5. April
Eintracht - VfB Stuttgart 6:0 (4:0)05.04.1975
27. Spieltag Bundesliga - 1974/75
Am 5.4.1975 stellte sich der VfB Stuttgart im Stadion an der Hamburger Straße vor. Es sollte ein bitterer Auftritt für die Schwaben werden.
Eintracht war vor der Saison aus der zweithöchsten Spielklasse, der Regionalliga Nord, wieder in die Bundesliga aufgestiegen und konnte mit dem Saisonverlauf ganz zufrieden sein. Von den zu diesem Zeitpunkt bereits gespielten 25 Spielen wurden immerhin 11 gewonnen und bei 5 Unentschieden nur 9 verloren. Verdientermaßen fanden sich die Braunschweiger daher im gehobenen Mittelfeld der Tabelle wieder. Die Stuttgarter dagegen schwebten als Viertletzter in Abstiegsnot.
Trotz des guten Saisonverlaufs für die Eintracht fanden nur ca. 13.000 Zuschauer den Weg ins Stadion. Diejenigen, die an diesem Nachmittag eine andere Freizeitbeschäftigung vorgezogen hatten, dürften es bereut haben.
Eintracht legte furios los, riss die Stuttgarter Abwehr immer wieder über gelungenes Flügelspiel auseinander und führte bereits nach 18 Minuten durch die Tore von Frank, Bründl und Gersdorff mit 3:0. Noch vor der Pause fiel das vierte Tor durch Grzyb. Auch die zur Pause vorgenommene Auswechslung des Stuttgarter Stars 'Buffy' Ettmaier führte zu keiner ßnderung des Spielgeschehens. Eintracht dominierte weiterhin, immer wieder angetrieben von seinem Mittelfeldregisseur Karl-Heinz Handschuh, und kam folgerichtig zu zwei weiteren Treffern durch Erler und erneut Gersdorff.
Am Ende stand ein 6:0 – der höchste Bundesliga-Heimsieg, den Eintracht jemals errungen hatte !
Gleichzeitig war es die deutlichste Niederlage -- gemeinsam mit drei anderen Partien (1:7 bei Bor.Dortmund am 14.3.4, 0:6 beim 1.FC Kaiserslautern am 30.11.74, 0:6 bei Werder am 28.11.85) -- die der VfB bis zum heutigen Tag [Stand: September 2012] in seinen Bundesligazeiten je erlitten hat.
Zwar charakterisierte der Stuttgarter Trainer Sing die Leistung seiner Mannschaft nach dem Spiel mit den Worten, 'Ich hätte früher auch gern mal gegen eine Mannschaft gespielt, die nicht deckt, sondern nur zuschaut', dennoch war in erster Linie die hervorragende Leistung aller Eintracht-Akteure und weniger die schlechte Verfassung der Stuttgarter für das Ergebnis verantwortlich. Das spiegelte sich auch darin wieder, dass gleich drei Eintracht-Spieler in die 'Kicker'-Elf des Tages berufen wurden: Gersdorff, Häbermann und Handschuh.
Eintracht rückte durch den Sieg mit nunmehr 29:23 Punkten auf den 8. Tabellenplatz vor, die Stuttgarter rutschten auf den 16. Tabellenplatz ab.
Für Bernd Gersdorff waren die Tore in diesem Spiel übrigens schon die Nummern 11 und 12. Er führte hiermit die vereinsinterne Rangliste vor Frank an, der zu diesem Zeitpunkt auch schon auf 10 Treffer kam.