30. März
1. FC Heidenheim – Eintracht 0:1 (0:1)30.03.2010
31. Spieltag 3. Liga – 2009/10
Am 30.3.2010 stand für Eintracht das Auswärtsspiel beim starken Aufsteiger 1. FC Heidenheim an.
Im Grunde genommen war die Drittliga-Saison 2009/2010 für den BTSV vor diesem 31. Spieltag "gelaufen". Gut, die Saisonvorgabe, schlechtestens Tabellenplatz 12 zu belegen, würde man ohne Mühe erfüllen können. Aber die durch die guten Leistungen der Mannschaft geweckten Hoffnungen, vielleicht doch auf einem Aufstiegsplatz zu landen, hatten sich durch die 0:1-Heimniederlage gegen Dynamo Dresden im letzten Spiel nun leider erledigt. Schön, die Niederlage war unverdient gewesen, aber was half es?! Die "Löwen" waren nur 7. der Tabelle und lagen, auch wenn man die zahlreichen noch offenen Nachholbegegnungen (insgesamt mehr als 40 Spielausfälle im Winter zwischen dem 20. und 28. Spieltag) berücksichtigte, schon sehr weit zurück. Also "Aufstieg, Ade", denn dass die "Löwen" ausgerechnet beim Tabellenzweiten aus Heidenheim gewinnen würden, durfte man kaum annehmen. Immerhin hatte der 1.FC aus den letzten 10 Spielen 25 Punkte geholt und dabei u.a. den Spitzenreiter VfL Osnabrück (am 27. Spieltag) geschlagen. Außerdem hatten sich die Heidenheimer bereits beim 1:1 im Hinspiel als unbequemer spielstarker Gegner erwiesen. Na ja, die Hoffnung stirbt zum Schluss!
Das sagten sich auch ca. 200 "Löwen"-Fans und machten sich an diesem Dienstag, dem 4. Todestag von "Hacky" Meyer, dem Mitbegründer vom Fan-Zusammenschluss "Johannsens Erben", auf den Weg. Gemeinsam mit dem Heidenheimer Anhang bildeten sie die Kulisse von 5.600 Zuschauern.
Die Fans der Blau-Gelben hatten bereits früh Grund zur Freude. Torjäger Dennis Kruppke brachte den BTSV mit seinem 12. Saisontor in der 10. Minute in Führung. Winterzugang Kumbela, der schon in der Rückrunde der Saison 2007/08 bei Eintracht unter Vertrag stand, hatte die Vorarbeit geleistet. Jubel! Geht hier doch was? Die Führung der "Löwen" geriet in Halbzeit 1 kaum in Gefahr. Heidenheim drosch die Bälle meist einfallslos hoch und weit nach vorn. Die starken Innenverteidiger Dogan und Henn bekamen daher kaum Probleme. So konnten sich die mitgereisten Fans beim Verzehr der Pausenbratwurst über eine 1:0-Führung freuen.
Obwohl die Heidenheimer auch in der 2. Halbzeit kaum zu einem besseren Spiel fanden, gelang es ihnen doch immer mehr, Druck aufzubauen. Eintrachts Torhüter Petkovic stand nun immer häufiger im Mittelpunkt. Ein ums andere Mal musste er brenzlige Situationen bereinigen. Aber auch die Blau-Gelben hatten Chancen, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Ein weiteres Tor gelang ihnen jedoch nicht. So mussten die "Löwen"-Fans weiter zittern. Dann waren 80 Minuten rum, dann 89. Ist nicht bald Schluss? In der Schlussminute wäre es fast passiert. Chance für Heidenheim, Glanzparade Peet-koo-vic! So, Schiri, nun pfeif ab! Tat er aber nicht! Nachspielzeit! Nun hielt es auch Trainer Lieberknecht nicht mehr auf der Bank. Aufgeregt lief er auf und ab. Vier Minuten lang. Dann hatte der Schiedsrichter ein Einsehen und pfiff die Begegnung ab. Endstand: 0:1! Auswärtssieg! Die Heimfahrt wurde gutgelaunt angetreten
Allen Fans war klar, dass dieser Sieg für sich allein nicht ausreichen würde, um die "Löwen" zurück ins Rennen um die Aufstiegsplätze zu führen. Es war zwar ein Anfang, aber nun musste eine Siegesserie der Eintracht her.
Die Mannschaft tat den Fans den Gefallen. Sie gewann innerhalb von 12 Tagen vier weitere Spiele (3:0 gegen Wuppertaler SV; 3:0 bei Werder Bremen; 2:1 bei VfB Stuttgart 2; 3:1 gegen SV Wehen-Wiesbaden) und rückte auf den 4. Tabellenplatz vor. Da der um 3 Punkte bessere VfL Osnabrück (1.) und der punktgleiche FC Ingolstadt (3.) schon ein Spiel mehr bestritten hatten, konnte der BTSV bei einem Sieg im Nachholspiel noch weiter vorrücken.
Eintracht war wieder mitten drin im Aufstiegsrennen – und blieb es bis zum Schluss! Am Saisonende belegten die Blau-Gelben den undankbaren 4. Tabellenplatz. Trotzdem – Gut gemacht, Löwen!