1. September
Eintracht - 1. FC Kaiserslautern [abgesagt]01.09.1982
3. Spieltag Bundesliga - 1982/83
Am 1.9.1982 sollte die Bundesligabegegnung des 3. Spieltags der Saison 1982/83 zwischen Eintracht und dem 1. FC Kaiserslautern stattfinden.
Die Lauterer hatten zuvor ein Turnier in Spanien bestritten und von dort einen Virus mitgebracht, der zu Darminfektionen führte. Vier ihrer Spieler konnten daraufhin die Reise nach Braunschweig, die am Tag vor dem Spiel erfolgte, gar nicht erst mit antreten. Am Abend nach der Ankunft erkrankten vier weitere Spieler. Als am Mittwochmorgen, dem eigentlichen Spieltag, drei weitere Spieler unter Durchfällen litten, beantragte die Führung des FCK die Verlegung des Spiels.
Der Spielausschuss des DFB stimmte zu und sagte die Begegnung daraufhin mit folgender Begründung ab: Schutz der Spieler, Ansteckungsgefahr, "höhere Gewalt", kein Bundesliga-gerechtes Spiel möglich.
Für Eintracht war die Spielabsage ärgerlich, weil die Mannschaft mit 1:3-Punkten (2-Punkte-Wertung) in die Saison gestartet war und durch den Spielausfall auf den 16. Tabellenplatz (Relegationsplatz) abrutschte. Glücklicherweise gewannen die "Löwen" gleich ihr nächstes Auswärtsspiel (1:0 bei Eintracht Frankfurt) und rutschten daher nicht weiter ab.
Die ausgefallene Begegnung gegen den 1. FC Kaiserslautern wurde schließlich am 9.11.1982 nachgeholt und endete 1:1.
In der Geschichte der Bundesliga war die Absage der Begegnung vom 1.9.1982 erst die zweite Spielabsage aus gesundheitlichen Gründen. Die erste Absage betraf das Spiel zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Köln vom 10.2.1973. Hier waren acht Werderaner Spieler gleichzeitig an Grippe erkrankt.
Aus anderen, nicht witterungsbedingten Gründen war es in der Bundesliga bis zu diesem Zeitpunkt zu zwei weiteren Spielausfällen gekommen:
Am 7.2.1971 musste die Begegnung Bayern München – Borussia Dortmund wegen eines Brands der Tribüne an der Grünwalder Straße abgesagt werden.
Am 5.2.1972 erfolgte die Absage der Begegnung Borussia Dortmund – 1. FC Köln, weil in Stadionnähe ein "Blindgänger" (Bombe aus dem 2. Weltkrieg) vermutet worden war.


VfR Aalen – Eintracht 0:3 (0:1)01.09.2012
4. Spieltag 2. Bundesliga – 2012/13
Was sollte man zu diesem BTSV noch sagen?!
Nachdem das Team um Trainer Torsten Lieberknecht und Kapitän Dennis Kruppke seinen Fans schon in der Vorsaison mächtig viel Freude bereitet hatte (8. am Saisonende), ließ sich diese zweite Saison in der 2. Bundesliga nach dem Aufstieg im Sommer 2011 sogar noch besser an. In die Vorsaison waren die Blau-Gelben mit 9 Punkten aus den ersten vier Partien sehr gut gestartet, nun, in der Saison 2012/13, hatten sie diese 9 Punkte bereits nach 3 Spielen auf dem Konto. 1:0 gegen den Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln, 1:0 beim Geheimtipp für den Aufstieg Union Berlin und 2:1 gegen den Vorjahresfünften SC Paderborn – ein ma-kel-lo-ser Start! Zumal auch die 2. Runde im DFB-Pokal durch ein 3:0 beim Regionalligisten VfB Lübeck erreicht worden war! Besser ging es nicht!
Seit dem 2. Spieltag grüßte der BTSV bereits von der Tabellenspitze. Keinem anderen Zweitliga-Team war es gelungen, ungeschoren durch die ersten beiden geschweige denn drei Spieltage zu kommen. Am nächsten kamen den Blau-Gelben noch die Mannschaften von Energie Cottbus, FSV Frankfurt (je 7 Punkte) und des Aufsteigers aus Liga 3 VfR Aalen (6 Punkte). Und genau bei diesem Team musste Eintracht am 4. Spieltag antreten.
Vor dem Spiel gegen den SC Paderborn hielt sich das Fan-Interesse am Auswärtsspiel in Aalen noch in einem überschaubaren Rahmen. Der vom Verein eingesetzte Fan-Bus war nicht einmal zur Hälfte ausgebucht, und auch die Gespräche in der Fan-Szene ließen nicht auf eine große Präsenz der blau-gelben Gemeinde in Aalen schließen. 470 Kilometer zu einem Aufsteiger sind halt kein Pappenspiel. Das änderte sich nach dem Sieg über die Paderborner. Die Art, wie die 'Löwen' das zwischenzeitliche 0:1 gegen den SC noch gedreht hatten, begeisterte. Nicht wenige dachten um und entschlossen sich, die lange Auswärtsfahrt nun doch auf sich zu nehmen.
So machten sich am 1.9.2012 ein wohlgefüllter Fan-Bus (um 5.30 Uhr) und etliche PKWs auf den Weg, um das Eintracht-Team in Baden-Württemberg zu unterstützen. Gemeinsam mit den aus dem räumlichen Umfeld der Stadt angereisten Exil-Fans fand sich die beachtliche Zahl von etwas mehr als 500 Anhängern im Gästeblock ein – eine stimmgewaltige Menge unter den insgesamt 6.600 Zuschauern in der sog. 'Scholz-Arena'!
Bei Anpfiff (13 Uhr) nahmen die Eintracht-Fans zunächst zur Kenntnis, dass keiner der drei ehemaligen Eintracht-Akteure, die vor einem Jahr bzw. vor der Saison zum VfR gewechselt waren (Calamita, Fejzic, Zimmermann), in der Aalener Startelf stand. Aber auch der in den ersten drei Begegnungen überragende Akteur des VfR, Kevin Kampl, fehlte. Kampl, den der Aufsteiger erst für ca. 250.000 Euro vom VfL Osnabrück verpflichtet hatte, war am Ende der Wechselfrist dem Ruf von Red Bull Salzburg gefolgt und zum österreichischem Meister gewechselt. Aalen konnte sich mit einer (im Vertrag festgeschriebenen) Ablösesumme von etwa 3 Millionen Euro trösten. Eine saftige Rendite für etwa drei Monate!
Die Begegnung verlief zunächst ohne Höhepunkte. Beide Mannschaften spielten diszipliniert und ließen wenig zu. Das änderte sich nach einer Viertelstunde. Eintracht übernahm das Kommando und kam zu Chancen. Dennoch hätte es wohl noch eine Weile länger 0:0 gestanden, wenn Aalens Akteure nicht mitgeholfen hätten. Eine verzogene Flanke von Kumbela vermutete der VfR wohl zunächst auf dem Weg ins Aus, ging nicht hin und ermöglichte Reichel so den Pass in den Rückraum. Boland war da und vollstreckte. Toor! 0:1 in der 27. Spielminute! Jubel im Gästeblock! 'Auswärtssieg, Auswärtssieg!' 'Spitzenreiter, Spitzenreiter!' Bis zur Pause passierte nichts mehr. Halbzeitführung!
In der zweiten Hälfte spielte der BTSV in Richtung eigene Fans und blieb zunächst das spielbestimmende Team. Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten. 50. Minute, vorbildlich vorgetragener Konter über die linke Seite, Flachpass von Boland in die Mitte auf Theuerkauf, Schuss entgegen der Laufrichtung des Torwarts, 0:2. Tooor! Noch größerer Jubel bei den Eintracht-Fans! Der Auswärtssieg war greifbar! Die letzten Zweifler verstummten sechs Minuten später. Dieses Mal kam der Angriff über die rechte Seite. Boland spielte den Ball aus dem Halbfeld scharf in die Mitte, Kumbela verfehlte, aber das Leder fand den Weg in die lange Ecke auch allein. 0:3! Die Entscheidung! Danach hatten die 'Löwen' nur noch eine kritische Situation zu überstehen. In Minute 61 berührte Bicakcic den Ball im Strafraum elfmeterreif mit der Hand, aber der Schiedsrichter ließ weiterspielen. Der Rest war Routine.
Eintracht schaukelte den 3:0-Sieg nach Hause, lautstark unterstützt von seinem Anhang. Auch das Lied 'Werdet zur Legende, kämpfen bis zum Ende, für die ERSTE Liga, BTSV', das erstmalig beim 2:1 gegen Paderborn angestimmt worden war, wurde wieder gesungen.
Warum auch nicht? Jeder Mensch braucht Träume!
Für die Fans wurde es eine entspannte Rückfahrt. So richtig eilig hatten es die wenigsten, und so traf man den einen oder anderen noch an einer Autobahnraststätte entlang der A7.
Natürlich hatte Eintracht die Tabellenführung mit dem Sieg behauptet. Das sah richtig gut aus! Zwei Punkte Vorsprung vor den nächsten Vereinen Energie Cottbus und FSV Frankfurt, die am nächsten Spieltag aufeinander trafen. Und schon vier Punkte Vorsprung auf den Vierten 1860 München und den Fünften 1. FC Kaiserslautern. Hertha BSC Berlin als Sechster lag bereits fünf Punkte und der Siebente Aalen sechs Punkte zurück.
Und Absteiger Köln? Eintracht hatte nach vier Spieltagen einen Vorsprung auf den großen 1. FC Köln von 11 Punkten! Täta, tätä, täta!
Wenn man als Eintracht-Fan weiterhin bedachte, dass die 'Löwen' als nächste Mannschaft mit Jahn Regensburg einen weiteren Aufsteiger aus der 3. Liga im Eintracht-Stadion erwarteten, der zudem 'nur' auf dem 15. Tabellenplatz lag, dann war es schwer, nicht anzufangen zu 'spinnen'. 'Wenn meine Blau-Gelben auch dieses Spiel gewinnen und vielleicht vom Oktoberfest bei 1860 München noch etwas mitbringen, dann ...` Was soll `s?! Zumindest die Tabelle ausschneiden, war angesagt. An die Pin-Wand damit und zwischendurch immer ´mal draufgeschaut!
Und das 2 Wochen lang! Denn der 5. Spieltag fand erst zwei Wochen später statt. Dazwischen war Länderspielpause.
Zwei Wochen Träumen also! Mindestens!