4. August
Außenverteidiger Hasse Borg04.08.1953
Ein Löwengeburtstag
Hasse Borg wurde am 4.8.1953 in Schweden geboren.
Nachdem Eintracht in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen mit jugoslawischen Spielern gemacht hatte (Popivoda, Ristic), entschloss sich der Verein im Sommer 1977 zur Verpflichtung des Schweden Hasse Borg. Der Abwehrspieler, der zu diesem Zeitpunkt schon Nationalspieler seines Landes war, wechselte für eine Ablösesumme von 800.000 Schwedischen Kronen an die Oker. Zum ersten Mal trug damit ein Schwede das Eintracht-Trikot.
Der Start in Braunschweig gestaltete sich für Borg schwierig, da Eintracht-Trainer Zebec ihn nicht unbedingt als Spieler haben wollte. Dennoch kam der Schwede bereits in seiner ersten Saison bei den 'Löwen' auf 26 Bundesliga-Einsätze. Bis zum Sommer 1983 folgten für Borg, der längst unumstrittener Stammspieler geworden war und der Eintracht auch nach dem Abstieg 1980 die Treue gehalten hatte, 113 weitere Bundesliga-Einsätze, 33 Einsätze in der 2. Bundesliga sowie 2 Aufstiegsspiele (1978/79: 34; 1979/80 und 1980/81: 33; 1981/82: 17; 1982/83: 29).
Borg blieb in den sechs Spielzeiten bei den Blau-Gelben weitgehend verletzungsfrei. Lediglich in der Saison 1981/82 musste er nach einem brutalen Foul des KSC-Spielers Emanuel Günther mit einem Schienbeinbruch sechs Monate pausieren.
Borg erzielte in den Punktspielen insgesamt 9 Tore für die Eintracht. In Erinnerung geblieben ist hiervon insbesondere sein 1:0 am 17. Spieltag der Saison 1979/80 gegen den späteren Deutschen Meister Bayern München (Endstand: 1:1). Genutzt hat dieser Treffer den 'Löwen' allerdings nicht. Am Saisonende stiegen sie (zum zweiten Mal) aus der Bundesliga ab.
Als High-Lights aus seiner Zeit bei der Eintracht würde Borg selbst wohl seine Duelle mit dem russischen Nationalspieler und Weltklassestürmer von Dynamo Kiew Oleg Blochin in den UEFA-Cup-Spielen im September 1977 bezeichnen, in denen sich die 'Löwen' nach einem 1:1 in Kiew durch ein 0:0 im Eintracht-Stadion als Sieger durchsetzten. Natürlich wird der Schwede auch den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga 1981 durch die Entscheidungsspiele gegen Kickers Offenbach (0:1 und 2:0) in positiver Erinnerung behalten haben.
Hasse Borg ging nach seiner Zeit bei den Blau-Gelben in seine Heimat zurück zu Malmö FF. In der schwedischen Nationalmannschaft spielte er noch bis 1985 und kam auf insgesamt 49 Länderspieleinsätze. Nach seiner aktiven Zeit bekleidete Borg, der auch einen Bauernhof mit Pferden besaß, u.a. den Posten des Sportdirektors bei Malmö FF.

FC Schalke 04 – Eintracht 1:5 (0:1)04.08.1989
2. Spieltag 2. Bundesliga – 1989/90
Am 4.8.1989 musste Eintracht im Punktspiel der 2. Bundesliga beim FC Schalke 04 antreten.
Für die "Löwen"-Fans hatte die Saison 1989/90 so begonnen, wie man sich das wünscht. Der Spielplan hatte den Blau-Gelben zum Saisonauftakt gleich das Heimspiel gegen den Absteiger aus der Bundesliga Hannover 96 beschert, und – natürlich – hatten die Blau-Gelben gewonnen. 1:0 hieß es am Ende durch einen Treffer von Neuzugang Stefan Holze.
Am 2. Spieltag ging es nun zum Auswärtsspiel nach Gelsenkirchen. Die Schalker spielten nach ihrem Abstieg 1988 auch erst wieder ihre zweite Saison zweitklassig und wollten unbedingt zurück in die Bundesliga. Um ihr Ziel zu erreichen, hatten sie vor der Saison als erste deutsche Profimannschaft überhaupt einen Spieler aus der UDSSR verpflichtet, den dortigen Star Borodjuk. Ob die Verpflichtung zu dem erhofften Erfolg führen würde, blieb abzuwarten. Im ersten Saisonspiel hatten die "Knappen" bei Rot-Weiss Essen 0:0 gespielt.
`Ne Menge Gründe für einen Eintracht-Fan, sich auf die Reise in den Westen zu begeben, um die eigene Mannschaft zu unterstützen. Außerdem war Schalke sowieso immer eine Reise wert. Etwa 1.000 machten sich auf den Weg. Im gut gefüllten Park-Stadion (37.000 Zuschauer) bildeten sie an diesem Freitagabend allerdings die klare Minderheit.
Die 04er machten von Anfang an deutlich, das Spiel gewinnen zu wollen. Pfosten, Latte -- die Bälle flogen Torwart Uwe Hain nur so um die Ohren. In der 19. Minute trafen die Blau-Gelben mit einem Konter zum 0:1. Buchheister war der Torschütze. Verdient oder nicht – der BTSV führte! Schalke reagierte mit wütenden Angriffen, traf aber das Tor nicht. So hieß es auch zur Pause noch 0:1.
Nach dem Wechsel zunächst dasselbe Bild. Die Blau-Weißen griffen an und die Blau-Gelben konterten gelegentlich. Mit der Zeit wurden die Schalker immer hektischer und versuchten es mit der Brechstange. Es half nichts. Im Gegenteil! Eintracht nutzte die sich bietenden Räume und "machte den Sack zu". 78. Minute 0:2 durch Buchheister, 81. Minute 0:3 durch Buchheister. Drei Tore von "Buche" auf Schalke! Irre! Damit aber nicht genug! 84. Minute 0:4 Holze und 86. Minute 0:5 Naumann!
Das musste man sich auf der Zunge zergehen lassen: Schalke gegen Eintracht Null zu Fünf!
In der vorletzten Spielminute gelang den "Knappen dann doch noch ein Treffer. Das Endergebnis lautete also 1:5.
Im Gegensatz zu Schalke, das etliche Male auf das Eintracht-Tor geschossen hatten, kamen die Blau-Gelben nur auf 7, 8 Torschuss-Versuche. Was heißt "Versuche"? Es reichte.
Die mitgereisten "Löwen"-Fans feierten den Sieg und die makellose Saison-Bilanz (4:0-Punkte) ausgelassen. Die Schalker Fans fanden das gar nicht lustig und versuchten, wenigstens in der "dritten Halbzeit" zum Sieg zu kommen. Sie kesselten Hunderte Eintracht-Fans ein. Doch ebenso, wie die Spieler in Blau-Gelb dem Druck der Schalker standgehalten hatten, gelang es dem blau-gelben Anhang, die Blockade schadlos zu überstehen.
Die Saison ging für den BTSV zunächst erfolgreich weiter. Nach 5 Spieltagen wiesen die Männer aus der Okerstadt 9:1-Punkte, nach 7 Spieltagen 11:3-Punkte auf. Lange wurde der Anschluss zur Tabellenspitze gehalten. Der Einbruch kam unmittelbar nach der Winterpause. Trainer Reinders hatte sich für ein Winter-Trainingslager In Dubai entschieden. Eine falsche Entscheidung! Die Spieler kamen saft- und kraftlos zurück und verloren danach unerwartet viele Spiele. Die Bilanz nach der Winterpause lautete 12:18-Punkte, die Bilanz der gesamten Saison 39:37. Das reichte für den 7.Tabellenplatz.
Viel besser waren die Gelsenkirchner am Ende auch nicht plaziert. Mit 43:33-Punkten belegten sie Platz 5 der Tabelle und verpassten den angestrebten Aufstieg. Den holten sie in der folgenden Saison jedoch nach.
Auch wenn die Leistungen in der Saison 1989/90 nach dem Winter "zum Vergessen" waren, den 5:1-Sieg am 2. Spieltag auf Schalke wird mit Sicherheit niemand vergessen haben, der dabei gewesen ist. Das gilt übrigens auch für den dreifachen Torschützen Bernd Buchheister, der noch Jahre später in einem Interview mit der "Braunschweiger Zeitung" erklärte: "Eins von den Spielen, die man nicht vergisst!" (s. auch Buch "Was geht, Eintracht Braunschweig", Seite 81)