Dass die einheitliche Bundesliga eingeführt werden sollte, hatte der DFB nun mit Beschluss vom 28.6.1962 beschlossen, aber dass der Tabellenletzte Hannover 96 später so einen Aufriss um seine Nicht-Aufnahme veranstalten sollte, hätte wohl keiner der 10.000 Zuschauer erwartet, der dieses Oberligaspiel zwischen den „Löwen“ und den „Roten“ an diesem 15.10.1962 gesehen hatte.
Eintracht hatte gerade seinen durchwachsenen Saisonstart (von 2 Heimniederlagen, 2 Auswärtssiegen und der 2:3-Niederlage bei Werder Bremen) durch den 1.Heimsieg gegen VfR Neumünster (2:1) und das 3:1 bei VfV Borussia Hildesheim einigermaßen ausgeglichen (Tabellen-5.) und erwartete am 8.Spieltag Hannover 96. Die sog. Landeshauptstädter waren bisher wenig erfolgreich gewesen und belegten mit 4:10-Punkten aufgrund ihres miserablen Torverhältnisses den letzten Platz (16.).
In der 1.Halbzeit hielten die „Roten“ noch einigermaßen mit, auch weil Walter Schmidt und Klaus Meyer nicht ihren besten Tag hatten. Aber da gab es ja noch Ünyazici, der einen ganz starken Auftritt hinlegte und Braunschweigs Bester war. An dem 1:0 durch Wuttich in der 24.Minute, das einer herrlichen Kombination über mehrere Stationen entsprang, war er jedoch nicht beteiligt; aber Achim Bäse, der sich stets um Eintrachts Aufbau bemühte.
Nach dem 2:0 durch einen Kopfball von Moll (65.) brach 96 auseinander. Der BTSV hätte jetzt Tor auf Tor erzielen, traf aber nur 3x den Pfosten. So blieb das späte 3:0 durch Klaus Gerwien (84.) die einzige Ergebnisveränderung.
In der Löwenstadt stellte sich langsam Zufriedenheit ein. 10:6-Punkte sahen doch schon ziemlich vernünftig aus. Und dazu hatte Eintracht in Jürgen Moll einen echten Torjäger, der mit schon 6 Treffern den 4.Platz (gemeinsam mit G.Dörfel) in der Torschützenliste der Oberliga Nord belegte.
Hannover 96 verharrte auf dem letzten Tabellenplatz. Die „Rote Laterne“ blieb ihnen bis zum 13.Spieltag treu. Nach Ende der Hinrunde (15.SpT) waren sie erneut Letzter.

[Stand: September 2022]