13. Mai
Holstein Kiel – Eintracht 6:2 (4:2)13.05.2018
34. Spieltag 2.Bundesliga – 2017/2018
Hatte sich alles gegen den BTSV verschworen? Brachte der Dreizehnte Mai 2018 tatsächlich Unglück über die blau-gelbe Gemeinschaft in Form des Abstiegs?
Nach 7 Spieltagen der Zweitliga-Saison 2017/18 hatte es noch so gut ausgesehen! Na gut, zu dem Zeitpunkt gab es auch schon Einiges, was zu denken Anlass gegeben hatte:
Als Erstes war da der verpasste Aufstieg in die Bundesliga zu nennen, von dem man nie weiß, wie er sich auswirkt. Zum einen hat die gute Anzahl von 66 Punkten nicht gereicht. Zum anderen hatte man es selbst am vorletzten Spieltag beim Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld (0:6) in der Hand, den Aufstieg klarzumachen. Gegen den VfL Wolfsburg in der Relegation (0:1/0:1) war man letztendlich chancenlos, wenn man sich die saumäßige Schiedsrichterleistung im Hinspiel anschaut und in diesem Zusammenhang würdigt, dass Mitte Juli 2017 der neue Hauptsponsor der Nationalmannschaft vorgestellt wurde. VW hatte das Sponsoring von Mercedes übernommen und zahlte nun 25 Millionen € statt 8 Mll.€ (wie Mercedes zuvor).
Als irritierend stellte sich daneben die Personalpolitik von Manager Arnold dar. Obwohl man nun schon Dritter in der Fernsehgeld-Tabelle der 2.Bundesliga war und das 14,5 Millionen € in die Kasse spülte, hatte er auf die Abgänge von so erfahrenen Spielern wie Correia und Omladic nur mit der Verpflichtung von No-Name-Kickern reagiert. Der angekündigte Mittelfeldspieler wurde erst am 31.8., also ganz am Ende der Wechselfrist, mit Yildirim präsentiert. Es war kein Geheimnis, dass er nicht die 1a-Lösung war. Und dann war da noch die Sache mit Decarli. Dieser soll angeblich nach Vertragsgesprächen so sauer gewesen sein, dass er zunächst vom Training suspendiert und später zum FC Brügge abgegeben werden musste. Ein zuverlässiger Innenverteidiger weniger als geplant!
Zusätzlich musste von der Mannschaft der Stimmungsboykott der Ultra-Szene verkraftet werden, die damit ihre Unzufriedenheit über den Umgang der Verantwortlichen (vor allem Voigt, Geschäftsführer) mit den Fans zum Ausdruck brachten
Aber sportlich lief es doch! Außer dem Pokal-Aus beim Aufsteiger Holstein Kiel (1:2) hatten die Blaugelben kein Pflichtspiel verloren. Die Zahl der Punkteteilungen war zwar mit 5 nach 7 Spieltagen ziemlich hoch, auch waren die Leistungen nicht immer vorzeigbar (Trainer Lieberknecht zum 1:1 gegen Erzgebirge Aue am 3.SpT: „Das ist nicht die Eintracht, die ich kenne… Das ist eine Schande!“), aber immerhin hatte man als einziges Team in der 2.Bundesliga noch keine Niederlage hinnehmen müssen, Darüber hinaus war der Abstand zu Platz 2 mit 3 Punkten noch überschaubar.
Doch dann begann das Elend – ausgerechnet beim Neuling Jahn Regensburg, der als 16. der Tabelle alle seine 3 Heimspiele bisher verloren hatte. Am Ende hieß es 2:1 für die Gastgeber und die „Löwen“ standen nur noch mit 8 Spielern auf dem Platz. Drei Platzverweise, von denen man als Schiri alle geben kann, aber die beiden ersten zwei Fouls auch anders ahnden konnte (Gelbe Karte), hatten den BTSV entscheidend geschwächt. Es folgte gleich das 0:2 zuhause gegen den FC St.Pauli, wo Eintracht sich nach sehr guter 1.Halbzeit (mit verschossenem 11er von Hernández) gegen Ende des Spiels noch 2 Treffer einfing. Merkwürdigerweise gab es schon zu dieser Zeit Kritik am Trainer. Zugleich begann das Verletzungspech, das die „Löwen“ über die Saison in beträchtlichem Maße begleiten sollte, diese zu peinigen. Kumbela Haarriss Fuß, Boland Innenbandriss Knie, Nyman diverse Muskelfaserrisse, Baffo Kreuzbandriss, Moll Schultereckgelenkssprengung – das waren nur die schlimmsten Diagnosen.
In der Folgezeit schien sich die sportliche Situation beim BTSV ein wenig zu stabilisieren. Die Kicker in Blau-Gelb blieben weitere 5 Partien in Folge ungeschlagen, gewannen aber auch nur eine Begegnung (1:0 gg VfL.Bochum). Erstmals über Abstieg wurde dann nach dem 2:3 zuhause am 15.Spieltag gegen den späteren Aufsteiger 1:FC Nürnberg philosophiert. Der folgende 2:0-Sieg in Ingolstadt und das 0:0 gegen den (überraschenden) Tabellenführer Holstein Kiel daheim beendeten aber die Prognosen der „Schwarzseher“ weitgehend. Ein Team, das nur 3 Partien und damit die zweitwenigsten in der Hinrunde verloren hatte, KONNTE überhaupt nicht absteigen. Daran änderte auch die folgende Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf (0:1) relativ wenig, weil die Verantwortlichen bereits angekündigt hatten, in der Winterpause personell nachzurüsten und diese jetzt begann. Außerdem standen noch 5 Teams schlechter da, der Abstand zu Rang 16 betrug immerhin noch 3 Punkte. Die Weihnachtsgans konnte man sich also in der Okermetropole schmecken lassen.
Allerdings hatte man sich von den Neuverpflichtungen als Fan mehr versprochen. Mit Tingager kam nur ein unbekannter dänischer Innenverteidiger und mit Philipp Hofmann ein Stürmer, der bei Greuther Fürth noch nicht mit Treffsicherheit geglänzt hatte. Zusätzlich wurden mit Teigl und Bulut lediglich zwei Mittelfeldspieler verpflichtet, von denen man nur Bulut kannte. Überdies ließ man Stürmer Tietz zu Paderborn ziehen und – was viel schlimmer war -- Hernández für 2 Millionen € zu Norwich City. Gut, den konnte man nicht halten angesichts dessen fehlenden Verständnisses für finanzielle Angelegenheiten, aber ob die Verpflichtung von Hofmann angesichts der Verletzungsanfälligkeit von Nyman und den übrigen Abgängen ausreichen würde, um einen durchschlagskräftigen Sturm aufbieten zu können? Man verließ sich offensichtlich auf den alternden Kumbela und auf „Manni“ Abdullahi. In der Innenverteidigung sah es nicht viel besser aus. Auf den Abgang von Decarli und die schwere Verletzung von Baffo nur mit der Verpflichtung eines neuen Spielers zu reagieren, zeigte enormes Vertrauen in das Aufgebot. Ob das gut gehen würde?
Eintracht startete jedenfalls mit einer Niederlage ins neue Jahr, worauf ein 3:1-Sieg bei Erzgebirge Aue folgte. Nach der Partie machte Trainer Lieberknecht seinem Herzen Luft, indem er auf die teilweise unsachliche und gehäufte Kritik reagierte und sagte, dass das ein „Endspiel“ für ihn gewesen sei, weil die Verantwortlichen des BTSV schon mit anderen Trainern gesprochen hätten. Diese Aussage traf wohl auch zu, aber verschärfte den schwelenden Konflikt mit seinen Kritikern natürlich. Üble Gerüchte über den Trainer und massive Kritik an ihm, die wie gesteuert erschienen, machten daraufhin bis zum Ende der Spielzeit die Runde. Darüber hinaus gab nun meist Manager Arnold die Interviews.
Die Mannschaft zeigte sich zunächst von der Trainerdiskussion unbeeindruckt und holte derweil in den nächsten 7 Spielen 11 Punkte. Zuletzt waren ihr 3 Heimsiege in Folge gelungen. Tabellenplatz 9 war der Lohn, der Fünfte Arminia Bielefeld nur 2 Punkte voraus. Problematisch war nur der Abstand zu den Abstiegsplätzen. Die eingespielten 36 Punkte nach 27 Spieltagen ergaben nur einen Vorsprung von 3 Punkten zum Relegationsplatz (16.). Der 17. Darmstadt 98 mit 28 Punkten und der 18. der FC Kaiserslautern schienen abgeschlagen.
Es folgte ein 0:2 beim Dreizehnten VfL Bochum, dem aktuell stärkstem Team der 2.Liga laut Trainer Lieberknecht, was außer der „Braunschweiger Zeitung“ („Eintracht steckt tief im Abstiegskampf“) trotz des auf 2 Punkte geschmolzenen Vorsprungs zu Platz 16 nicht allzu viele in Panik versetzte. Man vertraute auf die wiedergewonnene Heimstärke. Der Gemütszustand vieler Eintracht-Fans änderte sich allerdings schlagartig nach dem nächsten Spiel im Eintracht-Stadion, obwohl die „Löwen“ gegen das punktgleiche Dynamo Dresden immerhin ein 1:1 erreichten. Aber was der BTSV an diesem Tag für eine Leistung ablieferte, wäre mit „hilflos“ noch geschönt beschrieben. ‚Glücklicher Punkt der in dieser Form schlechtesten Mannschaft!‘ – diesbezüglich waren sich alle einig. Dass man auf Nyman nun wahrscheinlich dauerhaft im Endkampf der Saison verzichten musste – was sich bewahrheitete --, stimmte auch nicht gerade optimistisch. Massive Sorgen kamen auf!
Sie waren berechtigt. Eintracht schoss in den nächsten 4 Spielen kein Tor mehr, holte dabei aber trotzdem noch zwei Punkte. Einem 1:1 (durch ein Eigentor) bei Darmstadt 98, das sich längst wieder im Rennen um den Klassenerhalt zurückgemeldet hatte, folgte ein 0:0 gegen Erzgebirge Aue, bevor die Partien des 32. und 33.Spieltags verloren gingen.
Nun könnte man meinen, die erspielten, zum Schluss nur noch erkämpften 39 Punkte müssten wenigstens ausreichen, um den Relegationsplatz sicher zu haben, auf den der BTSV erstmals (!) nach dem vorletzten Spieltag zurückgefallen war. Weit gefehlt! Genau so wenig, wie in der letzten Saison 66 Punkte zum sicheren Aufstieg gereicht hatten, genügten in dieser Spielzeit 39 Punkte zum sicheren 16.Platz, geschweige denn zum Klassenerhalt. Vom 17.Tabellenplatz (SpVgg Greuther Fürth) trennte Eintracht nur das bessere Torverhältnis von 35:37. Soweit hatten die Sturmprobleme den BTSV in der Rückrunde gebracht – drittbeste Abwehr, aber schwächster Angriff.
Ob sich der Fußballgott dauerhaft von den Blaugelben abgewandt hatte, musste nun der finale Spieltag zeigen Die „Löwen“ hatten ein Auswärtsspiel bei Holstein Kiel, das als Aufsteiger den hervorragenden 3.Platz in der Tabelle schon sicher hatte, sich jedoch auch nicht mehr verbessern konnte. Damit verband man in Braunschweig einige Hoffnungen, weil man annahm, die Kieler würden einige Spieler für die Relegation (gegen den VfL Wolfsburg) schonen. Aber so leicht, wie gelegentlich in der Vergangenheit würde es nicht wieder werden. „Schnipp, schnapp, Schnabel ab“ war Geschichte. Die Kieler Störche hatten Klasse.
Zumindest konnte der BTSV aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen. Bei einem Sieg würde es in jedem Fall reichen, aber auch bei einem Unentschieden war man nicht chancenlos. Denn der Spielplan sah vor, dass gleich 4 der noch gefährdeten 6 Teams aufeinandertreffen. Aue (40P, -13T) musste nach Darmstadt (40P, +1T), das das Kunststück fertiggebracht hat, aus den letzten 6 Begegnungen 12 Punkte zu holen, und Fürth (39P, -11T) musste nach Heidenheim (41P, -6T). Dresden (41P, -9T) hatte ein Heimspiel gegen Union Berlin, das schon gerettet war.
Das war die Ausgangslage vor dem Spiel in Schleswig-Holstein! Die entscheidende Woche begann mit Rücktrittsgerüchten vom Trainer, die sich schon am Montag als haltlos erwiesen. Es hätte sich auch keiner seiner zahlreichen Befürworter unter den Fans vorstellen können, dass der gerade (im Heimspiel gegen Ingolstadt am 33.SpT) für seine 10 Jahre als BTSV-Trainer mit einer Choreografie geehrte Lieberknecht zu diesem Zeitpunkt hinschmeißen würde. Die lokalen Nachrichten an den folgenden Tagen beschäftigten sich mit den jüngsten Pfiffen gegen Manager Arnold, mit den finanziellen Auswirkungen eines Abstiegs und mit der Stürmer-Misere („Der letzte Stürmer“), bevor es auf das Wochenende zuging. Mittlerweile stand fest, dass Eintracht von mehr als. 2.000 Fans in Kiel unterstützt werden würde, die zum Teil in einem extra dafür bereitgestellten Sonderzug anreisen konnten. Auf die Fans des BTSV war wie immer Verlass!
Und dann war der Sonntag schon da. Die Ultras vergnügten sich nach der Ankunft in Kiel lange Zeit -- zum Teil mit einem recht lauten Wechselgesang – bei guter Laune in einem Biergarten, bevor es in Richtung Stadion ging. Überhaupt sah man fast nur optimistische Fans der Eintracht. ‚Man würde das schon schaffen‘, war der überwiegende Tenor.
Das Holstein-Stadion war mit 11.760 Zuschauern natürlich ausverkauft. Die Hoffnungen des Eintracht-Anhangs bestätigten sich. Kiels Trainer Anfang hatte im Vergleich zum vorherigen Spieltag sieben Veränderungen in seiner Startelf vorgenommen und ließ Marvin Ducksch (heute: Werder), Kingsley Schindler (1.FC Köln) und Dominick Drexler (Schalke), die für 42 Tore verantwortlich waren, draußen. Torsten Lieberknecht vertraute folgender Startelf: Fejzic – Kijewski, Tingager, Valsvik, Reichel – Bulut, Moll, Boland, Hochscheidt – Biada, Abdullahi. Pünktlich um 15.30 Uhr pfiff Schiedsrichter Tobias Welz aus Wiesbaden die Partie an.
Sechs Minuten später musste er schon wieder zur Grundaufstellung bitten. Was war passiert? Bulut hatte einen Pass eines Holstein-Spielers geblockt. Der Ball kam zu Hochscheidt, der zwei Gegenspieler austanzte und sein Solo mit einem Schuss flach links unten ins Kieler Tor krönte. Tooor, 0:1 (6.)! Der Block „O“, wo die Eintracht-Fans standen, rockte. ‚Es lief!‘ Nach 10 gespielten Minuten war klar, dass beide Mannschaften offensiv agierten, wobei der BTSV den etwas besseren Eindruck hinterließ. Dem entsprach auch die Situation in Minute 13, als Reichel in guter Schussposition den Ball nicht richtig traf. Das hätte schon das 0:2 sein können. Der Treffer fiel drei Minuten danach jedoch auf der anderen Seite. Nach einem weiten Diagonal-Pass hatte Heidinger auf der rechten Seite eine Menge Platz und bediente Seydel, der abgezockt abschloss. 1:1 (16.)! Die Eintracht-Fans hatten sich kaum von ihrem Schock erholt, da wurde es schon wieder Zeit zum Jubeln. Biada hatte Reichel „geschickt“, der allein auf den Torwart zulief und sicher links unten einnetzte. Toooor! 1:2 (19.)! ‚Was war denn hier los?‘ Alle Blaugelb-Infizierten hofften nun, dass diese zweite Führung länger halten würde, am besten das ganze Spiel hindurch, zumal ihre Mannschaft immer noch den etwas besseren Eindruck hinterließ. Die Hoffnungen erfüllten sich nicht! Die Heimmannschaft, die ihren Siegeswillen auch durch die höhere Anzahl der begangenen Fouls zeigte (18:8), kam dieses Mal noch viel schneller zum Ausgleich. Der Minutenzeiger der Uhr hatte gerade einmal drei Umdrehungen geschafft, als der Kieler Lewerenz eine 3er-Kombination über Fejzic hinweg zum 2:2 abschloss (21.). Kijewski hatte zuvor das Abseits aufgehoben.
Danach spielte zunächst nur noch Holstein. Während die Fans in Block „O“ relativ schnell ihre Form wiederfanden und tapfer gegen die nun erstarkten, euphorisierten Schleswig-Holsteiner ansangen, gelang ihrem Team auf dem Platz dieser Widerstand nicht mehr. Die Halbzeitpause hätte Eintracht jetzt gut getan, aber die war noch weit entfernt -- um es genau zu sagen: 2 Tore entfernt: Beim 3:2 half Tingager kräftig mit, indem er sich von Sicker an der Torauslinie im Strafraum den Ball abnehmen ließ und danach tatenlos mitansehen musste, wie dieser Lewerenz in der Mitte bediente, der mühelos vollstreckte (30.). Das 4:2 nur drei Minuten besorgte Czichos per Kopf, sträflich allein gelassen (33.). Mit der beruhigenden 2-Tore-Führung im Rücken ließen es die Gastgeber, die davor noch weitere Chancen besaßen (24., 28., 31.), nun gemütlicher angehen. Da es der BTSV nicht schaffte, sich aus seiner Schockstarre zu lösen, ging es mit dem 4:2 auch in die Pause.
Das hatte sich der Eintracht-Anhang ganz anders vorgestellt. Natürlich kam auch von den anderen Plätzen keine frohe Kunde. Sowohl bei Darmstadt gegen Aue als auch bei Heidenheim gegen Fürth stand es noch torlos 0:0. Das hieß: Eintracht war 17.! ‚Ich kann gar nicht so viel trinken, wie ich kotzen könnte.‘ – Solche oder ähnliche drastische Aussagen hörte man nicht selten. Andere Fans waren einfach nur still --.zu geschockt waren sie. In einem war sich aber alle einig: Wenigstens ein Punkt musste her!
Lieberknecht brachte für die 2.Halbzeit Kumbela für den völlig indisponierten und lustlos wirkenden Abdullahi und in der 53.Spielminute noch Teigl und Yildirim für Valsvik und Moll. Er hätte besser den anderen Innenverteidiger Tingager (statt Valsvik) ausgewechselt, denn – kurz nachdem sich die Fürther Führung herumgesprochen hatte – verlor der Däne das Leder an Seydel, der nun allein auf Fejzic zulaufen konnte. Querpass zu dem mitgelaufenen Lewerenz – 5:2 (57.) ! Wiederum nur drei Minuten erfolgte dann der endgültige K.O. für den BTSV. Einen 5:3-Konter schloss Lewerenz mit seinem 4.Treffer in diesem Spiel ab (60.).
6:2 ! In Worten, die den Eintracht-Fans im Halse stecken blieben: SechszuZwei!
Direkt im Anschluss wurde der vierfache Torschütze ausgewechselt und durfte sich seinen verdienten Beifall abholen -- vom Heimpublikum natürlich. Dieses genoss die restlichen 30 Minuten, denn langweilig war die Partie nicht. Es gab Chancen hüben wie drüben. Das Heimteam hätte die Führung zunächst noch ausbauen können (69., 71., 72.), bevor es 2 Gänge zurückschaltete und den Blaugelben Möglichkeiten gestattete. Kumbela hätte in der 80.Minute die Resultatsverbesserung erzielen müssen. Daneben hatten Hochscheidt (81., 82., 86.) und Biada (64., 88., 89.) Gelegenheiten. Letztendlich fiel aber kein Tor mehr. Endstand 6:2!
Heidenheim war zwar gegen Fürth noch das 1:1 gelungen, doch dabei blieb es. Eintracht war mit 39 Punkten als Vorletzter neben dem Letzten aus Kaiserslautern abgestiegen. Ein Punkt mehr hätte zum Klassenerhalt gereicht, da Aue noch in Darmstadt mit 0:1 verloren hatte und nun die Relegation bestreiten musste. Fürth war gerettet.
Die Eintracht-Fans blieben ruhig, trösteten Trainer Lieberknecht und forderten lediglich von der Mannschaft die Trikots, weil sie sich zum Tragen des Löwen auf der Brust als unwürdig erwiesen hätte. Eine symbolische Geste, die man gut finden kann, aber nicht muss. Manager Arnold ließ sich übrigens nicht in der Fankurve blicken. Auch das kann man gut finden, muss es aber nicht.
Eintracht war nach 7 Jahren wieder in der 3.Liga angekommen!

[Stand: November 2021]