13. März
Stürmer Sambo Choji13.03.1977
Ein Löwengeburtstag
Sambo Choji wurde am 13.3.1977 in seinem Heimatland Nigeria in Jos / Benin-Stadt geboren. Sein Jugendverein war Plateau United. 1993 wurde Choji mit Nigeria U17-Weltmeister in Japan.
Im Jahr 1994 verließ der Stürmer Nigeria und heuerte beim 1. FC Saarbrücken an. Die Saarländer verliehen den Unter-18-Jährigen für eine Spielzeit an die SF Hostenbach und nahmen ihn ab der Spielzeit 1995/96 fest unter Vertrag. Choji machte für den FCS in der Regionalliga West/Südwest in fünf Spielzeiten 121 Spiele und traf dabei 56x ins gegnerische Tor. Im Sommer 2000 stieg er mit Saarbrücken in die 2. Bundesliga auf. Auch dank seiner 16 Tore (in 26 Einsätzen) konnten die Saarländer als Aufsteiger die Klasse halten. Das gelang ihnen in der Saison 2001/02, in der Choji in 21 Spielen 7x traf, nicht mehr. Der 1.FC Saarbrücken stieg ab, und Eintracht sicherte sich die Dienste des Stürmers.
Der BTSV hatte selbst gerade den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft und war daher an günstigen Verstärkungen interessiert. Im Sturm bestand darüber hinaus eine besondere Notwendigkeit für Neuverpflichtungen, da der "Torjäger vom Dienst" der Blau-Gelben Teixeira infolge eines Kreuzbandrisses noch ein halbes Jahr ausfiel. Mit dem 1,72m großen Choji und Jürgen Rische (vom VfL Wolfsburg) glaubten die "Löwen", sich ausreichend verstärkt zu haben.
Bereits in den Vorbereitungsspielen bestätigte Choji die in ihn gesetzten Erwartungen, indem er das tat, wofür er geholt wurde: Er schoss Tore. Die Braunschweiger Zeitung titelte "Treffsicheres Debüt Chojis". Auch im letzten ernsthaften Test vor der Saison gegen Aris Saloniki (4:2) traf der Nigerianer 3x.
Die Erfolgsgeschichte schien sich zu Saisonbeginn zunächst fortzusetzen. Beim 4:2 am 1. Spieltag gegen Waldhof Mannheim erzielte Choji zwei Treffer und wurde in der Sportzeitschrift "Kicker" zum "Mann des Tages" ernannt.
Das war es dann aber auch erst einmal mit den Erfolgen. Eintracht spielte eine grottenschlechte Hinrunde und belegte trotz Trainerwechsels (Reinders für Vollmann) mit nur 10 Punkten den letzten Tabellenplatz. Choji hatte in fast allen Partien (außer am 8.SpT; wegen Grippe) auf dem Platz gestanden, dabei – ebenso wie das gesamte Team – unterschiedliche Leistungen gezeigt und mit seinen drei weiteren Treffern den Absturz nicht verhindern können. Wobei sein 1:0 am 13. Spieltag gegen LR Ahlen wenigstens den einzigen weiteren Sieg der Blau-Gelben in der Hinrunde sicherstellte.
Zu Beginn der Rückrunde fiel der Nigerianer wegen Rückenproblemen zunächst aus. Da einige Spielansetzungen der "Löwen" der Witterung zum Opfer fielen, beschränkte sich seine Zwangspause auf lediglich eine Begegnung. In den folgenden vier Partien stand Choji wieder auf dem Platz und erzielte am 23. Spieltag beim 1:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth den Führungstreffer. Leider erhielt er gegen Ende dieses Spiels wegen Schiedsrichterbeleidigung auch die "Rote Karte". Eine Zwangspause von 4 Spielen war die Folge. Wieder spielberechtigt, wurde der Stürmer sofort wieder eingesetzt. Er bestritt die Begegnungen vom 27. bis 29. Spieltag und war dabei am Auswärtssieg bei Alemannia Aachen (3:1) mit zwei Treffern maßgeblich beteiligt. Dann hatte Choji wieder Pech. Im Training prallte er unglücklich mit Torwart Kunze zusammen und erlitt eine Wadenbein-/Knieverletzung, die weitere Einsätze in der Saison unmöglich machte. Den Abstieg der "Löwen" mit dem 1:4 am letzten Spieltag gegen Mainz 05 musste er von der Tribüne aus untätig mit ansehen.
In der Statistik der Saison 2002/03 stehen für Sambo Choji insgesamt 23 Zweitligaspiele mit 8 Treffern. Abgesehen von den ersten 3 Spielen unter Trainer Reinders, in denen er jeweils in Hälfte 2 eingewechselt wurde, stand Choji bei seinen Einsätzen immer in der Anfangself und wurde lediglich ein einziges Mal ausgewechselt. Die Qualitäten des Nigerianers wussten also offensichtlich beide "Löwen"-Coachs zu schätzen.
Choji teilte am Ende der Saison mit, den BTSV verlassen zu wollen. Er wurde mit französischen Clubs in Verbindung gebracht, unterschrieb dann jedoch wieder beim 1.FC Saarbrücken. Für die Saarländer kam er in der Saison 2003/04 in der Regionalliga Süd noch einmal in 19 Begegnungen zum Einsatz und erzielte dabei 6 Tore. Der 1.FCS schaffte in dieser Saison als Dritter erneut den Aufstieg. Im Sommer 2004 wechselte Choji, zunächst leihweise, in den Iran und spielte dort bis 2006. Es folgte ein halbes Jahr Österreich beim SKN St.Pölten, bevor er seine Karriere beendete und in sein Heimatland zurückkehrte.
Nach Deutschland reiste er zunächst nicht mehr ein, auch weil ihm zwei Haftbefehle drohten: der eine wegen Mietschulden in Braunschweig, der andere wegen eines Auto-Kaufs (Jaguar) in Saarbrücken.
Choji leitet in Nigeria eine Fussball-Akademie. Anlässlich eines dort geführten Presse-Interviews im Jahr 2011 erklärte er, die Schulden beglichen zu haben. Als er erfuhr, dass die Forderungen/Haftbefehle verjährt seien, sagte er, bald einmal wieder ins Saarland reisen zu wollen. [Stand: Februar 2012]