19. Januar
Eintracht - FC St. Pauli 7:1 (4:0)19.01.1974
23. Spieltag Regionalliga Nord – 1973/74
Am 19.1.1974 kam es im Stadion an der Hamburger Straße zum Duell zwischen Eintracht und dem amtierenden Meister der Regionalliga Nord, dem FC St. Pauli.
Im Grunde genommen stand schon vor dieser Begegnung des 23. Spieltags fest, dass die "Löwen" die Regionalliga-Saison 1973/1974 als Tabellenerster beenden und damit die Paulianer als Meister beerben würden. Zu souverän hatte der BTSV, der gerade aus der Bundesliga abgestiegen war, seine Gegner in der Hinrunde und den ersten drei Spielen der Rückrunde beherrscht. Von 21 Spielen wurden 20 gewonnen. Auch im Hinspiel am Hamburger Millerntor waren die Blau-Gelben mit 1:0 (Tor durch Häbermann) siegreich gewesen.
Eintracht führte die Tabelle mit 9 Punkten Vorsprung an. Tabellenzweiter war -- der FC St. Pauli ! Wenn die Hamburger Eintracht also tatsächlich noch abfangen wollten, dann war dieses Spiel ihre letzte Chance.
17.000 Zuschauer wollten sich das Spitzenspiel nicht entgehen lassen. Zusätzliche Brisanz bekam die Partie durch den Vergleich der Torjäger. Während Gerber vom FC St.Pauli gegen Ende der Hinrunde schon wie der sichere Torschützenkönig aussah, hatte sich das Bild nach der Rückkehr von Gersdorff (von Bayern München) zum BTSV im Dezember gewandelt. Durch 13 Tore in nur fünf Einsätzen war Gersdorff bereits bis auf 5 Treffer an Gerber herangerückt.
Wer sich ein spannendes Spiel erhofft hatte, wurde an diesem Samstag enttäuscht. War er jedoch Eintracht-Fan, wird sich die Enttäuschung in Grenzen gehalten haben.
Die "Löwen" waren den Männern vom Kiez in allen fussballerischen Belangen haushoch überlegen. Trotz großer Bemühungen gelang es den Hamburgern in keiner Phase des Spiels, über die Rolle eines unterklassigen Trainingspartners hinauszukommen. Die Tore für den BTSV fielen daher zwangsläufig. 1:0 (13.) Gersdorff, 2:0 (16.) Erler, 3:0 (19.) Erler, 4:0 (37.) Deppe, 5:0 (51.) Deppe, 6:0 (55.) Deppe, 7:0 (65.) Konschal.
S i e b e n Tore gegen den Tabellenzweiten !
Zehn Minuten vor dem Ende gelang St. Pauli der Ehrentreffer. Torjäger Gerber stand zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr auf dem Platz. Ohne Chance gegen Eintrachts Abwehr war er in der 54. Minute ausgewechselt worden.
Mit dem deutlichen 7:1 gegen den Hauptkonkurrenten hatte der BTSV die letzten Zweifel an der Meisterschaft in der Regionalliga Nord ausgeräumt.



Am Ende der Saison hatten die Blau-Gelben schließlich 63:9 Punkte (2-Punkte-Wertung!) geholt. Das Torverhältnis betrug 125:23. Gersdorff war Torschützenkönig geworden.
Aber noch war - außer dem Regionalligameister-Titel - nichts gewonnen. Um in die Bundesliga zurückkehren zu können, musste auch die Aufstiegsrunde erfolgreich bestritten werden. In diese zog ebenfalls der FC St. Pauli, der seinen 2. Tabellenplatz gehalten hatte, als zweiter Nordvertreter ein.
Während sich die "Löwen" in der Aufstiegsgruppe 1 (mit dem 1. FC Nürnberg, Wattenscheid 09, Wacker 04 Berlin und dem 1. FC Saarbrücken) in einem Herzschlagfinale dank des besseren Torverhältnisses durchsetzten und den Aufstieg in die Bundesliga feierten, belegten die Männer vom Millerntor in der Aufstiegsgruppe 2 den letzten Platz. In dieser Gruppe schaffte überraschend Tennis Borussia Berlin den Aufstieg.