28. April
Mittelläufer/Vorstopper Peter Kaack28.04.1941
Ein Löwengeburtstag
Peter Kaack wurde am 28.4.1941 in Klein Kummerfeld im Kreis Bad Segeberg bei Neumünster geboren. Das in den beiden Eintracht-Büchern „Die Chronik“ und „Ein Roter Löwe auf der Brust“ enthaltene Geburtsdatum ist falsch!
Mit dem organisierten Fussball begann er im Alter von 12 Jahren. Seine ersten Vereine hießen TSV Gadeland und (ab 1958) ETSV Gut Heil Neumünster. 1961 wechselte er zum VfR Neumünster. Der VfR spielte seiner Zeit – ebenso wie Entracht, der HSV oder Werder Bremen – in der für norddeutsche Vereine höchsten Spielklasse, der Oberliga Nord, und so absolvierte der 1,79m große Mittelläufer schon in jungen Jahren bis 1963 erstklassige 48 Oberligaspiele und erzielte dabei ein Tor. In dieser Zeit wurde er auch zum Jugendnationalspieler.
Obwohl der VfR Neumünster die „Qualifikationssaison“ für die Bundesliga 1962/63 auf dem sehr guten 4.Platz abschloss – Eintracht wurde hinter dem HSV und Werder Dritter, Hannover 96 Neunter – kam der Club aus Schleswig-Holstein für eine Aufnahme nicht in Betracht. Aber Eintracht! Und da Peter Kaack gern Bundesliga spielen wollte und die Eintracht-Spieler, die er auf den Lehrgängen des DFB kennengelernt hatte, für wesentlich sympathischer hielt als die „arroganten“ Kicker aus dem Westen der Republik, kam der Wechsel im Sommer 1963 schließlich zustande. Eintracht-Masseur Pieper reiste zu diesem Zweck mit seinem VW-Käfer nach Schleswig-Holstein, führte die unkomplizierten Verhandlungen mit Kaack und auch dem Verein und für eine Ablösesumme von 35.000 DM wechselte der Mittelläufer nach Braunschweig.
Kaack, der sich selbst in Interviews später als zweikampf- und kopfballstark bezeichnete, traf im Sommer 1963 in Begleitung seiner damaligen Freundin, späteren Ehefrau Sieglinde in der Löwenstadt ein, als seine zukünftigen Mitspieler noch Urlaub hatten. Die ersten 3 Wochen in Braunschweig waren für das junge Pärchen also eher langweilig, auch wenn Peter die Zeit teilweise produktiv nutzte, um im Büro der Fleischwarenfirma „Kunath“ zu arbeiten. Danach kam es für Kaack aber umso heftiger. Einerseits fand nachmittags regelmäßig das Training mit seinen neuen Mannschaftskameraden statt, andererseits war da auch noch der 18monatige Grundwehrdienst, den Kaack in diesen Tagen anzutreten hatte. Und die Vorgesetzten bei der Bundeswehr waren zunächst alles andere als bereit, ihm Sonderrechte einzuräumen. Erst als der Mittelläufer auch in der Bundeswehrauswahl spielte, wurde es besser und ein regelmäßiger Trainingsbesuch möglich.
Peter Kaacks Zeit bei Eintracht wird gern oder zumindest viel zu oft reduziert auf seine Mitwirkung an der Deutschen Meisterschaft 1967 und auf seine besondere Rolle in dem Europapokal-Heimspiel im Januar 1968 gegen Juventus Turin (3:2), als ihm 1 Tor und gleich 2 Eigentore zugeschrieben wurden (; von denen heute nur eins als Eigentor gezählt hätte). Und bei den Mitgliedern der Meister-Mannschaft zählt er auch nicht zu den schillernden Spielern um Ulsaß, Maas oder Wolter, sondern eher zu den unauffälligen wie Klaus Meyer, Hans-Georg Dulz und Gerhard Saborowski. Mag sein, dass diese seine „Nebenrolle“ auch auf seinen fehlenden Wohnsitz im Harz- und Heideland zurückzuführen ist, jedenfalls wird ihm diese Betrachtungsweise nicht gerecht. Meister-Trainer Johannsen hat einmal öffentlich zu den Meister-Spielern gesagt: „Ulsaß war mein bester Spieler, Kaack mein wichtigster.“
Peter Kaack prägte entscheidend die ersten 10 Jahre Bundesliga in Braunschweig mit!
Er wurde unter Johannsen, der 1963 pünktlich zur Bundesliga-Gründung das Traineramt bei Eintracht von Vogel übernommen hatte, sofort Stammspieler und stand auch am 1.Spieltag bei 1860 München auf dem Platz, als der BTSV ein sensationelles 1:1 erreichte. Insgesamt absolvierte er in der Premieren-Saison der Bundesliga 1963/64 27 (von 30) Spiele, 2 Pokalspiele; erzielte dabei 1 Tor (am 12.SpT beim 1:2 beim 1.FC Kaisersl.) und trug damit zum sorgenfreien Saisonverlauf der „Löwen“ bei. In der Folgesaison 64/65 versäumte Kaack nicht ein einziges Punktspiel (30 Sp, 0 T, 2 Pokal-Sp). Das blieb auch in der Spielzeit 1965/66 so, als die Bundesliga von 16 Vereinen auf die noch heute geltende Größe von 18 Vereinen aufgestockt wurde (34Sp, 0T / 1x Pok). In der Meisterschafts-Saison 1966/67 stand die Nummer 5 der Meister-Elf ebenfalls in jedem Pflichtspiel auf dem Platz (34Sp, 0T / 1x Pok) und ist damit neben Jürgen Moll der einzige Spieler, der vom 2:0 gegen Werder Bremen am 1.Spieltag bis zum 4:1 gegen den 1.FC Nürnberg am 34.Spieltag jede Etappe auf dem Weg zum Ruhm auf dem Spielfeld stand.. In der Saison 1967/68, in der die „Löwen“ die Bundesrepublik Deutschland im Europapokal der Landesmeister (Vorgänger der Champions League, jedoch nur 1 Verein pro Staat) vertraten, war Kaack in jedem der 5 internationalen Spiele gegen Rapid Wien (0:1/2:0) und Juventus Turin (3:2/0:1/0:1) dabei (1Tor, s.o.), versäumte aber ein Bundesligaspiel (33Sp/0T, 4x Pok).
1968 ereilte dann den „Vorstopper“ erstmals eine größere Verletzung, die ihn zum Aussetzen vom 2. bis 9.Spieltag der Spielzeit 1968/69 zwang. Die restlichen Spiele absolvierte er aber (26, 2x Pok) und durfte sich wieder einmal über ein Bundeligator freuen. Er erzielte den Treffer für den BTSV am 15. Spieltag beim 1:1 bei … Hannover 96. Eintracht wurde am Ende Vierter, 95+1 Elfter. Diese Plazierung wäre dem BTSV wohl auch in der nächsten Saison 1969/70 recht gewesen, es wurde allerdings eine Zittersaison, die die „Löwen“ mit Platz 16 gerade noch zu einem guten Ende für sich selbst und zu einem versöhnlichen für ihren scheidenden Trainer Johannsen brachten. Kaack hatte sich wieder zu Anfang eine „Auszeit“ genommen, stand jedoch ab dem 12.Spieltag durchgehend 90 Minuten auf dem Platz (25Sp, 0T / 1x Pok).
Unter ihrem neuen Trainer Knefler startete Eintracht wieder durch und wurde in der Saison 1970/71 erneut Vierter. Das war insofern etwas Besonderes, als in der Folgesaison der UEFA-Pokal eingeführt wurde und die Blaugelben sich mit diesem Platz qualifiziert hatten. Kaack hatte mit 28 Einsätzen, wobei er nur gegen Saisonende aussetzen musste, zum Erreichen dieses Ziels beigetragen (0T / 1x Pok). Und er profitierte auch persönlich davon, indem er in der Folgesaison 1971/72 5 von den 6 UEFA-Cup-Partien gegen Glentoran Belfast (1:0/6:1), Atletico Bilbao (2:1/2:2) und Ferenzvaros Budapest (1:1/2:5) absolvierte. In der Meisterschaft, in der die „Löwen“ – infolge der im Bundesligaskandal ausgesprochenen Sperre gegen Ulsaß und Lorenz nur – einen 12.Platz belegten, kam er in 31 Partien zum Einsatz. Dazu kamen 4 Pokalspiele. Diese Einsatzzahlen erreichte Kaack, der die Nordamerikareise nach der Meisterschaft als Tortur ansah, wie er später angab, auch in der Spielzeit 1972/73, seiner letzten in Braunschweig. Er hatte schon vor dem überraschenden Abstieg seiner Blaugelben mitgeteilt, dass er wieder in seine Heimat nach Schleswig-Holstein zurückkehren wollte. Der Abstieg wird ihn dennoch ebenso wie seine Mannschaftkameraden, die zum großen Teil bei Eintracht blieben, erschüttert haben.
Der Mittelläufer mit der Nr.5 Peter Kaack kam für Eintracht Braunschweig damit insgesamt in 299 Bundesliga-Spielen, 22 Pokalspielen und 10 Europapokalspielen zum Einsatz.
Peter reklamiert für sich gern, dass es eigentlich 300 Bundesligapartien gewesen waren, denn die Begegnung vom 31.10.1972 zwischen Eintracht und dem Namensvetter aus Frankfurt war schon überwiegend gespielt, als sie wegen Nebels beim Stand von 3:0 für den BTSV abgebrochen werden musste. Die Wiederholungspartie gewannen die „Löwen“ 2:1. In beiden Spielen stand Kaack auf dem Platz.
Auch wenn die offizielle Zahl seiner Bundesligaeinsätze logischerweise „nur“ 299 beträgt, reichte diese Zahl im Sommer 1973 nach den ersten 10 Jahren Bundesliga aus, um Kaack zum Rekordspieler mit den meisten Einsätzen aller Bundesligisten zu machen. Nebenbei ist er damit der Spieler mit den viertmeisten Bundesligaspielen für Eintracht.
Peter Kaack spielte dann von 1973 bis 1979 wieder für den VfR Neumünster. Die Verantwortlichen dort versprachen sich von seiner Rückkehr (und anderen Neuverpflichtungen) erneuten sportlichen Erfolg und eine Rückkehr in die zweitklassige Regionalliga, aus der sie 1965 abgestiegen waren.
Parallel dazu organisierte Kaack seine berufliche Zukunft. Hierbei war ihm Uwe Seeler behilflich und verhalf ihm zu einer Anstellung bei der Sportartikelfirma „adidas“, bei der er 17 Jahre blieb.
Heute lebt Kaack in Kiel im Ortsteil Hassee in einer Wohnung im 4.Stock.
Ob er noch Tennis spielt oder sich diesbezüglich wohlverdient auf seinen Lorbeeren (1989 Landesmeister Schleswig-Holstein) ausruht, ist nicht bekannt.
Ein interessantes Interview mit Peter Kaack aus dem Jahr 2020 – wenn auch mit einigen historischen Ungenauigkeiten – ist im internet unter regionalSport.de (14.April) zu finden.
[Stand: August 2021]

Innenverteidiger Matthias Henn28.04.1985
Ein Löwengeburtstag
Matthias Henn erblickte am 28.4.1985 in Birkenfeld das Licht der Welt.
Mit Vereinsfussball begann er schon im Alter von fünf, sechs Jahren. Seine Familie meldete ihn bei der JSG Unnertal Berschweiler an. Im Jahr 1997 wechselte er zur SG Blaubach-Diedelkopf, dem Club also, dem auch Weltmeister Miroslaw Klose entstammte. Dort kickte er bis zur B-Jugend.
Weiter ging es 2002 mit dem großen 1.FC Kaiserslautern. Nach zwei Jahren in der A-Jugend wurde er Spieler in der U23 der Pfälzer. Insgesamt absolvierte er dort in den Spielzeiten 2003/04 bis 2006/07 36 Punktspiele (3/0/21/12) in der drittklassigen Regionalliga Süd (0 Tore). Aber nicht nur dort kam der Abiturient (Abitur 2004) zum Einsatz, sondern auch in der 1.Mannschaft. Am 23.4.2005 stand Henn in der Bundesliga-Begegnung der „Teufel“ beim BvB auf dem Platz (2:4). Außerdem bestritt er im November 2006 ein Zweitligaspiel für das Team vom Betzenberg (beim 1.FC Köln). Dass er beim 1.FC Kaiserslautern nicht häufiger auf dem Platz stand, lag an seinem Verletzungspech. Gerade als er auf dem Sprung in die 1.Mannschaft zu sein schien, erlitt er am 3.4.2006 einen Kreuzbandriss. Im Frühjahr 2007 folgte noch ein Bänderriss im Sprunggelenk.
Nach der chaotischen Spielzeit 2006/07 und dem Abstieg aus der 2.Bundesliga musste der BTSV ein komplett neues Team aufbauen. Matthias Henn sollte dazu gehören und erhielt ein Vertragsangebot. Man wurde sich einig und der 1.87m große Innenverteidiger unterschrieb einen 2-Jahres-Vertrag (bis 30.6.2009). Nach seinen Zielen befragt erklärte er, bei Eintracht Stammspieler werden und mit dem Verein in die 2.Bundesliga aufsteigen zu wollen.
Die Spielzeit 2007/08 begann vielversprechend für die neue „Nummer 4“ der „Löwen“. Im Saison-Eröffnungsspiel gegen den griechischen Erstligisten PAOK Saloniki wurde er eingewechselt und schoss gleich das 6:0 beim 7:0-Erfolg. Auch in der Regionalliga Nord lief es für Henn persönlich nicht schlecht. (Der ebenfalls neu verpflichtete) Trainer Möhlmann setzte ihn regelmäßig in der Innenverteidigung ein. Insgesamt konnte Henn am Saisonende auf 21 Punktspieleinsätze, immer in der Startelf, und 2 Tore zurückblicken.
Es wären noch mehr Einsätze geworden, wenn sich nicht erneut Verletzungen eingestellt hätten (Oberschenkelzerrung, Einblutung).
Während Henn seinem ersten Ziel, Stammspieler zu werden, also sehr nah kam, war sein zweites Ziel, mit Eintracht in der 2. Bundesliga zu kicken, meilenweit entfernt! Immerhin hielt das Saisonende für seinen Verein noch ein Happy-End bereit, indem im letzten Spiel der 10.Tabellenplatz und damit die Qualifikation für die neu geschaffene (eingleisige) 3.Liga gesichert werden konnte. Allerdings hieß der Eintracht-Trainer zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr Benno Möhlmann, der in die Verpflichtung Henns eingebunden war, sondern bereits Torsten Lieberknecht.
Die erste Spielzeit der 3.Liga 2008/09 war für den Innenverteidiger wieder einmal eine zum Vergessen. Erneut hatte der Verletzungsteufel zugeschlagen. Einem Innenbandriss im Knie kurz nach Saisonstart folgte ein Darmverschluss am 5.2.2009, der eine sofortige 3stündige Operation erforderlich machte und beim Spieler eine 15cm lange Narbe hinterließ. So blieb es bei überschaubaren 5 Punktspieleinsätzen (2x eingewechselt; 0 Tore). Die Verantwortlichen von Eintracht ließen ihre „Nummer 4“ in dieser schwierigen Phase aber nicht im Stich und verlängerten seinen Vertrag am 7.5.2009 um ein Jahr (bis 30.6.2010). Allerdings musste sich Henn – wie auch die anderen Spieler, die schon vor 2008 zum BTSV gekommen waren und deren Vertragsverlängerung anstand – mit geringeren Bezügen begnügen. Das im Dezember 2007 neu gewählte Präsidium hatte sich die Sanierung der Finanzen auf die Fahne geschrieben. Man war nicht mehr bereit, die Gehälter zu zahlen, mit denen man 2007 – in Anbetracht der teilweise chaotischen Verhältnisse im Verein -- Spieler zu Eintracht locken musste.
Die folgende Saison 2009/10, in der die „Löwen“ nach einem 12.Platz in der Abschlusstabelle erneut in der 3.Liga antraten, lief für Matthias Henn deutlich besser. Nachdem er in der Anfangsphase noch etwas mit den Folgen seiner OP zu kämpfen hatte und daher Dogan und Schanda den Vortritt im Abwehrzentrum lassen musste, setzte „Löwen“-Trainer Lieberknecht ihn ab dem 14.Spieltag regelmäßig in der Innenverteidigung ein. Die einzige Partie, die Henn danach versäumte, war ausgerechnet die am vorletzten Spieltag bei Erzgebirge Aue. Henn war nach 5 Gelben Karten gesperrt, Eintracht verlor 1:2 und verpasste dadurch den Aufstieg in die 2.Bundesliga knapp. Wie wäre die Begegnung wohl gelaufen, wenn …? Henn verlängerte seinen Vertrag trotz des verpassten Aufstiegs (am 8.5.2010) um ein weiteres Jahr und durfte am Saisonende auf 25 Einsätze (1x eingewechselt) und 3Tore zurückblicken. Zwei Treffer erzielte er dabei beim legendären 3:3 nach 0:3-Rückstand beim direkten Konkurrenten FC Ingolstadt im Winter.
In der Saison 2010/11 vertraute Eintrachts Coach weiterhin auf Henn im Abwehrzentrum. Und das war gut so! Der Innenverteidiger blieb endlich einmal verletzungsfrei, stand in 37 Begegnungen (nur 1x als Einwechselspieler; 1 Tor) auf dem Platz und trug mit seinen guten Leistungen zum souveränen Aufstieg der „Löwen“ in die 2.Bundesliga bei. Die Sportzeitschrift „Kicker“ würdigte sein Auftreten in der „Rangliste des Deutschen Fussballs“ für die 3.Liga am Jahresende mit der Aufnahme ins „Blickfeld“. Zum Saisonende wurde er sogar auf seiner Position (Innenverteidigung) als „Herausragend“ an 3. Stelle eingestuft. Die führende Position in dieser Rangliste nahm übrigens Henns ständiger Nebenmann in der Innenverteidigung Dogan ein.
Da sich der Vertrag von Henn durch den Aufstieg automatisch um ein weiteres Jahr (bis 30.6.2012) verlängert hatte, blieb der Innenverteidiger den Blau-Gelben erhalten, ohne dass Verhandlungen erforderlich wurden. Die Saison 2011/12 begann für Eintrachts „Nummer 4“ auch vielversprechend. Erneut war Henn Stammspieler und bildete mit dem neu verpflichteten Correia das Innenverteidigerpaar. Die Mannschaft spielte erfolgreich und belegte nach 14 Spieltagen mit 22 Punkten Platz 6 der Tabelle. Alles lief gut – bis zum Freundschaftsspiel gegen Werder Bremen (2:1) am 11.11.2011! Henn erlitt erneut einen Kreuzbandriss. Die Saison war gelaufen und zu den 13 Einsätzen, alle von Anfang an (0 Tore), kamen keine weiteren hinzu. Eintrachts Führung stand erneut zu seinem Spieler und verlängerte dessen Vertrag trotz Verletzung bereits kurz vor Weihnachten (21.12.2011) um ein Jahr (bis 30.6.2013).
Da der BTSV als Aufsteiger den Klassenerhalt als Tabellenachter sicher geschafft hatte, hieß das Betätigungsfeld für Eintrachts Profi-Kicker auch in der Saison 2012/13: Zweite Bundesliga! Für Matthias Henn bot sich aber nur selten die Gelegenheit, sein Können zu zeigen. Zunächst verhinderte seine Kreuzbandverletzung noch einen Einsatz und später kam er leistungsmäßig an den im Abwehrzentrum eingespielten Bicakcic und Dogan nicht vorbei. Ergebnis: 3 Punktspiele, nur eins von Anfang an. Wenigstens stellte Trainer Lieberknecht die „Nummer 4“ im letzten Saisonspiel auf, als der sensationelle Aufstieg der Blau-Gelben in die Bundesliga bereits feststand. Henn durfte also beim abschließenden 2:2 gegen den FSV Frankfurt von Anfang an auf dem Platz stehen und anschließend die erste Aufstiegsfete genießen.
Wie es mit seiner Karriere weitergehen würde, war lange Zeit unklar. Matthias Henn fuhr in Urlaub, konnte diesen aber nicht genießen, weil er weder bei den „Löwen“ noch bei einem anderen Verein einen Vertrag unterschrieben hatte. Zwei Tage vor Trainingsauftakt des BTSV einigte er sich dann aber doch noch mit Eintrachts Verantwortlichen auf einen neuen 1-Jahres-Vertrag (bis 30.6.2014). Trainer Lieberknecht plante ihn als Back-Up (hinter Bicakcic, Dogan und Correia) für die Innenverteidigung ein.
Besonders oft wurde die Rückennummer 4 in der Bundesliga nicht benötigt. Nachdem er zu Saisonbeginn noch durch eine Risswunde am Knie gehandicapt war, wechselte ihn der Eintracht-Coach am 9.Spieltag erstmalig ein. 3.101 Tage nach seinem Bundesliga-Debüt in den Diensten des 1.FC Kaiserslautern stand Henn wieder in der Belétage des Deutschen Fussballs auf dem Platz.
Der Gegner hieß Schalke 04 und gewann durch ein ganz spätes Tor im Stadion an der Hamburger Straße unverdient mit 3:2. Danach durfte Henn nur noch ein einziges Mal in der Saison 2013/14 ran. Am 31.Spieltag stand er in der Startelf. Der Gegner hieß Bayern München! Zwar verlor Eintracht (erwartungsgemäß) gegen den Deutschen Meister mit 0:2, Matthias aber dürfte die Partie dennoch Spaß gemacht haben, zumal er – wie seine Mitspieler auch -- eine ordentliche Leistung ablieferte.
Am Saisonende stiegen die „Löwen“ als Tabellenletzter aus der Bundesliga ab. Die Zukunft von Henn, der mittlerweile 106 Punktspiele mit 6 Toren (2x Bundesliga/0; 16x 2.Bundesliga/0; 67x 3.Liga/4; 21x Regionalliga Nord/2) für die Blau-Gelben bestritten hatte, war wieder einige Zeit ungeklärt. Am 29.5.2014 schließlich einigte sich der BTSV mit dem inzwischen 29jährigen auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit bis zum 30.6.2015.
Eintrachts Fanszene findet es überwiegend positiv, dass Matthias Henn in Braunschweig bleibt. Für die 2.Bundesliga reicht sein Potential allemal, wenn er denn gesund bleibt. Und das wünschen ihm alle „Löwen“-Fans von Herzen!
Wer mehr über Henn wissen möchte, kann auch in den „Eintracht aktuell“–Heften des 33..Jahrgangs Nr.15 (Interview), des 34.Jg./Nr.13 (Interview), des 35.Jg./Nr.10, des 37.Jg./Nr.1 („Face[book]-Reporter fragen“) und des 38.Jg./Nr.9 („Dribbling“) nachlesen. [Stand: August 2014]