorunde einen Schlüsselbeinbruch zu und fiel lange verletzt aus. Sein Saisondebüt gab er erst am 13. Spieltag gegen den Hamburger SV (1:0) und spielte dabei gleich den Nationalmannschaftsaspiranten der Hamburger Hidien so schwindelig, dass dieser nicht mehr mit der Nationalelf in Verbindung gebracht wurde. In der Trainingswoche danach zog sich der neue Publikumsliebling jedoch einen neuen Schlüsselbeinbruch zu und musste wieder pausieren. Aus Popi-vo-da machten die Fans kurzentschlossen Popi-nie-da. Ein ungerechtfertigter Platzverweis zu Beginn der Rückrunde führte schließlich dazu, dass "Popi" in der Saison nur auf 15 Punktspieleinsätze (4 Tore) kam. Seinen Wert für die "Löwen" hatte er jedoch durch seine Leistungen in der Rückrunde nachdrücklich untermauert.
Seinen Wert für die jugoslawische Nationalmannschaft zeigte Popivoda dann wieder bei der anschließenden Europameisterschaft. Im Halbfinale gegen Deutschland erzielte er das 0:1 (Endstand: 4:2 n. V. für Deutschland).
In der Folgesaison 1976/77 trug Popivoda (26 Einsätze / 10 Tore) erheblich dazu bei, dass die Blau-Gelben konstant in der Spitzengruppe der Bundesliga mitspielten und als Tabellendritter nur haarscharf am zweiten Meistertitel vorbeischrammten. Am Ende fehlte auf den neuen Meister, der Borussia aus Mönchengladbach, nur ein Punkt.
Auch in den Folgejahren blieb Popivoda Leistungsträger der Blau-Gelben (1977/78: 29/7; 1978/79: 34/5). Den Abstieg Ende der Saison 1979/80 konnte aber auch er (22 Einsätze / 5 Tore) nicht verhindern.
In dieser Saison spielte "Popi" schon gehandicapt. Als Folge einer Grippe mit Nebenhöhlenvereiterung hatte er sich ein Augenleiden (Schwächung des Sehnervs) zugezogen, das zur Folge hatte, dass er häufig unscharf oder doppelt sah. Diese Erkrankung war es schließlich auch, die Popivoda nach 3 Zweitligaeinsätzen in der Saison 1980/81 zum Karriereende zwangen.
Danilo Popivoda bestritt von 1975 bis 1980 für die Eintracht 126 Bundesligaeinsätze (und 3 Zweitligaeinsätze) und schoss dabei 31 Tore. Durch seine unwiderstehlichen Dribblings hat er sich bei den Fans der Eintracht unsterblich gemacht.
Popivoda lebt heute wieder in Jugoslawien / Serbien und unterhält dort ein Hotel. [Stand: Herbst 2010]