29. Dezember
Marokko - Deutschland 1:4 (1:2)29.12.1963
Freundschafts-Länderspiel
Am 29.12.1963 bestritt Deutschland ein Länderspiel in Marokko. Die deutsche Mannschaft gewann das Spiel vor 15.000 Zuschauern mit 4:1, nachdem sie zur Halbzeit bereits 2:1 geführt hatte.
Für die Fans der Braunschweiger Eintracht war es ein besonderes Länderspiel. Zum ersten Mal seit 1935 stand wieder ein Blau-Gelber im Dress der Deutschen Nationalmannschaft. Die guten Leistungen des Außenstürmers Klaus Gerwien waren vom Bundestrainer nicht unbemerkt geblieben.
Sicherlich hatte auch die Einführung der Bundesliga im Sommer 1963 dazu beigetragen, dass die Eintracht-Spieler wieder viel mehr im Blick der deutschen Öffentlichkeit standen. Klaus Gerwien konnte es als Erster nutzen und feierte an diesem Tag seine Länderspielpremiere. Einige anderen 'Löwen' sollten in den nächsten Jahren folgen. Bis Mitte 1968 waren es mit Ulsass, Wolter, Maas und Bäse bereits vier weitere, die alle gemeinsam mit Gerwien auch in der Meistermannschaft von 1967 standen.
Leider zog sich Klaus Gerwien auf der Afrika-Reise der Nationalmannschaft eine Virus-Erkrankung zu, die ihn nahezu 12 Monate spielunfähig machte und seine Nationalmannschaftskarriere unterbrach.

Abwehrspieler Dirk Schuster29.12.1967
Ein Löwengeburtstag
Dirk Schuster wurde am 29.12.1967 in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, geboren.
In seiner Heimatstadt erlernte er auch das Fussballspielen und kickte beim FC bis 1986.
Mit den Junioren des FC Karl-Marx-Stadt wurde er 1986 DDR-Meister. Im selben Jahr gewann er im DDR-Auswahlteam U19 in Schottland auch den Europameister-Titel. Ein Jahr später wurde er mit den DDR-Junioren Dritter bei der Weltmeisterschaft in Chile.
Zu diesem Zeitpunkt stand er bereits in den Diensten von Sachsenring Zwickau, die er jedoch nach einem Jahr wieder verließ, um künftig für den 1.FC Magdeburg zu spielen. Sein Trainer beim 1.FCM war Joachim Streich. Unter ihm wurde Schuster zum Nationalspieler im Herrenbereich. Er bestritt für die DDR im Jahr 1990, somit kurz vor deren Auflösung, vier Länderspiele.
Eintracht hatte für die Saison 1990/91 Joachim Streich als neuen Trainer verpflichtet. Wahrscheinlich aus diesem Grund gelang es den Verantwortlichen des BTSV, auch Dirk Schuster an die Oker zu holen. Die Blau-Gelben reihten sich damit ein bei den großen Vereinen, denen nach Grenzöffnung der DDR die Verpflichtung eines dortigen Nationalspielers gelungen war.
Bayer Leverkusen holte Ulf Kirsten und Andreas Thom. Der VfB Stuttgart schnappte sich Matthias Sammer. Der Hamburger SV verpflichtete Thomas Doll – und Zweitligist Eintracht Braunschweig verstärkte sich mit Dirk Schuster!
Der 1,77 m große Abwehrspieler erwies sich bei den „Löwen“ in der Tat als Verstärkung. Er stand in der Zweitliga-Saison 1990/91 in 35 (von 38) Spielen auf dem Platz und erzielte dabei vier Tore. Sein erster Treffer gelang ihm gleich am ersten Spieltag beim 3:3 beim MSV Duisburg, der am Saisonende in die Bundesliga aufstieg.
Während Schuster die in ihn gesetzten Hoffnungen voll erfüllte, hinkte das gesamte Team den Erwartungen deutlich hinterher. So geschah das, was in solchen Fällen regelmäßig geschieht: Nach dem 0:3 am 26. Spieltag bei Hannover 96 wurde Trainer Streich entlassen. Eintracht beendete die Spielzeit schließlich mit 35:41 Punkten als Dreizehnter.
In der Folgesaison war die 2. Bundesliga wegen der hinzugekommenen Vereine aus den neuen Bundesländern wieder zweigeteilt. Schuster interessierte das aber nur noch am Rande, da er nach dem ersten Saisonspiel die Blau-Gelben in Richtung 1. Bundesliga, in Richtung Karlsruher SC, verließ. Der BTSV tröstete sich mit der Ablösesumme von 1 Million DM.
In Karlsruhe begann Schusters Karriere erst richtig. In den sechs Spielzeiten 1991/92 bis 1996/97 stand er für den KSC in 167 Bundesliga-Punktspielen auf dem Platz (3 Tore) und bestritt 1994 bzw. 1995 auch drei Länderspiele für Deutschland.
Im Sommer 1997 heuerte er beim 1.FC Köln an und bestritt für die Domstädter in der folgenden Spielzeit 33 Bundesligaspiele (3 Tore). Nach dem Abstieg des FC im Sommer 1998 blieb er ein weiteres Jahr in Köln und kam in der Saison 1998/99 auf 29 Zweitliga-Einsätze (2 Tore). Danach hatte er Engagements bei Antalyaspor (Türkei) und Admira Wacker Mödling (Österreich), bevor er im Jahr 2000 beim LR Ahlen unterschrieb und damit in die 2. Bundesliga zurückkehrte. In den folgenden Spielzeiten 00/01 und 01/02 absolvierte er 50 Partien für Ahlen (6 Tore).
Insgesamt kommt Schuster damit auf 200 Bundesligaspiele (6 Tore) und 115 Zweitligaspiele (12 Tore), von denen er 36 (4 Tore) für die „Löwen“ bestritt.
Zwischen 2004 und 2007 ließ Dirk Schuster seine Spieler-Karriere bei unterklassigen Vereinen ausklingen. Die Stationen hießen SV Wilhelmshaven, Waldhof Mannheim (Oberliga), ASV Durlach (Verbandsliga) und Alemannia Wilferdingen (Landesliga).
Dirk Schuster blieb dem Fussball auch nach seiner aktiven Zeit erhalten. Bereits Ende 2006/Anfang 2007 hatte er den ASV Durlach auch als Trainer betreut. Die DFB-Fussballlehrer-Prüfung legte er 2007 ab. Im September 2010 verpflichteten die Stuttgarter Kickers ihn als Coach. Diesen Verein führte er von der Regionalliga im Sommer 2012 in die 3. Liga. Wegen ausbleibender Erfolge entließ ihn Manager Guido Buchwald im November 2012.
Dirk Schuster blieb nicht lange arbeitslos. Bereits am 28.12.2012 sicherte sich mit Darmstadt 98 ein weiterer Drittligist seine Dienste.
[Stand: Januar 2013]