14. September
Alemannia Aachen - Eintracht 1:4 (0:3)14.09.1968
6. Spieltag Bundesliga - 1968/69
Am 14.9.1968 musste Eintracht am Aachener Tivoli gegen die Alemannia antreten. Es war der 6. Spieltag der Bundesliga-Saison 1968/69.
Nachdem die erste Saison nach der Meisterschaft nicht sonderlich erfolgreich mit einem 9. Tabellenplatz abgeschlossen worden war, hatten sich die 'Löwen' für die neue Runde mehr vorgenommen. Vor der Saison waren (unter anderem) Bernd Dörfel vom Hamburger SV und Hartmut Weiß vom VfB Stuttgart zur Stärkung der Offensive verpflichtet worden. Der Saisonstart verlief dann auch sehr erfolgreich. Nach fünf Spielen war Eintracht noch ungeschlagen. Einem 1:0 zum Saisonstart gegen den HSV waren ein 2:0 bei Schalke 04, ein 3:3 gegen die Hertha aus Berlin, ein 1:0 bei dem Namensvetter aus Frankfurt und ein 0:0 gegen den MSV Duisburg gefolgt. Der Lohn war der 3. Tabellenplatz.
Die Alemannia, die erst ihre zweite Saison in der höchsten deutschen Spielklasse bestritt, stand als Tabellenzweiter noch besser da.
30.000 Zuschauer füllten den Tivoli an diesem Tag. Sie sahen einen BTSV, der von Anfang an deutlich machte, wer dieses Spiel gewinnen würde.
Bereits nach 27 Minuten stand es durch Tore von Weiß, Polywka und Maas 3:0 für die Blau-Gelben. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause. Eine Viertelstunde vor Schluss erhöhte Weiß mit seinem zweiten Tor auf 4:0. Es war bereits sein 6. Tor im 6. Spiel! Der Gegentreffer für die Alemannia zwei Minuten später (durch Roger Claessen) war nur Ergebnis-Kosmetik.
Am Ende hatte Eintracht einen deutlichen 4:1 – Auswärtssieg errungen und die Alemannen in der Tabelle überholt. Vor den Blau-Gelben mit 10:2 Punkten (2-Punkte-Wertung!) standen nur noch die Bayern aus München mit 11:1 Punkten. Es sah gut aus für die 'Löwen'!
Hieran änderte auch der folgende Spieltag nichts, an dem die Blau-Gelben ungeschlagen blieben (2:2 beim VfB Stuttgart). Erst am 8. Spieltag musste der BTSV seine erste Niederlage einstecken. Das Heimspiel gegen Bayern München ging bei Dauerregen (nach 1:0-Führung) mit 2:3 verloren.
Am Ende der Saison wurde Eintracht guter Tabellen-Vierter. Bayern München wurde Meister. Für die 'Löwen' wäre sogar noch eine bessere Plazierung möglich gewesen, wenn die Mannschaft in der Saison wieder die eigentlich übliche Heimstärke gezeigt hätte. Von 17 Heimspielen wurden aber nur 8 gewonnen. Dennoch waren die Fans zufrieden.

Dynamo Kiew – Eintracht 1:1 (1:1)14.09.1977
1. Runde UEFA-Cup – 1977/78
Im UEFA-Cup der Saison 1977/78 wurde Eintracht in der ersten Runde die Mannschaft von Dynamo Kiew zugelost. Das Hinspiel fand am 14.9.1977 in der Sowjetunion statt.
Ausgerechnet Dynamo Kiew! Die Fussball-Fachleute waren sich einig, dass der BTSV mit diesem Los die eindeutig schwierigste Aufgabe von allen vier deutschen Vertretern zu bewältigen hatte.
Die Bayern aus München und die Frankfurter Eintracht erwarteten mit Mjöndalen (Norwegen) und Sliema Wanderers (Malta) absolute Außenseiter. Einzig Schalke 04 hatte mit der Reise zum AC Florenz einen ernstzunehmenden Gegner.
Dynamo aber stellte nahezu alle Spieler der sowjetischen Nationalelf, hatte mit Oleg Blochin einen Weltstar in seinen Reihen und besaß große internationale Erfahrung. 1975 hatte das Team den Europacup der Pokalsieger (gegen Ferencvaros Budapest mit 3:0) gewonnen und sicherte sich danach gleich noch den „Supercup“ gegen den Europacupsieger der Landesmeister Bayern München (2:0/1:0). Anfang 1977 schalteten sie die Bayern dann im Viertelfinale des Cups der Landesmeister (mit 2:0/0:1) aus. Im Halbfinale kam jedoch das „Aus“ gegen Borussia Mönchengladbach (1:0/0:2).
Aber auch den Gladbachern war es ebenso wenig wie zuvor dem VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt und Bayern München gelungen, in Kiew ein Tor zu erzielen. Der BTSV konnte also in etwa erahnen, was ihn in Kiew erwartete.
Andererseits verfolgten die „Löwen“ in dieser Saison große Ziele. Verstärkt durch Paul Breitner und Hasse Borg wollte der Verein sich vom 3. Platz der Vorsaison in der Bundesliga verbessern. Im Klartext: Eintracht wollte Deutscher Meister werden! Zwar trat das Team bisher mit einer Ausbeute von 8:6-Punkten (2-Punkte-Wertung) noch nicht auf wie ein Meisterschaftsanwärter, aber das würde sicherlich noch werden. Und bei internationalen Wettbewerben musste eine deutsche Spitzenmannschaft der 70er Jahre schon gar keine Angst haben, auch nicht vor Dynamo Kiew.
Als die Eintracht-Spieler an diesem Mittwochabend ins Kiewer Zentralstadion einliefen, sahen sie sich einer Zuschauerzahl von 95.000 – in Worten: fünfundneunzigtausend – gegenüber! Wahnsinn! Der eine oder andere aus der Startelf
Franke – Zembski, Häbermann, Hollmann, Borg – Dremmler, Breitner, Erler, Handschuh – Frank, Popivoda
wird angesichts dieser Kulisse sicherlich geschluckt haben.
Anzumerken war den Akteuren aus der Okerstadt eine Nervosität jedoch nicht. Auch das 2:3 vier Tage zuvor in der Bundesliga bei Bayern München schien keine negativen Folgen nach sich gezogen zu haben. Der BTSV spielte sachlich und konzentriert. An diesem Abend bedeutete das, sachlich und konzentriert zu verteidigen und bei Gelegenheit wirkungsvoll zu kontern. Denn anderes blieb den Blau-Gelben nicht übrig, da Dynamo sie sofort in die Defensive drängte. Hieran änderte sich während der 90 Minuten rein gar nichts. 90 Minuten Abwehrschlacht! Dass das Spiel aus Braunschweiger Sicht dennoch mit einem positiven Ergebnis endete, war zwei Umständen zu verdanken: Einem absolut überragenden Torhüter Bernd Franke und einer effektiven Offensive der „Löwen“. Die letztgenannte sorgte bei einem Konter für das vielumjubelte 0:1 durch Torjäger Wolfgang Frank (29.), und Keeper Franke hielt alles, was zu halten war und noch mehr. Leider konnte aber auch er den schnellen Ausgleich durch Weremejew nicht verhindern (35.). Was wäre gewesen, wenn die Blau-Gelben mit der Führung in die Halbzeit gegangen wären, dachten die „Löwen“-Fans. So hieß es 1:1 zur Pause – und auch noch beim Schlusspfiff des italienischen Schiedsrichters!
1:1 !! Ein Tor geschossen und ein Unentschieden erreicht! Das war zuvor keiner deutschen Mannschaft im Europapokal gelungen. Überschäumender Jubel bei den Spielern und den mitgereisten Fans!
Auf dem Rückflug mit der TU 134B gab es für die Eintracht-Delegation Krimsekt zu trinken. Den hatten sie sich verdient. Die Gespräche drehten sich bereits um das Rückspiel zwei Wochen später. Trainer Zebec grübelte laut über der Frage, wie man im Heimspiel die schnellen Konter der Russen am besten vermeiden könnte. Und Zembski meinte, dass es vielleicht das Beste sei, (wegen des doppelt zählenden Auswärtstores) auf ein 0:0 zu gehen …
Das Rückspiel endete tatsächlich 0:0 und Eintracht kam weiter. Der Spielverlauf war jedoch anders, als Zembski es sich vorgestellt hatte. Egal!
Neben dem BTSV schafften es auch die drei anderen deutschen Vertreter in Runde 2 des UEFA-Cups.
Auch diese Runde überstanden die Blau-Gelben. Gegen Start Kristiansand setzten sie sich mit 0:1 und 4:0 durch. In Runde 3 kam das „Aus“ gegen den späteren Cup-Sieger PSV Eindhoven (Endspiel: gegen SEC Bastia = 3:0/0:0)).