8. November
Eintracht – 1. FC Köln 1:1 (1:1)08.11.1963
10. Spieltag Bundesliga 1963/64
Der große 1.FC Köln reiste an. Der Tabellenführer der neuen Fussball-Bundesliga gab sich die Ehre, in der Provinz seine Visitenkarte abzugeben.
Der Kölner war Erfolg gewohnt. Sein FC war seit 1960 durchgehend Meister in der Regionalliga West geworden, hatte sich in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft auch dreimal (von vier) in seiner Gruppe durchgesetzt und war ins Endspiel eingezogen. 1960 (gegen den HSV) und 1963 (gegen Borussia Dortmund) hatte man zwar verloren, aber 1962 mit einem glatten 4:0 gegen den Rekordmeister 1.FC Nürnberg die Deutsche Meisterschaft errungen. Und nun führten sie in der neuen Bundesliga nach neun Spieltagen schon wieder die Tabelle an. Die Meisterfeier war sozusagen schon geplant.
In Braunschweig dachte man anders. Man war zunächst erst einmal stolz, verdientermaßen in der Eliteliga der großen Fussballvereine der Bundesrepublik mitzuspielen. Noch stolzer war man allerdings auf das bisherige Auftreten des BTSV von 1895, der vor der Saison als heißer Abstiegskandidat gehandelt wurde. Die 'Löwen' hatten schon 4 Begegnungen gewonnen, 3x Unentschieden gespielt und nur zwei Partien verloren. Mit 11:7 Punkten (2-Punkte-Wertung) belegten sie einen guten 8.Platz. Eine der Niederlagen erlitten die Blau-Gelben am vergangenen, dem 9. Spieltag übrigens beim HSV, aber den großen Club aus der Hansestadt kannte man aus der Oberliga Nord gut genug, um dieses 1:2 richtig einschätzen zu können. Schließlich lag der letzte Sieg im Hamburg auch schon mehr als 10 Jahre zurück.
Vielleicht war diese Niederlage beim HSV aber auch mit darauf zurückzuführen, dass die Spieler wegen des Grubenunglücks im Eisenerzbergwerk in Lengede-Broistedt (Landkreis Peine), das sich 2 Tage vorher am 24.10.1963 ereignet hatte, zu sehr gedanklich abgelenkt wurden. Zum Zeitpunkt des Spiels ging man davon aus, dass sicher 39 Bergleute von den 129 der Mittagsschicht ihr Leben gelassen hatten. Sogar eine Trauerfeier war schon terminiert. Nach der unglaublichen Zeit von 2 Wochen gelang dann jedoch die nicht mehr für möglich gehaltene Rettung von 11 Kumpels, live im ZDF zu sehen. Diese Aktion ging als 'Das Wunder von Lengede' in die Geschichte ein.
Sie fand am frühen Donnerstagnachmittag vor der Begegnung von Eintracht Braunschweig gegen den 1.FC Köln statt. Da die Partie schon am Freitag -- als erstes Bundesligaspiel überhaupt -- stattfand, lagen zwischen der Rettungsaktion und dem Anpfiff um 20 Uhr am 8.11.1962 gerade einmal ca. 30 Stunden. Man kann davon ausgehen, dass viele Gespräche unter den 29.500 Zuschauern sich vor dem Spiel um dieses Thema drehten. Der Landkreis Peine war schließlich 'Eintracht-Territorium'.
Eintracht startete furios in die Partie. Bereits in der 3.Minute konnte Schiedsrichter Tschenscher (Mannheim) zum Mittelkreis zeigen. Moll hatte das Leder von Wuttich erhalten, Benthaus umspielt und eiskalt vollstreckt. 1:0! Die 'Löwen' von der Oker führten gegen den Tabellenführer, die sich zuvor nur der Eintracht aus Frankfurt geschlagen geben musste (1:2 am 7.SpT). Fast hätte Moll sogar noch das 2:0 nachgelegt. In Minute 6 scheiterte er jedoch am Pfosten. Und der große FC? Thielen, Hornig und Müller wurden von Meyer, Brase und Kaack beherrscht. Allein Overath schaffte es hin und wieder, sich gegen Walter Schmidt durchzusetzen. Torgefährlich wurden die Gäste aber nicht wirklich. Da sich jedoch ihre Abwehr nach der turbulenten Anfangsphase besser auf die Angriffe der Blau-Gelben eingestellt hatte, kamen nun auch die 'Löwen' nicht mehr zu wirklichen Chancen. Als sich bereits alle auf eine knappe Führung der Oker-Städter eingestellt hatten, beging Torwart Hennes Jäcker einen verhängnisvollen Fehler. Thielen sagte 'Danke' und vollstreckte zum Ausgleich. 1:1 (45.). Pause!
Kurz nach dem Wechsel verletzte sich Gäste-Stürmer Hornig so schwer, dass er nach minutenlanger Behandlung nur noch als Statist mitwirken konnte. Trotzdem bekam der FC gerade in dieser Phase ein spielerisches Übergewicht. Insbesondere Overath und Hans Sturm trieben die Domstädter nach vorn. Gefällig sah das Spiel des Tabellenführers schon aus - bis zum Strafraum. Eintracht verteidigte weiterhin konsequent und ließ einfach nichts zu. So vergingen die Minuten, in denen es auch die Blau-Gelben nicht mehr schafften, gefährlich vor des Gegners Tor zu kommen. Je mehr es dem Spielende entgegenging, desto mehr schienen sich beide Mannschaften mit der Punkteteilung abgefunden zu haben. Das Niveau sank. So blieb es bei dem letztlich gerechten 1:1.
In der Stadt Heinrichs, des Löwen, war man mit dem Ergebnis zufrieden. Es war schließlich der Tabellenführer, gegen den man ein Unentschieden erreicht hatte.
Spätestens als am nächsten Tage die übrigen sieben Spiele zu Ende gegangen waren, wird auch der 1.FC Köln dem nur einen Punkt in der Provinz etwas Positives abgewonnen haben. Der direkte Verfolger, der HSV, hatte nämlich beim Sechsten Meidericher SV glatt mit 0:4 verloren. Dadurch vergrößerte sich der Vorsprung des FC auf zwei Punkte. Die Rheinländer wiesen nun 15:5 Punkte auf und wurden von vier Teams mit 13:7 (HSV, Meidericher SV, Bor.Dortmund, VfB Stuttgart) verfolgt. Es folgten mit 12:8 Punkten Schalke 04 und ... der BTSV.
Nicht schlecht für einen potentiellen Absteiger! Wahrlich nicht!
[Stand: Januar 2020]

Mal was anderes:
Wenn Du Interesse an einer Zusammenfassung der ersten drei Bundesliga-Jahre des BTSV hast, schaust Du dir am besten diese PDF hier an. Der Umfang des Textes beträgt dabei 6 DIN A4-Seiten!

Werder Bremen – Eintracht 0:1 (0:0)08.11.1969
12. Spieltag Bundesliga – 1969/70
Am 12.Spieltag der Bundesliga-Saison 1969/70 musste Eintracht bei Werder Bremen antreten.
Das hatte man sich in Braunschweig aber ganz anders vorgestellt! Nach der Meisterschaft 1967 und den Plätzen 9 und 4 in den folgenden Spielzeiten war nun plötzlich Abstiegskampf angesagt?!?!
Eintracht hatte als einziges Team bisher lediglich ein Spiel gewinnen können! Der Sturm war mit 11 Treffern der zweitschlechteste und die Abwehr mit den viertmeisten Gegentoren (21) kaum besser. Immerhin hatten die „Löwen“ aus den letzten vier Begegnungen, davon allerdings drei Heimspielen, 4:4-Punkte (2-Punkte-Wertung) geholt und sich damit vom letzten Platz der Tabelle (18.) auf den drittletzten (16.), den ersten Nicht-Abstiegsplatz, vorgeschoben.
Viel war das aber nicht! Von einer Mannschaft, die mit Bernd Dörfel, Klaus Gerwien, Erich Maas, Lothar Ulsass, Horst Wolter und dem vor der Saison (für 125.000 DM von Werder) verpflichteten Max Lorenz 6 Nationalspieler in ihren Reihen hatte, sollte man doch mehr erwarten können, oder?
Dem SV Werder Bremen, ebenso wie der BTSV ein Gründungsmitglied der Fussball-Bundesliga, ging es allerdings kaum besser. Der Deutsche Meister von 1965, der mit seinen bisherigen Plazierungen 10, 1, 4, 16, 2 und 9 von einer Ausnahme abgesehen nie etwas mit dem Abstiegskampf in der Bundesliga zu tun hatte, wies ebenso wie Eintracht 7:15-Punkte auf. Nur das „bessere“ Torverhältnis (-7) sorgte dafür, dass die Hansestädter in der Tabelle direkt vor dem BTSV standen.
Es trafen an diesem Samstag, den 8.11.1970 also zwei Teams aufeinander, die ihren Erwartungen bisher alles andere als gerecht geworden waren. Lediglich 10.000 Zuschauer wollten dieses Duell der Frustrierten sehen. Vielleicht hatte der heftige Regen vor dem Anpfiff auch einen besseren Besuch verhindert.
Die, die gekommen waren, brauchten ihren Besuch nicht zu bereuen. Sie sahen zwar kein überragendes Spiel, aber wie das Duell zweier Abstiegskandidaten sah das nun wirklich nicht aus. Beide Trainer, Eintrachts Johannsen und Werders Rebell, hatten ihre Teams gut eingestellt. Beide Abwehrreihen leisteten gute Arbeit und auch die Offensivkräfte beider Teams wussten zu gefallen. Da die Defensivkräfte jedoch meist dominierten, stand es nach 45 Minuten noch 0:0.
Auch in der 2.Halbzeit deutete zunächst alles auf ein torloses Spiel hin. Nach einer Stunde baute jedoch Werders Björnmose, der zuvor ein gutes Spiel gemacht und auch mehrfach Werders Führung auf dem Fuß hatte, konditionell ab und konnte seine Aufgabe, Ulsass zu bewachen, nicht mehr erfüllen. An der Ausgeglichenheit der beiden Mannschaften änderte das zwar nichts, aber der vorher absolut unauffällige Spielmacher der Eintracht zeigte nun mehr Präsenz. Lothar Ulsass war es schließlich auch höchstpersönlich, der zehn Minuten vor Schluss den Siegtreffer für die „Löwen“ erzielte (80.). 0:1! Sieg! Verdient? – Wohl kaum! Den Eintracht-Fans war es egal!
Natürlich ärgerte sich Werder über die unglückliche Niederlage. Ob die Aussage von Eintrachts Coach Johannsen „Es gibt bestimmt schwächere Mannschaften in der Bundesliga“ die Bremer getröstet hat, sei dahingestellt.
Jedenfalls behielt Johannsen Recht. Werder blieb in den fünf folgenden Spielen unbesiegt (7:3 Punkte) und beendete die Saison als Elfter. Eintracht ließ dem ersten Auswärtssieg gleich einen Heimsieg folgen (2:1 gegen MSV Duisburg). Auch in den beiden folgenden Begegnungen im Stadion an der Hamburger Straße punkteten die „Löwen“ optimal (15.SpT: 3:0 gg Alemannia Aachen; 17.SpT: 1:0 gg VfB Stuttgart) und landeten am Ende auf Platz 16. Absteigen mussten der 17. und 18.! Mit dem TSV 1860 München als 17. „erwischte“ es nun (nach Preußen Münster, dem 1.FC Saarbrücken, Hertha BSC Berlin, dem Karlsruher SC und dem 1.FC Nürnberg) bereits das 6.Gründungsmitglied der Bundesliga.
[Stand: Februar 2016]

Hannover 96 - Eintracht 0:0 (0:0)08.11.2013
12. Spieltag Bundesliga – 2013/14
Derby! DAS Derby ! Das einzige Derby !
Hannover 96 gegen Eintracht Braunschweig in der Bundesliga !
Nun war es also soweit! Mehr als 450 Monate, nachdem sich beide Vereine letztmalig im Fussball-Oberhaus gegenüber standen (28.SpT Saison 75/76, 17.4.1976: 2:0-Heimsieg für die „Roten“), und fast exakt 10 Jahre nach dem letzten Duell in einem Pflichtspiel überhaupt (DFB-Pokal, 2.Runde, 29.11.2003: 2:0-Heimsieg für Regionalligist Eintracht gegen. Bundesligist Hannover) trafen die Fussball-Mannschaften der beiden größten Städte Niedersachsens wieder einmal aufeinander.
Natürlich warf die Begegnung schon einige Zeit vorher seine Schatten voraus, denn die Abneigung zwischen den Fanlagern beider Vereine ist erheblich und bundesweit bekannt.
Zunächst ging es um den konkreten Spieltermin am Wochenende vom 8. bis 10. November 2013. Da der ehemalige 96-Torwart Robert Enke am 10.11.2009 Selbstmord begangen hatte und man Schmähgesänge des Eintracht-Anhangs am Jahrestag befürchtete, schied der Sonntag als Spieltermin schon einmal aus. Man entschied sich schließlich für den 8.11.2013, den Freitagabend. Danach ging es um die Anzahl der Karten, die der Gastgeber dem Gast zur Verfügung stellte. Seit Verabschiedung des – von allen Fanszenen bundesweit abgelehnten (Aktion 12:12) -- neuen DFL-Sicherheitskonzeptes „Sicheres Stadionerlebnis“ im Dezember 2012 war es bekanntermaßen nicht mehr in jedem Fall verpflichtend, dem Gast die üblichen 10% zu überlassen. Eintracht bekam schließlich 4.000 Tickets, also weniger als das übliche Kontingent in Anbetracht des Fassungsvermögens der sog. AWD-Arena von ca. 50.000, aber immerhin. Nicht bestätigten Aussagen zufolge soll das 96-Präsidium in den Verhandlungen zunächst deutlich weniger Karten angeboten haben. Angesichts des regen Interesses an diesen Karten entschied sich die Geschäftsführung der Blau-Gelben für einen gestaffelten Verkauf. Am 15./16.Oktober fand der Verkauf ausschließlich für Mitglieder des Vereins statt, am 17. für Dauerkarteninhaber und am 22. für Bestandskunden im Internet. Die Inhaber einer Auswärtsdauerkarte waren von diesem Prozedere selbstverständlich nicht betroffen. Natürlich gingen die Tickets weg wie warme Semmeln.
Je näher der Spieltagstermin heranrückte, umso mehr wurde die Feindschaft der beiden niedersächsischen Vereine von den Medien thematisiert. Aufrufe zur Friedlichkeit in den lokalen Zeitungen Noch und Nöcher! Da standen die Präsidenten der Vereine Ebel und Kind gemeinsam am „Kicker“ und krökelten munter vor sich hin, da unterzeichneten die Bürgermeister beider Städte Hoffmann und Schostok gemeinsam einen Fairness-Appell und da trafen sich die Manager Arnold und Duffner zum Interview bei der Sportzeitung „Kicker“. Und dann gab es da noch die Gruppen und Grüppchen, die als Vorbild dienen sollten, wo sich Eintracht- und 96-Fans bestens vertrugen. Während man bei der Berichterstattung in der „Braunschweiger Zeitung“, anderen lokalen Blättern und der einen oder anderen seriösen Sportzeitschrift durchaus den Eindruck gewinnen konnte, dass tatsächlich Gewaltvermeidung das Ziel war, steckte hinter der massenhaften Präsenz anderer Medien insbesondere aus dem Bereich des Privatfernsehens in den Städten Braunschweig und Hannover in der Woche vor dem Spiel spürbar die Jagd nach Schlagzeilen, nach Sensationen. Ließ sich denn nicht irgendwo ein Interview führen, wo ein roter oder blaugelber Fan die Worte „Auf ´s Maul!“ oder ähnliches in das Mikrofon blies? So recht fündig wurde das Privatfernsehen wohl nicht. Die Schmierereien, die 96-Fans an Häusern in der Rheingoldstraße und an einem 9er-Bus von Eintracht vorgenommen hatten, gaben offensichtlich nicht genug her. So musste schließlich für die Sensationsmedien der arme Mitarbeiter der Stadt Hannover herhalten, der in einer Dienstverfügung den „Braunschweiger Platz“ in Hannover in „Platz der verbotenen Stadt“ umgetauft hatte. Was für den eingefleischten Eintracht-Fan eine Selbstverständlichkeit darstellt bzw. ihm allenfalls ein Schmunzeln entlockt, wurde medienmäßig fast als Aufruf zur Gewalt vermarktet. Armer „Roter“ aus West-Peine!
Kurz vor dem Derby bekam die Boulevard-Presse aber dann doch noch ihre Schlagzeile. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde die Hannoveraner Polizei von einem Autofahrer informiert, dass er soeben im östlichen Teil der Stadt fast ein Schwein überfahren hätte. Die herbeigeeilten Beamten fanden das Tier in gesundem Zustand vor. Es trug einen „96“-Schal um den Hals, außerdem war seine linke Seite mit einem (mit schwarzer Farbe aufgetragenen) „96“-Logo verunstaltet. Natürlich – und wohl auch nicht ganz zu Unrecht – wurde dieser Scherz der Braunschweiger Fanszene zugerechnet. Unklar blieb jedoch, warum das Schwein, das dem Tierheim übergeben wurde, vor das Auto gelaufen war. Während die Polizei von der Verwirrtheit des Tieres ausgeht, wird rund um Braunschweig die Meinung vertreten, das Schwein habe so bekleidet nicht weiterleben wollen und einen Suizid-Versuch unternommen.



[Bild-Quelle: tagesspiegel.de]

Auch wenn die ganz fetten Schlagzeilen im Vorfeld des „Derbys“ ausblieben, eines hatte die mediale Vorberichterstattung bewirkt: Der eine oder andere Fussballinteressierte nahm vom Besuch des Spiels aus Angst vor Gewalt Abstand. Schade eigentlich!
Die organisierte Fan-Szene und andere eingefleischte Fans der Eintracht ließen sich vom medialen Schreckensszenario natürlich nicht beeindrucken. Sie freute sich auf das Spiel. Um der Mannschaft die besondere Bedeutung des „Derbys“ noch einmal vor Augen zu führen, besuchten gleich einmal etwa 700 Anhänger der Blau-Gelben das Abschlusstraining in Braunschweig am Donnerstag und sorgten mit ein paar Leuchtfackeln für das entsprechende Ambiente. In Hannover hatte eine vergleichbare Aktion von 600 96-Fans bereits am Mittwoch stattgefunden, da das Abschlusstraining der „Roten“ am Tag vor dem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.
Die Stimmung in der (offiziellen) Landeshauptstadt vor der Partie war im Übrigen schlecht.
Zum einen gab es dort das mehr als angespannte Verhältnis zwischen dem Präsident Kind und der organisierten Fan-Szene. Hörgeräteproduzent Kind, der Hannover 96 im September 1997 vor dem Ruin bewahrt, aber gleichzeitig alle Macht an sich gerissen hatte, sprach nie vom Bundesliga-Fussball, sondern regelmäßig von der Premium-Ware bzw. dem Premien-Produkt „Fussball-Bundesliga“. Für ihn war (und ist) Fussball in erster Linie eine Ware, die so gut wie möglich vermarktet werden muss. Zudem war der 69jährige haarlose Unternehmer als Vernichter der sog. „50+1-Regelung“ aufgetreten. Diese Regelung sah vor, dass in Wirtschaftsunternehmen ausgelagerte Fussball-Abteilungen mehrheitlich (mit mehr als 50%) in den Händen des Vereins verbleiben mussten. Sinn der Regelung war, dass immer der Verein die Entscheidungshoheit behält. Kind wehrte sich dagegen und erreichte, dass bei langjährigem Sponsoring nun Ausnahmen möglich sind. Profiteure: Dietmar Hopp, SAP, beim TSV (1899) Hoffenheim und – natürlich -- Martin Kind. Darüber hinaus zeichnete (und zeichnet) sich Präsident Kind dadurch aus, dass er deutlich häufiger in den Medien auftaucht als die meisten Präsidenten von Fussball-Vereinen und dabei immer wieder ´mal Aussagen tätigt, die einem Fussball-Fan die Tränen in die Augen treiben. Dass er dabei höchst selten zur Bescheidenheit neigt, macht u.a. seine Aussage in der Sendung „Doppelpass“ (Sport 1) vom 2.2.2014 deutlich, als er Hamburg als Vorstadt von Hannover bezeichnete. Zudem sagte er in dem gemeinsamen Gespräch mit „Löwen“-Präsident Ebel, das am Spieltag in der „Braunschweiger Zeitung“ abgedruckt wurde, zu seinem Gesprächspartner: „Gelassenheit lernen sie auch noch, Herr Ebel.“ Was soll man dazu noch sagen?
Für die laufende Saison hatte Kind – unbescheiden, wie meist – für Hannover 96 das Ziel ausgegeben, einen EuroLeague-Platz zu erreichen. Angesichts des höchsten Spieler-Etats aller Zeiten bei den „Roten“ hielt er das Erreichen einer vorderen Plazierung in der Tabelle, ähnlich wie in den Spielzeiten 2010/11 und 2011/12, für angemessen. Die ersten sechs Begegnungen schienen ihm auch Recht zu geben. 96 belegte mit 12 Punkten einen Spitzenplatz. Danach versagte das Team um Trainer Slomka jedoch immer mehr. Einem 0:2 in Leverkusen folgte zu Hause „nur“ ein 1:1 gegen Aufsteiger Hertha. Mit einem 0:1 beim BvB, einem 1:4 gegen Hoffenheim und einem 2:3 bei Werder Bremen schlossen sich drei weitere Niederlagen an. Nur 1 Punkt aus den letzten fünf Partien und (mit 13 Punkten) nur noch Platz 11 der Tabelle – zufrieden war in Hannover niemand!
Dennoch sagte 96-Coach Mirko Slomka in der – fast 22 Minuten dauernden – Pressekonferenz vor dem Spiel, er und sein Team freuten sich riesig auf das Derby. Sie seien sehr zuversichtlich, würden alles investieren und wollten unbedingt gewinnen. Allerdings könne er sich auch noch an das verlorene Pokalspiel in Braunschweig im Jahr 2003 erinnern, das er als Co-Trainer unter Rangnick miterlebt hatte. Es sei eine finstere Niederlage und die Tage danach seien nicht schön gewesen.
In Braunschweig dagegen war die Stimmung gut! Obwohl Eintracht in den ersten elf Begegnungen erst dreimal gepunktet hatte (am 5.Sp 1:1 gegen den 1.FC Nürnberg, am 8.SpT 2:0 beim VfL Wolfsburg, am 11.SpT 1:0 gegen Bayer Leverkusen) und mit 7 Punkten das Tabellenende zierte, herrschte bei den Fans des Vereins entspannte Ruhe. Der Aufstieg mit seinen Feierlichkeiten im Mai wirkte noch nach, man sah die Zugehörigkeit zur Bundesliga weiterhin als Geschenk an, das es zu genießen galt, und hatte zudem das Gefühl, dass das Team mit den beiden Siegen nach dem Fehlstart nun auch spielerisch in der Belétage des deutschen Fussballs angekommen war. Mit dem Punktgleichen 17., dem 1.FC Nürnberg, dem SC Freiburg auf Platz 16 (8 Punkte) und der Frankfurter Eintracht auf Platz 15 (10) lagen zudem drei Vereine in direkter Reichweite des BTSV. Es gab also überhaupt keinen Grund, irgendetwas in Frage zu stellen. Schon gar nicht den Trainer, mit dem der Verein nun schon 5 ½ Jahre erfolgreich zusammenarbeitete! Gut, es gab Stimmen, die sich namhaftere Neuzugänge (u.a. auf der Torwartposition) und eine mutigere Spielweise gewünscht hätten, aber die breite Mehrheit der Anhänger stand voll und ganz hinter dem Konzept der Verantwortlichen. Außerdem – Was sollte passieren? Immerhin waren die „Löwen“ Derbysieger! Und das seit mittlerweile 10 Jahren!
Natürlich ging Eintracht dennoch als Außenseiter in die Partie dieses 12.Spieltags, zu der die Mannschaft im neuen Mannschaftsbus mit dem Kennzeichen BS-EB 1213 anreiste. „Oddset“ als Wettanbieter bot nur das 1,55fache für einen Sieg der 96er, aber das 4,5fache für einen „Löwen“-Sieg.
Die „Löwen“-Fans folgten dem Team in 2 Sonderzügen bzw. mit dem Regionalverkehr der Bahn oder reisten mit Bussen bzw. PKWs an. Bevor sie jedoch ihre Plätze in der mit 47.200 Zuschauern restlos ausverkauften AWD-Arena -- laut den Verantwortlichen hätte man 30, 40 Tausend Karten mehr verkaufen können -- einnehmen konnten, galt es zunächst erst einmal die Hürde „Eingang“ zu bewältigen. Und das war für etliche 100 gar nicht so leicht an diesem Freitag! Zum einen ist der Eingang zum Gästebereich in Hannover – wie leider in einigen anderen „hochmodernen“ Arenen von Bundesligastädten auch – nicht dafür ausgelegt, um mit einer großen Anzahl gleichzeitig ankommender Gäste-Fans menschenwürdig umzugehen, zum anderen entschieden die Sicherheitskräfte vor Ort vorübergehend, überhaupt niemand mehr einzulassen. Die Folge: Der Druck auf die weiter vorn Wartenden wurde durch die nachdrückenden Massen immer größer, sodass ernsthafte Verletzungen nur noch eine Frage der Zeit schienen. Glücklicherweise hatte jemand rechtzeitig ein Einsehen und ließ den Zugang wieder öffnen. Für die Fans, die danach den Gästeeingang durchquerten, fiel dann sogar jede Form der Einlasskontrolle (Überprüfung der Eintrittskarte, Abtasten) weg. So geht ´s auch!
Nun doch ohne Quetschungen oder dergleichen heil im Gästeblock angekommen, erfuhr der „Löwen“-Anhang bei Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung, dass Trainer Lieberknecht neben den Langzeitverletzten Petkovic, Correia und Hochscheidt und den neu verletzten Spielern Kratz und Reichel nun auch auf Bellarabi wegen einer Zerrung verzichten musste. TL schickte folgende Elf auf den Platz: Davari - Elabdellaoui, Bicakcic, Dogan, Perthel – M.Caligiuri, Vrancic, Theuerkauf, Kruppke, Boland – Kumbela.
Beim Einlauf der Mannschaften präsentierten die 96-Anhänger in ihrer Kurve zunächst ihre großflächige Choreographie. Schön anzusehen mit netten Anspielungen, die sich gegen den BTSV richteten. Für den langjährigen Eintracht-Fan normal und zu erwarten gewesen, für den glattgebügelten Eventzuschauer der Neuzeit jedoch ein großes Ärgernis, zumal der Stadionsprecher die Choreo auch noch lobte. Dazu passend begannen die 96-Fans, die über dem Transparent mit der Aufschrift „Tod und Hass dem BTSV“ standen, Bengalos abzufackeln. Leuchtfackeln auch im Eintracht-Block, die allerdings vor Anpfiff verglühten, während die 96er munter weiter zündelten und tatsächlich über die gesamte Spielzeit für Nachschub sorgten.



Um 20.30 Uhr pfiff Schiedsrichter Kircher (Rottenburg) die Begegnung an. Sie sollte ihn vor keine großen Herausforderungen stellen. Der Favorit aus Hannover übernahm sofort die Initiative und kam durch Kopfbälle von Hoffmann (10.) und Stürmer Diouf (13.) früh zu Chancen. Beide Male stand Davari einem Torerfolg im Wege. Bei der ersten Gelegenheit reagierte er prächtig, bei der zweiten stand er richtig. Ab der 20.Minute etwa gestalteten die Blau-Gelben das – insgesamt schwache -- Spiel ausgeglichener. Nach einem Schuss von Boland, den 96-Torwart Zieler mit etwas Mühe entschärfte (26.), wurden dann aber nur wieder die „Roten“ torgefährlich. Diouf kam zu zwei weiteren Chancen, bei denen er jeweils das Gehäuse knapp verfehlte (26., 28.), bevor Davari bei einem Kopfball eines 96ers wieder einmal goldrichtig stand (43.). Auch einen Schuss von Bittencourt konnte er entschärfen (44.). Nachdem er in der 45.Minute noch die 4.Ecke der Hannoveraner souverän abgefangen hatte, feuerten die Eintracht-Fans ihn mit „Davari oho, Davari oho“-Rufen an. Kurios, direkt danach vertändelte Eintrachts Keeper einen Rückpass und ließ sich von Prib den Ball abnehmen. Glücklicherweise aus Sicht aller Blau-Gelben wurde der Winkel für den Spieler zu spitz. So blieb es beim 0:0 zur Pause. Die Eintracht-Fans waren zufrieden, der 96-Anhang offensichtlich nicht. Nicht umsonst hatte der Gästeblock um die 40.Minute herum bereits gerufen „Hannoi, wir hören nichts!“. Zu sehen waren die Fans der Heimmannschaft aber durchgehend - dank der Bengolos.
Die 2.Halbzeit begann mit 4 Fouls der Hannoveraner innerhalb von 3 Minuten. Folge der Halbzeitansprache von Slomka? Viel bewirken konnten diese Aktivitäten jedoch nicht. Etwa 15 Minuten lang passierte auf dem Spielfeld so gut wie nichts. Erst in der 59. und 60.Minute kam wieder etwas Spannung auf, jeweils vor dem Eintracht-Tor. Erst schoss Pocognoli knapp vorbei, dann fand Diouf wieder einmal in Davari seinen Meister. Im Übrigen ließen Eintrachts bärenstarke Innenverteidiger Bicakcic und Dogan aber kaum noch gefährliche 96-Aktionen zu. Zweimal bereinigten sie in der Folge brenzlige Situationen (63., 68.). Während Bicakcic und Dogan noch mit der Klärung der zweiten Fast-Chance beschäftigt waren, machte Eintrachts Fan-Block noch einmal optisch auf sich aufmerksam. Während in der 68.Spielminute der – in dieser Minute obligatorische – Gesang
„Deutscher Meister, Deutscher Meister
in den Farben Gelb und Blau,
1967,
das war unser BTSV!“
durch das Stadion schallte, wurden zum zweiten Mal Leuchtfackeln gezündet. Dann war optisch wieder Ruhe im Block S17, während den 96-Anhängern die Fackeln nie auszugehen schienen.



Akustisch jedoch dominierten nun endgültig die mehr als 4.000„Löwen“-Fans, wie auch Mirko Boland nach Ende der Partie in einem Interview feststellte. Fast wäre aus dem guten Support des blau-gelben Anhangs kurz darauf noch ein Lautstärke-Orkan geworden, denn in der 77.Minute bot sich dem knapp zwei Minuten zuvor eingewechselten Ademi die größte Chance des Spiels für den BTSV. Frei vor Hannovers Keeper Zieler entschloss er sich zu einem Heber, der aber nicht den Weg ins Tor fand. „Er hätte noch gehen sollen …!“ Egal! Zum Erörtern dieser Szene blieb keine Zeit, denn praktisch im Gegenzug durchquerte der Ball den 5m-Raum der Blau-Gelben parallel zur Torlinie, ohne einen Abnehmer zu finden. „Puh, dieser Klärungsversuch von Dogi hätte ins Auge gehen können!“ Das war es dann aber auch mit Hannovers Herrlichkeit.



Den „Roten“ gelang nicht mehr viel. Dasselbe galt für Eintracht, obwohl das Team mit Ademi nun etwas torgefährlicher wirkte. So blieb die Einwechslung des Ur-Braunschweigers Marc Pfitzner in Minute 85 (für M.Caligiuri) das letzte Highlight des Spiels für die „Löwen“-Fans. Mit „Pfitze, Pfitze“ und „Pfitze, schieß ein Tor“ wurde er begrüßt. Nach 92 Minuten pfiff Schiri Kircher die Begegnung ab. 0:0! Während im Gästeblock Zufriedenheit herrschte und „10 Jahre Derbysieg!“ skandiert wurde, pfiffen die 96-Fans ihr Team aus. Das war dann wohl nichts mit der Revanche für die Pokalschmach!
Nachdem die Anhänger der Blau-Gelben noch ein paar Minuten lang die Szenerie ihres Erfolges in sich aufgesogen hatten,



machten sie sich total relaxt auf die Heimreise, die weitgehend störungsfrei verlaufen sollte. Zeitgleich fand im Innern der Arena die Pressekonferenz statt. Während Lieberknecht zu Recht konstatierte, dass die Zuschauer keinen Leckerbissen zu sehen bekommen hatten, im Übrigen mit dem Punktgewinn aber zufrieden war, wirkte 96-Coach Slomka arg „bedröppelt“ (betroffen) und sagte: „Wir sind maßlos enttäuscht!“
Durch den Teilerfolg – übrigens dem 1000. torlosen Unentschieden in der Bundesligageschichte -- hatte Eintracht die „Rote Laterne“ des Tabellenletzten zunächst erst einmal an den 1.FC Nürnberg abgegeben. Ob dies so bleiben würde, musste die Samstagsbegegnung Bor. M´Gladbach gegen den 1.FC Nürnberg entscheiden. Gladbach siegte 3:1 und der BTSV blieb 17.! Das erste Mal seit dem 2.Spieltag, dass die „Löwen“ nicht auf Platz 18 standen! Auch die beiden Sonntagspartien verliefen gut aus Braunschweiger Sicht. Freiburg unterlag zu Hause dem VfB Stuttgart mit 1:3 und Mainz 05 schlug die Eintracht aus Frankfurt mit 1:0. Platz 15 war wieder in Reichweite (2 Punkte voraus)! Da am kommenden Spieltag der punktgleiche SC Freiburg im Eintracht-Stadion antreten musste, war den Blau-Gelben bei einem Erfolg zumindest der Relegationsplatz sicher. Zuversichtlich genossen alle blau-gelb Infizierten die Länderspielpause, die ihrem Team 15 Tage des Durchschnaufens und Trainierens bescherte.
Die „Löwen“-Fans hatten allen Grund zum Optimismus. Mit 7 Punkten aus den vergangenen 5 Spielen belegte Eintracht für diesen Zeitraum einen guten Mittelfeldplatz (die siebtmeisten Punkte gemeinsam mit Hertha, Mainz und dem HSV). Die direkten Konkurrenten Nürnberg (2 Punkte), Freiburg (5) und Frankfurt (2) wiesen eine wesentliche schlechtere Bilanz aus. Zudem hatten diese drei Teams noch keinen Heimsieg feiern können, der 1.FC Nürnberg überhaupt noch keinen Sieg. Und wer weiß, was mit den „Roten“ werden würde! Mit 14 Punkten, davon nur 2 aus den letzten 5 Partien waren sie drauf und dran, nach unten durchgereicht zu werden. Schließlich schien auch Eintrachts Abwehr mittlerweile stabiler zu stehen. Das 0:0 in Hannover war das zweite Zu-Null in Folge. Die 23 Gegentore bis zum 12.Spieltag bedeuteten schon Rang 11. Von den direkten Konkurrenten waren Freiburg (24) und Nürnberg (25) schlechter dran. Schlusslicht hierbei war der HSV (29), der auch nur 4 Punkte mehr auf dem Konto hatte als der BTSV (14.).
Da ging was für den Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht von 1895 !!
Medial wurde das Derby, wie zu erwarten war, noch einige Tage lang aufbereitet. In der „Braunschweiger Zeitung“ war Anfang der Woche (ab 11.11.) nachzulesen, dass Hannovers Präsident Kind die Lichtershow seiner 96-Anhänger als beschämend und inakzeptabel bezeichnet und Konsequenzen angekündigt hatte. Während dem „gemeinen“ Eintracht-Fan diese Berichterstattung noch ziemlich egal war, musste er bei einer anderen Schlagzeile doch schlucken. Ein den Leserbriefen zum Spiel beigefügtes Bild, das brennende Bengalos im Eintracht-Block zeigte, war mit dem Text unterschrieben: „Im Eintracht-Fanblock wurden während des gesamten Spiels Pyros gezündet …“ War man beim falschen Spiel gewesen? Wer hatte da seine Brille nicht aufgesetzt? Nur in zwei Situationen war in Hannover Pyro-Technik im Fanblock der „Löwen“ zu sehen (s.o.), sonst nie! 47.200 Menschen waren Zeuge! Nachdem die „BZ“ schon vorher nicht differenziert hatte zwischen dem Verhalten in den beiden Fan-Lagern: Wurde hier nun zum medialen Mittel der Lüge gegriffen, um die freie Meinungsbildung zu manipulieren? Nicht selten in Zeiten, in denen der klassische Fussballfan (, der diesen Sport erst groß gemacht hat,) sponsorengerecht glattgebügelt werden soll! Zumal der „normale Bürger“ dem geschriebenen Wort meist traut. Oder war es doch nur ein Versehen eines Journalisten oder Fotografen der „BZ“? Ärgerlich allemal, zumal eine Berichtigung nicht erfolgt ist!
An den Medien hat es wohl nicht gelegen, dass Eintracht sein folgendes Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 0:1 verlor, wieder auf den letzten Tabellenplatz abrutschte und – was viel schlimmer war – diesen bis Saisonende nicht mehr verließ. Abstieg!
Aber auch Hannover 96 stand noch eine harte Zeit bevor. Die „Roten“ holten bis zur Winterpause nur 4 Punkte aus 5 Spielen, was Hörgeräteproduzent und „Präsi“ Kind veranlasste, in einem Interview zu sagen, dass Trainer Slomka nach Weihnachten zu 60% entlassen werde – sozusagen als Feiertagsgratifikation. „Oh Du Fröhliche!“ Aus den 60 wurden nur einen Tag nach dem Fest, am 27.12. also, 100%, und Slomka war arbeitslos! Vermutlich hatte das nicht gewonnene Derby wesentlich dazu beigetragen. 96 beendete die Spielzeit schließlich als 10. der Tabelle. Zuvor mussten die „Roten“ unter dem neuen Trainer Korkut allerdings eine weitere Schmach erdulden. Das zweite Derby am 6.4.2014 gewann Eintracht glatt und souverän mit 3:0.
„Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!“
[Stand: Oktober 2015]